Erkrankungen des Bauchfells

Das Bauchfell (Peritoneum) bedeckt die Innenseite der Bauchhöhle und überzieht fast den gesamten Darm und Bauchorgane wie Leber und Milz. Besonders wichtige Erkrankungen des Bauchfells sind die Bauchfellentzündung (Peritonitis) und Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinose). Bei uns in der Klinik besteht eine lange Tradition in der Behandlung von Bauchfellerkrankungen.

Spezialsprechstunde Bauchfell

Wir sind sowohl stationär als auch ambulant für Sie da.

Bauchfell (Peritoneum): Was ist das Bauchfell und welche Funktion erfüllt es?

Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine Haut, die die Bauchhöhle und die darin liegenden Organe auskleidet. Es besteht aus zwei Schichten: dem Peritoneum parietale, das die Innenseite der Bauchwand bedeckt, und dem Peritoneum viscerale, das die meisten inneren Organe umgibt. Zwischen diesen beiden Schichten liegt die Peritonealhöhle, die mit einer kleinen Menge seröser Flüssigkeit gefüllt ist. Diese Flüssigkeit ermöglicht es den Organen, leicht aufeinander zu gleiten und sich zu bewegen. 

Das Bauchfell hat verschiedene Aufgaben: Es schützt die Organe vor Stößen von außen, ist Teil des Abwehrsystems gegen Infektionen, beherbergt Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven der Bauchorgane und ermöglicht den Stoffaustausch zwischen Blut und Bauchfellflüssigkeit.

Symptome: Woran erkennt man eine Erkrankung des Bauchfells?

Erkrankungen des Bauchfells können verschiedene Ursachen haben, z.B. Infektionen, Entzündungen, Verletzungen oder Tumore. Typische Symptome von Erkrankungen des Bauchfells sind

  • Bauchschmerzen, die sich bei Bewegung oder Druck verstärken
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme
  • Blähungen und Verstopfung
  • Flüssigkeitsansammlung im Bauch (Aszites)
  • Gelbfärbung von Haut und Augen (Ikterus)

Erkrankungen des Bauchfells können lebensbedrohlich sein und erfordern eine rasche ärztliche Behandlung. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie.

Behandlung: Wie werden Erkrankungen des Bauchfells behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung und kann zum Beispiel Antibiotika, Schmerzmittel, Flüssigkeitsentzug oder eine Operation umfassen.

Bauchfellentzündung (Peritonitis)

Eine Bauchfellentzündung ist eine ernste Erkrankung, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. Die Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung ab. In den meisten Fällen wird eine Bauchfellentzündung mit Antibiotika behandelt, um die Infektion zu bekämpfen.

Manchmal ist aber auch eine Operation notwendig, um die Ursache der Infektion zu entfernen oder zu beheben, zum Beispiel einen Blinddarmdurchbruch, einen Darmverschluss oder eine Eileiterschwangerschaft. Eine Operation kann auch dazu dienen, Flüssigkeit oder Eiter aus der Bauchhöhle zu entfernen oder das Bauchfell zu spülen. Wenn der Infektionsherd nicht während einer einzelnen Operation entfernt werden kann, wird die Bauchdecke der Patient:innen provisorisch verschlossen – früher durch eine Art „Reißverschluss“ und heute mit einem modernen Kunststoffnetz.  In 24-stündigen Intervallen wird so die Bauchhöhle immer wieder gespült und gereinigt. Dieses Verfahren nennt man Etappenlavage. Dieses Verfahren wurde bei uns in der Klinik maßgeblich mit entwickelt und wird bis heute erfolgreich angewendet.

Die Prognose einer Bauchfellentzündung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen, der Ursache und dem Ausmaß der Entzündung sowie der Schnelligkeit und Wirksamkeit der Behandlung. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen und mögliche Todesfälle zu vermeiden.

Von entscheidender Bedeutung ist die rasche Diagnostik und konsequente interdisziplinäre Therapie der Peritonitis. Wir sind als erfahrener Maximalversorger rund um die Uhr für Sie da!

Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinose)

Bauchfellkrebs ist eine seltene Form von Krebs, der das Bauchfell (Peritoneum) befällt. Unsere Expert:innen unterscheiden zwei Formen von Bauchfellkrebs: Peritonealmesotheliom oder Pseudomyxoma peritonei. Bauchfellkrebs entsteht, wenn sich Zellen des Bauchfells unkontrolliert teilen und wachsen.

Deutlich häufiger kommt es vor, dass Bauchfellkrebs durch Metastasen anderer Tumoren im Bauchraum entsteht – wie Magen-, Dickdarm-, Mastdarm- oder Eierstockkrebs – auf das Bauchfell übergreifen und sich dort vermehren.
 

Symptome: Wie macht sich Bauchfellkrebs bemerkbar?

Die Symptome von Bauchfellkrebs können unspezifisch sein und je nach Lage und Ausbreitung des Tumors variieren.

Mögliche Symptome sind:

  • Bauchschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen, Blähungen
  • Verstopfung oder Durchfall

Unsere Expert:innen diagnostizieren Bauchfellkrebs mithilfe einer körperliche Untersuchung, Bluttests, bildgebende Verfahren und der Untersuchung von Gewebeproben.

Behandlung: Wie wird Bauchfellkrebs behandelt?

Die Behandlung von Bauchfellkrebs hängt vom Stadium der Erkrankung, vom Primärtumor und vom Allgemeinzustand der Patient:innen ab. Oft ist eine Heilung nicht mehr möglich – da die Erkrankung oft erst spät erkannt wird und eine vollständige Entfernung der Tumorzellen schwierig. Daher zielt die Therapie darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern und das Wachstum der Tumorzellen zu hemmen.

Unsere Chirurg:innen entfernen bei einer Operation aller sichtbaren Tumorknoten aus dem Bauchfell (Peritoneum) und spülen gleichzeitig die Bauchhöhle mit einer warmen Chemotherapielösung. Dieses Verfahren nennt sich HIPEC (Hypertherme Intraperitoneale Chemotherapie) und ist mit besseren Behandlungsergebnissen verbunden. Ziel der HIPEC ist es, die verbliebenen Tumorzellen abzutöten oder zumindest deren Wachstum deutlich zu verlangsamen.

Für das beste Ergebnis und damit verbunden die bestmögliche Überlebenszeit wird die Entscheidung für eine solche HIPEC-Behandlung nach sorgfältigen Voruntersuchungen in der interdisziplinären Tumorkonferenz getroffen. Die Art der Operation und die intraoperative Chemotherapie werden für Sie ganz individuell zusammengestellt.

Die Behandlung von Bauchfellkrebs ist oft komplex und muss für alle Patient:innen individuell angepasst werden. Die Prognose von Bauchfellkrebs ist in der Regel ungünstig, aber es gibt auch Fälle von Langzeitüberleben und sogar Heilung. Daher ist es wichtig, dass Patient:innen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt über die Behandlungsmöglichkeiten und -ziele sprechen und wenn möglich an klinischen Studien teilnehmen.

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