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Essstörungen

Essen hält Leib und Seele zusammen und ist – für die meisten Menschen – ein Genuss. Bei fast einer Million Deutschen, überwiegend jungen Frauen, sieht dies jedoch anders aus. Für sie ist der lebenswichtige Vorgang der Nahrungsaufnahme zum Problem geworden.

Die Essstörung hat viele Gesichter. Allen Formen ist gemeinsam, dass die Gedanken und die Emotionen des Betroffenen ständig ums Essen kreisen. Häufig gehen Essstörungen auch mit zwischenmenschlichen Konflikten und einem problematischen Verhältnis zum eigenen Körper einher.

Essstörungen wie Anorexia nervosa (sogenannte Magersucht) und Bulimia nervosa (sogenannte Ess-Brech-Sucht) sind schwerwiegende seelische Erkrankungen mit drastischen Folgen für Körper und Psyche. Deshalb sollten Sie, wenn Sie selbst das Gefühl haben, dass sich Ihr Essverhalten krankhaft verändert hat, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sich unterstützen lassen.

Wir helfen Ihnen bei

Anorexia nervosa (Magersucht)

Ein gesunder Mensch isst, wenn er Hunger hat, und hört damit auf, wenn er satt ist. Menschen, die an einer Magersucht leiden, weigern sich, Nahrung aufzunehmen. Die Folgen sind ernsthafte Schäden für ihre seelische und körperliche Gesundheit, zum Beispiel Muskelschwund, Osteoporose (sogenannter Knochenschwund), eine höhere Anfälligkeit für Infektionen oder Unfruchtbarkeit.

Magersüchtige leiden unter einer Körperbild-Störung: Selbst bei starkem Untergewicht empfinden sie sich noch als zu dick. So dünn sie auch sind und so sehr sie auch abnehmen – ihren Körper nehmen sie grundsätzlich als zu voluminös wahr. Sie haben panische Angst davor, dick zu sein, und hungern deshalb. Manche Patienten steigern ihren Kalorienverbrauch zusätzlich durch Sport und tun alles, um ihr Gewicht zu senken. Die Mangelernährung bringt viele körperliche und seelische Folgeerkrankungen mit sich.

Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)

Menschen, die unter einer Ess-Brech-Sucht leiden, haben oftmals Normalgewicht. Sie leiden aber unter der großen Angst, dick zu werden und an Attraktivität zu verlieren.

Es kann geschehen, dass sie im Rahmen einer „Fressattacke“ über 20.000 Kalorien zu sich nehmen – bis der Magen schmerzt und ein unangenehmes Völlegefühl eintritt. Darauf leiten sie Gegenmaßnahmen ein: Sie erbrechen das Gegessene.

Die Bulimie bringt zahlreiche organische Schäden mit sich. So greift die erbrochene Magensäure Zähne, Speiseröhre und Speicheldrüse an. Der Verlust der Magensäure kann zudem zu einer Störung des Elektrolyt-Haushalts führen und damit auch Herzrhythmusstörungen verursachen.

Woran erkennen Sie eine Essstörung?

Das wichtigste Symptom ist das für die jeweilige Störung typische Essverhalten: Bei der Magersucht ist es die Nahrungsverweigerung (Magersucht), die Ess-Brech-Sucht macht sich durch Fressanfälle mit anschließendem Herbeiführen des Erbrechens bemerkbar.

Indirekte Symptome können sein:

  • mehrmals am Tag Gewichtskontrollen
  • ungewöhnlich hohe Empfindlichkeit gegen Kälte
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Depression
  • exzessiver Sport

Die Magersucht wird sehr häufig durch die Ablösung des Heranwachsenden vom Elternhaus ausgelöst.

Manchmal dient die selbst auferlegte Askese auch der Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls: Wer sich beim Essen in so hohem Maße unter Kontrolle hat, fühlt sich seinen Mitmenschen gegenüber überlegen. Zudem kann die Magersucht Ausdruck einer Lebensverweigerung sein. Schmerz, Enttäuschungen und Wut richten sich dabei autoaggressiv gegen die eigene Person.

Hinter der Bulimie steckt eine tiefe Unsicherheit: Die Betroffenen haben Angst, von ihren Mitmenschen, so wie sie sind, nicht akzeptiert zu werden.

Wie entsteht eine Essstörung?

Die Ursachen für Essstörungen sind vielfältig. Meist spielen mehrere Faktoren bei der Entstehung dieser Erkrankung zusammen. Diese lassen sich grob in kulturelle und familiäre Faktoren unterteilen.

Kulturelle Einflüsse

Unsere Gesellschaft begünstigt Essstörungen regelrecht, denn viele Menschen setzen körperliche Attraktivität mit Anerkennung, Erfolg und Glück gleich. Dadurch fühlen sich vor allem junge Frauen unter Druck gesetzt, sich an dieses Schönheitsideal heranzuhungern.

Familiäres Umfeld

Psychopathologische Störungen (psychische Erkrankungen) der Eltern, übertriebener Leistungsanspruch oder traumatische Kindheitserlebnisse können zu einem gestörten Selbstbild mit niedrigem Selbstwertgefühl führen. Dies begünstigt eine exzessive Beschäftigung mit dem eigenen Körper und ein obsessives Diätverhalten.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Oftmals ist den Betroffenen selbst gar nicht richtig bewusst, dass sich das eigene Essverhalten so stark verändert hat, dass es krankhafte Züge aufweist. Dennoch ist eine Anorexie (Magersucht) oder eine Bulimie (Ess-Brech-Sucht) eine sehr ernstzunehmende psychische Erkrankung. Der erste Schritt zur Behandlung ist eine vom Facharzt gesicherte Diagnose. Vielleicht hat Sie deshalb auch Ihr Hausarzt zu uns überwiesen.

Wir wissen, dass es manchen Patienten sehr unangenehm sein kann, über ihr Essverhalten zu sprechen. Deshalb nehmen wir uns gerade beim ersten Gespräch viel Zeit, um mit Ihnen darüber zu reden.

Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir Ihre Krankheitsgeschichte (Anamnese). Dafür sprechen wir mit Ihnen über Ihr Essverhalten, aber auch über Ihre familiäre, soziale oder berufliche Situation. Dies ist wichtig, denn oftmals ist das Umfeld an der Entstehung einer Essstörung beteiligt. Mithilfe dieser Gespräche erhalten wir ein genaues Bild von Ihren Symptomen und können das Krankheitsbild bestimmen.

Das Untergewicht stellen wir per Body-Mass-Index fest. Zusätzlich führen wir körperliche Untersuchungen durch. So erfahren wir, ob die Essstörung bereits organische Schäden hinterlassen hat.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Bringt eine ambulante Behandlung keinen Erfolg, raten wir zu einer stationären Therapie. In manchen Fällen kann eine stationäre Aufnahme das Leben retten, zum Beispiel, wenn die Patientin unter einer starken Mangelernährung leidet oder ein kritisches Untergewicht erreicht hat.

Wir setzen auf einen multimodalen Therapieansatz. Das heißt: Mehrere Behandlungsstrategien greifen ineinander, um Ihnen die bestmögliche Therapie zu bieten. Als Behandlungsverfahren wenden wir unter anderem Einzel- und Gruppengespräche, Gestaltungs- und Ergotherapie, Musiktherapie, Ernährungsberatung, Körperwahrnehmungsschulung und die Kommunikative Bewegungstherapie an. Sie erlernen das Autogene Training und dessen Anwendung zur besseren Akzeptanz Ihres Körpers.

Das wichtigste Ziel dabei ist, Ihnen ein positives Körperbild zu vermitteln und Ihre Körperwahrnehmung zu schulen. Zudem helfen wir Ihnen, sich mit Ihrer Krankheit auseinanderzusetzen und ein Verständnis dafür zu entwickeln. Gerade bei der Magersucht akzeptieren viele Patienten zunächst nicht, dass sie überhaupt krank sind.

Wir raten Ihnen außerdem, ein Ernährungstagebuch zu führen, unterstützen Sie bei einer ausgewogenen Ernährung oder stellen den Kontakt zu Selbsthilfegruppen her. In manchen Fällen empfehlen wir auch eine medikamentöse Therapie.

So können Sie Essstörungen vorbeugen

Die Ursachen für Essstörungen sind vielfältig. Jedes Beschwerdebild ist unterschiedlich und muss individuell behandelt werden. Pauschale Ratschläge zur Prävention können wir daher nicht geben.

Grundsätzlich ist es wichtig, das Selbstbewusstsein und die Lebenskompetenz des Jugendlichen zu fördern. So lernt er Medienbotschaften und falsche Schönheitsideale zu hinterfragen und Gruppenzwängen zu widerstehen. Eltern sollten auch darauf achten, dass Mahlzeiten regelmäßig und zusammen eingenommen werden.

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