Tag der Seelischen Gesundheit findet online statt

Interessierte können sich am 11. Oktober über Zoom zuschalten/ Im Focus steht das Thema Familie

„Gemeinsam über den Berg“ heißt das Motto des Tages der seelischen Gesundheit, das das Thema Familie in den Focus rückt. „Dass die Corona-Pandemie mit Phänomenen, wie Homeschooling oder Kontaktbeschränkungen gerade für Familien eine Herausforderung  und nicht selten auch eine Zerreißprobe ist, das haben die vergangenen 19 Monate gezeigt“, sagt Markus Weber, Pflegedirektor am Asklepios Fachklinikum Stadtroda.

Vor der Pandemie wurde der Tag der Seelischen Gesundheit jährlich im Felsenkellersaal des Klinikums mit Ständen und Vorträgen in angenehmer Atmosphäre begangen. „Bedingt durch die Pandemie ist das leider noch nicht möglich. Der Tag der Seelischen Gesundheit hat das Ziel, psychische Erkrankungen in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und so gegen Stigmatisierung anzugehen. Das ist gerade in der aktuellen Situation von besonderer Brisanz. Deshalb haben wir gedacht, wir lassen ihn lieber online stattfinden als gar nicht“, erklärt der Pflegedirektor. 

Gemeinsam mit Ulrike Lätzer, der Psychiatriekoordinatorin des Saale-Holzland-Kreises, hat er diesen virtuellen Tag der Seelischen Gesundheit konzipiert. Es konnten Kathrin Nestler, Abteilungsleiterin Soziales, Jugend und Gesundheit im Saale-Holzland-Kreis für das Grußwort sowie Dr. Udo Polzer, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums Stadtroda und Dr. Michael Kroll, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, für Vorträge gewonnen werden. 

Der Beitrag von Dr. Polzer hat die Stationsäquivalente psychiatrische Behandlung (StäB) zum Thema. „Sein Vortrag wird zeigen, wie eine Akutbehandlung einer psychischen Erkrankung direkt im häuslichen Umfeld der Betroffenen umgesetzt werden kann und was alles dazu gehört“, erläutert Markus Weber. Mit Stolz fügt er hinzu, dass Stadtroda die einzige Klinik in Thüringen ist, die diese Behandlungsform anbietet. Er spricht außerdem von einem Trend, der sich ausweiten wird.

Mit der stationsäquivalenten psychiatrischen Behandlung kann eine Klientengruppe erreicht werden, die sonst gar nicht in Behandlung kommt, oft auch weil sich die Betroffenen als Eltern um ihre Familien kümmern müssen. Die Behandlung erfolgt unter anderem durch täglichen Kontakt über ein multiprofessionelles Team. Wöchentlich findet zu Hause eine Visite statt – wie bei einem „normalen“ stationären Aufenthalt. 

„Durch diese Behandlungsform ist ein Meilenstein in der sozialpsychiatrischen Versorgung geschaffen worden. Die stationsäquivalente Behandlung im häuslichen Umfeld ist mit der Vollstationären qualitativ gleichzusetzen. Die Patienten werden zu Hause therapiert, können aber auch einzelne Therapien im Klinikum besuchen, die normaler Bestandteil der stationären Therapie sind“, sagt der studierte Pflegewissenschaftler Markus Weber.

„Wie Familien an Krisen wachsen“, lautet der Vortrag von Dr. Kroll. Der Chefarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht gerade in der Corona-Pandemie eine Herausforderung, mit der die Familien oft allein gelassen werden. Die bisherigen Lockdowns erlebten Familien nicht selten auf engstem Raum, ohne wirkliche Rückzugsmöglichkeiten.

„Insbesondere Kinder sind von den Einschränkungen der Corona-Pandemie in hohem Maße betroffen. Der Familienverband als solches hat gerade während der Lockdowns besondere Belastungen erfahren“, sagt Markus Weber. Es gehe nicht zuletzt um Tipps, wie mit diesen ganzen Belastungen umzugehen sei.

„Mit der Corona-Pandemie sind die seelischen Erkrankungen sprunghaft angestiegen“, so Weber. Dies betreffe sowohl Patienten mit Persönlichkeitsstörungen als auch Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen oder den Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Besonders problematisch seien die seelischen Belastungen in der Pandemie für Menschen, die schon lange Jahre psychisch erkrankt sind. 

„Wir wünschen uns, im nächsten Jahr den Tag der Seelischen Gesundheit als Präsenzveranstaltung stattfinden lassen zu können und dass außerdem auch der Senioren-AKTIV-Tag wieder stattfinden kann. Gleichzeitig sind wir froh über die bestehenden Online-Möglichkeiten. Grundsätzlich sind wir dermaßen glücklich, dass es den Tag der Seelischen Gesundheit wieder bei uns gibt“, sagt Markus Weber. 

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Kontakt

Markus Weber, M.A.
Pflegedirektor
Tel.: 036428 – 561338
E-Mail: markus.weber@asklepios.com

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