Harninkontinenz und Beckenbodenerkrankungen

Immer mehr Frauen und Männern in Deutschland leiden an verschiedenen Formen der Inkontinenz, an Beckenbodenschwäche, häufigem Harndrang, Blasenschmerzen sowie an Störungen der Nervenversorgung der Blase. Dabei gibt es eine erhebliche Dunkelziffer, denn diese Themen werden häufig noch tabuisiert – leider. Denn oft können die Beschwerden durch eine ausführliche und genaue Untersuchung sowie eine anschließende individuell abgestimmte Therapie gelindert oder sogar geheilt werden. Sprechen Sie uns an – wir kümmern uns vertrauensvoll um Ihre Beschwerden.

Harninkontinenz

Wenn ein Betroffener mehr als sieben Mal am Tag und mehr als ein Mal pro Nacht auf Toilette muss, spricht man von einer Harninkontinenz. Dabei unterscheiden Ärzte zwischen einer Belastungs- und einer Dranginkontinenz. Dr. David Marghawal, ehemaliger Leitender Oberarzt der Urologie hier in Altona, erklärt den Unterschied zwischen diesen beiden Formen der Inkontinenz, welche Menschen häufiger betroffen sind und welche Behandlungsmethoden es gibt.

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Wir helfen Ihnen

Beckenboden- beziehungsweise Blasenleiden oder gar Inkontinenz können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Wir unterstützen Sie dabei, solche Probleme mithilfe der richtigen Therapie in den Griff zu bekommen.

Den genannten Beschwerden und Symptomen liegen häufig anatomische, funktionelle und/ oder nervliche Störungen der Harnblase, der Harnröhre oder des Schließmuskels zugrunde oder auch anatomische Veränderungen des Beckenbodens. Außerdem können unter anderem lebenszyklus-bedingte Veränderungen oder Operationen im Beckenbereich dafür verantwortlich sein. Die gute Nachricht ist aber, dass Harninkontinenz fast immer heilbar ist oder zur Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten verbessert werden kann. Hierzu ist allerdings eine diffizile Diagnostik erforderlich, um den genauen Störungstyp zu bestimmen und das exakt geeignete und individuell abgestimmte Therapieverfahren auszuwählen.

Unsere Spezialisten beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Diagnose und Behandlung der verschiedenen Krankheits- und Beschwerdebilder aus den Bereichen der Urogynäkologie, Kontinenz und Neurourologie. Dabei ist ein großer Vorteil der Urologie, dass neben Frauen auch Männer behandelt werden können. Nicht zuletzt wegen dieser Kontinuität und der großen Bandbreite ist unsere Abteilung von der Deutschen Kontinenzgesellschaft als offizielle Beratungsstelle zertifiziert worden.

In unserer Klinik ist die interdisziplinäre Vernetzung, also fächerübergreifende Zusammenarbeit, mit anderen Abteilungen gelebter Alltag. Diese professionelle Zusammenarbeit der einzelnen Spezialisten macht es möglich, eine für Sie passgenaue Behandlung zusammenzustellen und Sie neben den therapeutischen und diagnostischen Belangen nach Bedarf auch psychologisch zu betreuen.

Folgende Abteilungen sind an der Diagnostik und Behandlung unserer Patientinnen und Patienten im Bedarfsfall beteiligt:

  • Gynäkologie
  • Allgemein- und Viszeralchirurgie/ Proktologie
  • Gastroenterologie
  • Neurologie und Neurochirurgie
  • Radiologie

Der erste Schritt – die richtige Diagnostik

Dank unserer umfassenden Erfahrung bieten wir Ihnen das nahezu gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum in den Bereichen Urogynäkologie, Kontinenz und Neurourologie. Dazu zählt Folgendes:

  • ausführliches Gespräch und Beratung
  • Verwendung standardisierter Fragebögen
  • körperliche Untersuchung, gegebenenfalls mit rektaler und/oder vaginaler Untersuchung
  • Ultraschall (abdominell, vaginal, rektal)
  • Harnröhren- und Blasenspiegelung (starr und flexibel)
  • urodynamische Untersuchung
  • konventionelles Röntgen (zum Beispiel retrogrades Urethrogramm oder Zystogramm)
  • dynamische MR-Untersuchungen (zum Beispiel Defäkografie)

Inkontinenz – beheben statt schämen | Juni 2023

Auslöser für eine Inkontinenz können vielerlei Dinge wie beispielsweise Nervenverletzungen, Alter oder hormonelle Veränderungen sein. Dabei ist eine Inkontinenz oft mehr, als der häufige Gang auf die Toilette. Patient:innen, die an einer Inkontinenz leiden, können den Urin oder auch Stuhlgang nicht halten oder kontrolliert abgeben. Für die Betroffenen eine schlimme und schamhafte Situation. Das muss nicht sein. Heute können unterschiedliche Behandlungsmethoden Abhilfe schaffen.

Optimal auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Auf Grundlage dieser hochspezialisierten und auf jede Patientin und jeden Patienten individuell abgestimmten Diagnostik können wir folgende Therapien anbieten:

Konservativ:

  • Beckenbodentraining
  • verhaltenstherapeutische Maßnahmen
  • sämtliche gängigen medizinischen Therapien (Anticholinergika, Beta-3-Agonisten, Duloxetin, Schmerzmedikation)
  • topische (lokal, örtlich) Therapien der Blasenschleimhaut
  • Pessarversorgung (eingeführtes Hilfsmittel)
  • Erlernen des Selbstkatheterismus

Operativ:

  • suburethrale Bänder für Frau und Mann (zum Beispiel TVT, TOT, zur Unterstützung der Harnröhre)
  • Kolposuspension (offen chirurgisch oder laparoskopisch, Anheben und Halten des Blasenhalses durch Haltenähte)
  • künstliche Schließmuskelsysteme für Frau und Mann
  • Unterspritzung des Schließmuskels zur Behebung kleiner Defekte
  • vaginale Operationstechniken zur Behebung von Beckenbodendefekten (vordere und hintere vaginale Plastik)
  • Sakropexie mit und ohne Gebärmuttererhalt (offen chirurgisch oder laparoskopisch, zur Wiederherstellung des Beckenbodens)
  • intravesikale (innerhalb der Harnblase) Applikation von Botulinumtoxin
  • Neuromodulation

Bei sämtlichen Untersuchungen und Behandlungen ist für uns ein vertrauensvoller, diskreter Umgang in einer persönlichen Atmosphäre selbstverständlich. Ihre Fragen beantworten wir gerne und ausführlich.

UNSER NEUES VERSORGUNGSKONZEPT IM HAMBURGER WESTEN

Im Juni 2015 haben wir zusammen mit der vom Chefarzt Dr. Tobias Pottek geleiteten Urologischen Abteilung des Asklepios Westklinikums Rissen das Konzept „Asklepios Kontinenz West“ gegründet. An zwei Standorten bündeln wir hiermit unsere Erfahrungen und verstärken unsere Schwerpunkte, die Inkontinenz von Männern und Frauen betreffen, die Beckenbodenmedizin, Neurourologie sowie spezielle Genitalchirurgie und Urologische Prothetik. Mit diesem Versorgungskonzept möchten wir die medizinische Betreuung der betroffenen Patienten verbessern.

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