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Bipolare Störungen

„Manie ist das Feuer. Depression ist die Asche“, beschreibt der Psychiater Athanasios Koukopoulos die beiden Pole der bipolaren Erkrankung.
In der manischen Phase sind die Patienten unangemessen euphorisch. Sie werden von einer rastlosen Aktivität getrieben, sind ungeheuer kreativ und überschätzen sich selbst. Depressive Episoden sind durch Antriebslosigkeit und Schwermut gekennzeichnet: Die Betroffenen grübeln viel, leiden unter Schlafstörungen und manchmal auch unter körperlichen Beschwerden.
In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Menschen an einer bipolaren Störung erkrankt. Wissenschaftler schätzen, dass etwa sechs Millionen eine erhöhte Anfälligkeit für diese psychische Störung zeigen.

Wie entsteht eine bipolare Störung

Wie eine bipolare Störung entsteht, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass mehrere Faktoren daran beteiligt sind: genetische Veranlagung, Stoffwechselstörungen im Gehirn, biologische Besonderheiten, Lebensereignisse…

Auch bei bipolaren Erkrankungen erklärt man sich die Entstehung mit dem Verletzlichkeits-(Vulnerabilitäts)- Stress-Modell: Jeder Mensch hat eine bestimmte Verletzlichkeit (Vulnerabilität) für seelische Erkrankungen wie die bipolare Störung. Wie groß diese ist, hängt u.a. von biologischen Faktoren (erblicher Veranlagung, Hirn- und körperlichen Erkrankungen), aber auch von frühkindlichen Entwicklungsbedingungen sowie eventuellen Verlusterlebnissen in der Kindheit ab. Ist ein Mensch mit einer relativ hohen Verletzlichkeit starken oder lang anhaltenden Belastungen ausgesetzt, kann das eine seelische Erkrankung auslösen.

Genetische Veranlagung: Studien haben gezeigt, dass das Risiko an einer bipolaren Störung zu erkranken größer ist, wenn auch ein Elternteil darunter leidet.

Stoffwechselstörungen im Gehirn: Bei Menschen mit einer bipolaren Störung ist der Spiegel der Neurotransmitter im Gehirn verändert. Wissenschaftler vermuten, dass ein Mangel dieser Botenstoffe mit einer Depression, ein Überschuss mit einer Manie in Zusammenhang stehen könnte.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Vielleicht hat Sie Ihr Hausarzt zu uns geschickt, weil er hinter Ihren Symptomen eine psychische Erkrankung vermutet? Möglicherweise haben Sie selbst festgestellt, dass Sie unter seelischen Beschwerden leiden und wollen sich untersuchen lassen?

Wir wissen, dass Sie sich in Ihrer Situation viele Gedanken machen und dass es Ihnen eventuell unangenehm ist, über Ihre Erkrankung zu sprechen. Deshalb nehmen wir uns gerade beim ersten Gespräch viel Zeit, um mit Ihnen über Ihre Beschwerden zu reden.

Dabei versuchen wir gemeinsam mit Ihnen, die seelische Störung so exakt wie möglich zu beschreiben und die Krankengeschichte (Anamnese) zu erarbeiten. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch von einem Angehörigen begleiten lassen – Menschen, die Ihnen nahestehen, haben Sie im Alltag beobachtet und geben uns wertvolle Hinweise für eine profunde Diagnose.

Gleichzeitig führen wir mehrere körperliche Untersuchungen durch: u.a. Bluttests, Elektrokardiogrammm, Elektroenzephalogramm, sogenannte bildgebende Verfahren wie CT oder MRT. So schließen wir aus, dass die seelischen Beschwerden keine körperliche Erkrankung als Ursache haben, die anders behandelt werden müsste.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Ganz allgemein gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto größer sind die Heilungschancen. Wir verfolgen bei der Therapie zwei Ziele: Zum einen behandeln wir die akute Manie oder Depression. Unser anderes Therapieziel ist, zukünftige depressive oder manische Episoden zu vermeiden.

Akutbehandlung

Bei der Behandlung bipolarer Erkrankungen finden verschiedene Therapieverfahren in Kombination Anwendung. Medikamente dienen dazu, die Stimmung zu normalisieren und zu stabilisieren. Außerdem können diese ein Wiederauftreten einer manischen oder depressiven Episode verhindern als so genannte Rezidivprophylaxe.

Eine wichtige Rolle spielen auch psychoedukative und psychotherapeutische Behandlungselemente. In der Psychoedukation lernen Sie viel über Ihre Erkrankung und darüber, was Sie selbst tun können, erneute Krankheitsphasen rasch zu erkennen bzw. diese zu vermeiden.

Zusätzlich finden andere psychotherapeutische oder soziotherapeutischen Maßnahmen sowie Verfahren wie Ergotherapie, Bewegungstherapie, Sport und vieles mehr Anwendung. In unserem Krankenhaus steht uns eine breite Palette an therapeutischen Mitteln zur Verfügung. So können wir die Behandlung individuell auf Ihre Interessen und Bedürfnisse zuschneiden.

Stabilisierungsbehandlung

Die Stabilisierungsphase dient dazu, zu vermeiden, dass die Symptome wiederkehren. Deshalb erhalten Sie über einen Zeitraum von mindestens sechs bis zwölf Monaten weiterhin die Medikamente, die Ihnen bereits geholfen haben.

Bei sehr vielen Patienten ist darüber hinaus eine jahrelange Rückfallmedikation zu empfehlen. Neben psycho- oder soziotherapeutischen Maßnahmen sollten Sie sich in der Phase auch intensiv mit Ihrer Erkrankung auseinandersetzen. Deshalb empfehlen wir Ihnen, an einem Psychoedukationsprogramm teilzunehmen.

 

Das können Sie gegen einen Rückfall tun

Diese Erkrankung wird Sie in den meisten Fällen Ihr Leben lang begleiten. Niemand kann genau vorhersagen, wie der weitere Krankheitsverlauf genau aussieht. Selbst nach einer langen, beschwerdefreien Zeit können Rückfälle auftreten. Wichtig ist, in diesem Fall rasch zu reagieren und die Behandlung darauf abzustimmen.

Deshalb sollten Sie Ihre individuellen Frühsymptome kennen.

Es kann für Sie und Ihren behandelnden Arzt sehr hilfreich sein, wenn Sie einen Stimmungskalender führen. In diesem vermerken Sie täglich Ihre Stimmung, die Schlafdauer und besondere Alltagsereignisse. Anhand der Aufzeichnungen kann man gut erkennen, ob sich eine neue Erkrankungsepisode entwickelt.

Auch eine Regelmäßigkeit in den täglichen Abläufen, ausreichend Erholung und körperliche Betätigung können helfen, neue Erkrankungsepisoden zu vermeiden.

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