Gutartige Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane

Entfernung von Eierstockzysten (Ovarialzysten), der Eierstöcke und/oder Eileiter

Eierstockzysten kommen im jungen Alter häufig vor. Verursachen sie keine Schmerzen und sind sie im Ultraschall unauffällig, können sie zunächst beobachtet werden, da Eierstockzysten häufig auch von alleine zurückgehen. Verursachen sie aber Schmerzen, bleiben sie in ihrer Größe bestehen oder werden gar zunehmend größer, sollte eine Laparoskopie(Bauchspiegelung) erfolgen, um den Befund abzuklären. Frauen, die jenseits der Wechseljahre sind, sollten eine Eierstockzyste zeitnah kontrollieren lassen. Hier ist ggf. frühzeitig eine Operation zu überlegen, um eine bösartige Erkrankung des Eierstocks auszuschließen. Oft können die Zysten isoliert entfernt und der Eierstock, welcher für die Produktion weiblicher Hormone eine große Rolle spielt, erhalten bleiben. Es gibt aber auch Veränderungen am Eierstock, welche es notwendig werden lassen, den gesamten Eierstock zu entfernen. Ist der andere Eierstock unauffällig, kann dieser die Hormonproduktion vollständig übernehmen.

Eileiterschwangerschaften

Wenn sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, sondern auf dem Weg dorthin in einem der Eileiter, spricht man von einer Eileiterschwangerschaft oder Extrauteringravidität. Der Eileiter, welcher schmal und nicht auf Wachstum ausgerichtet ist, wird durch das Wachstum der befruchteten Eizelle zunächst gedehnt und verursacht dadurch Schmerzen. Bei zunehmendem Wachstum kann der Eileiter platzen (rupturieren) und es kommt durch die Blutung aus dem Eileiter in die Bauchhöhle zu starken Schmerzen. Da der Blutverlust gefährlich sein kann, muß in so einem Fall sofort operiert werden. Bei einer Eileiterschwangerschaft kann man immer erst während der OP beurteilen, ob der Eileiter erhalten werden kann oder entfernt werden muss.

Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit

Bei ungewollter Kinderlosigkeit unterzieht sich ein Paar häufig einer Kinderwunschbehandlung. Bevor diese begonnen wird, werden diverse Untersuchungen durchgeführt, um Ursachen einer Sterilität herauszufinden. Eine der Untersuchungen ist die sogenannte Chromopertubation, das bedeutet die Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter.

Verwachsungen (Adhäsionen)

Sogenannte Adhäsionen sind bindegewebige „Brücken“ zwischen Organen, wie zum Beispiel dem Darm und den Bauchdecken oder dem Eierstock und der Gebärmutter. Adhäsionen können nach Operationen entstehen oder z. B. durch Entzündungen in der Bauchregion. Verwachsungen kann man in der Regel im Ultraschall nicht darstellen, sondern letztendlich erst im Rahmen einer Bauchspiegelung. Bei unklaren Beschwerden im Bauchraum können Verwachsungen die Ursache sein.

Entzündliche Erkrankungen des Genitaltrakts

Entzündungen im Genitaltrakt

  • Kolpitis: Entzündung der Scheide
  • Endometritis: Entzündung der Gebärmutter
  • Adnexitis: Entzündung der Eierstöcke

können häufig mit Antibiotika behandelt und therapiert werden. Ist eine Antibiotikagabe aber nicht ausreichend oder wird eine Entzündung zu spät behandelt bzw. diagnostiziert, kann es zu einer Abszessbildung kommen, d. h. zur Ausbildung von Eiter. Meist befindet sich der Abszess im Bereich der Eierstöcke und Eileiter, dann spricht man von einem Tuboovarialabszess. Hier ist häufig eine medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichend, da die Keime im Abszess abgekapselt und den Antibiotika oft nicht mehr zugängig sind und die Gefahr einer Ausbreitung der Keime im Bauchraum oder gar in die Blutbahn besteht. Dann müssen die Abszesse per Bauchspiegelung gespalten und gesäubert werden. Manchmal ist auch die Entfernung des betroffenen Eierstocks oder Eileiters notwendig

Gebärmutterentfernung

Zwei Hauptgründe für die Entfernung der Gebärmutter sind entweder Myome oder Blutungsstörungen. Blutungsstörungen können unterschiedliche  Muster haben (regelmäßige Menses, aber sehr starke Blutung, regelmäßige Menses, aber sehr lang anhaltende Blutung oder sehr unregelmäßige Menses). Sind die Blutungsstörungen sehr beeinträchtigend oder führen z. B. zu einer Anämie (Blutarmut) und hilft keine konservative Therapie (z. B. Hormone oder die Spirale), dann kann eine Gebärmutterentfernung erfolgen, welche in den meisten Fällen per Laparoskopie (Bauchspiegelung) durchgeführt werden kann. Dabei ist es möglich, die gesamte Gebärmutter zu entfernen oder aber nur den Gebärmutterkörper, der für die Beschwerden verantwortlich ist, und den Gebärmutterhals zu belassen.

 

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