Diagnose Hirntumor

Hinter der Diagnose Hirntumor können sich sehr unterschiedliche Krankheitsbilder verbergen, die wir Ihnen hier erläutern möchten.

Arten von Hirntumoren

Gliome

Als Gliome bezeichnet die Fachwelt hirneigene Tumore, die unter anderem durch folgende neurologische (das Nervensystem betreffende) Symptome auffällig werden:

  • Seh- und Sprachstörungen
  • Lähmungen
  • epileptische Anfälle

Diese Geschwulste werden in folgende nieder- und höhergradige Gliome eingeteilt:

  • Astrozytom (Form, die von den Stützzellen des Hirngewebes ausgeht)
  • Oligodendrogliom (seltene Form, die in umgebendes Gewebe hineinwächst)
  • Glioblastom (häufigster und besonders aggressiver bösartiger Hirntumor)
  • Ependymom (langsam wachsender Tumor des zentralen Nervensystems, der Ähnlichkeiten mit den Ependymzellen hat, die Hirnhöhlen und Rückenmark auskleiden)

Wenn Ihre Erstdiagnose den Verdacht auf einen Hirntumor bestätigt hat, besprechen wir zunächst gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen. Dabei entscheiden Sie in enger Abstimmung mit unseren Spezialisten, welche weiterführende Diagnostik Sie wünschen und ob wir den Tumor operativ entfernen sollen oder Sie zunächst eine Probeentnahme (Biopsie) aus dem Tumor bevorzugen.

Um die individuelle Ausprägung des Tumors so früh und so präzise wie möglich bestimmen und Ihre weitere Behandlung optimal darauf abstimmen zu können, untersuchen unsere qualifizierten Neuropathologen das entfernte Tumorgewebe bereits während der Operation („Schnellschnitt“). In den Tagen nach der Operation untersuchen unsere Kollegen das Tumorpräparat erneut, um so die für Sie optimale Behandlung zu gewährleisten. Unsere Therapieempfehlung für Sie stimmen wir bei unserer interdisziplinären (fachübergreifenden) Tumorkonferenz gemeinsam mit den erfahrenen Onkologen, Strahlentherapeuten und Radiologen des Asklepios Tumorzentrums Hamburg ab.

Mehr über die Diagnostik und Behandlung von Hirntumoren erfahren Sie hier.

Selbsthilfegruppe: Deutsche Hirntumorhilfe e.V. - Wissen schafft Zukunft

https://www.hirntumorhilfe.de

Meningeome

Unter Meningeomen versteht die Fachmedizin Tumore, die sich von den Gehirnhäuten aus entwickeln. Ein Meningeom wächst sehr langsam, schiebt dabei das gesunde Gehirngewebe beiseite und kann sehr groß werden. Infolge des Verdrängungsprozesses können sich Ödeme (Wasseransammlungen) im angrenzenden Gehirngewebe bilden. Ein Meningeom kann sich fast überall im Gehirn bilden. Entsprechend unterschiedlich sind die dadurch bedingten Beschwerden. Mehr als 90 % der Meningeome sind gutartig. Unsere Spezialisten bieten Ihnen folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • möglichst vollständige mikrochirurgische Entfernung des Tumors unter Neuronavigation (computergestütztes Verfahren, bei dem der Operateur ähnlich wie bei der Navigation durch den Straßenverkehr auf dem kürzesten und sichersten Weg durch das betroffene Areal geführt wird)
  • regelmäßige Kontrolle und/oder Bestrahlung von Tumorresten nahe der Schädelbasis.

Akustikusneurinome

Akustikusneurinome sind gutartige Tumore, die in enger Nachbarschaft zum Hirnstamm und zu wichtigen Hirnnerven (etwa dem Gesichtsnerv, dem Gleichgewichtsnerv oder dem Hörnerv) wachsen, sodass sie erhebliche Beschwerden bei den Betroffenen auslösen können. Unsere Fachärzte verfügen über umfassende Fachkompetenz in der operativen Entfernung von Akustikusneurinomen. Unser Ziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen und dabei die Funktionen des Gesichtsnervs und des Hörnervs möglichst zu erhalten. Deshalb nutzen wir an den spezialisierten Kliniken des Asklepios Tumorzentrums Hamburg das moderne Verfahren des Neuromonitoring. Mithilfe dieser technischen Unterstützung können wir die Funktionsfähigkeit des Gesichts- und des Hörnervs während der gesamten Operation fortlaufend überprüfen. Um Sie optimal zu versorgen, testen wir in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung vor und nach der Operation Ihr Hörvermögen und Ihren Gleichgewichtssinn. Bei Bedarf besprechen wir mit Ihnen, wie Sie Ihr Hörvermögen verbessern können.

Gern beraten wir Sie in unserer Sprechstunde vor der Operation ausführlich und beantworten Ihnen selbstverständlich Ihre Fragen zu alternativen Behandlungskonzepten, beispielsweise „Wait & Scan“ (abwarten und die weitere Entwicklung beobachten) oder eine Strahlentherapie. Nach der Operation kontrollieren wir den betroffenen Bereich mit regelmäßigen ambulanten Kontrollen und einer kernspintomografischen Untersuchung (bildgebendes Verfahren, bei dem ein Magnetfeld verwendet wird) ein halbes Jahr nach dem Eingriff.

 Darüber hinaus vermitteln wir Ihnen auf Wunsch gern den Kontakt zur Selbsthilfegruppe VAN e.V. (www.akustikus.de).

Hypophysentumore

Hypophysentumore sind gutartige Wucherungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Insbesondere folgende Beschwerden können auf einen Hypophysentumor hinweisen:

  • Sehstörung
  • hormonelle Ausfälle der Hypophysenfunktion (hormoninaktives Hypophysenadenom)
  • Erkrankungen infolge einer durch den Hypophysentumor bedingten Hormonproduktion (hormonaktive Hypophysenadenome), wie zum Beispiel
    • Morbus Cushing (Übergewicht, Schwäche und Infektanfälligkeit durch zu viel Cortisol im Blut)
    • Akromegalie (durch Wachstumshormone bedingtes übermäßiges Wachstum einzelner Körperteile, etwa der Hände oder Füße)

Wenn möglich, entfernen wir einen Hypophysentumor durch die Nase (transsphenoidal). Bei diesem Eingriff arbeiten wir eng mit unseren erfahrenen Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten zusammen.

Uns ist es wichtig, dass Sie auch vor und nach dem Eingriff optimal versorgt sind. Deshalb betreuen wir Sie unmittelbar nach der Operation gemeinsam mit unseren HNO-Kollegen und arbeiten vor und nach dem Eingriff darüber hinaus mit niedergelassenen Endokrinologen (Fachärzten für das Hormonsystem) zusammen. Gern ist das Team unserer Ambulanz für Sie da, um Ihre Kernspintomografie durchzuführen, mit der wir ca. drei Monate nach der Operation Ihren Genesungsprozess kontrollieren.

Gehirnmetastasen

Unsere Spezialisten stehen Ihnen auch bei der Behandlung von Gehirntumoren zur Verfügung, die sich als Metastasen (Tochtergeschwülste) einer anderen Tumorerkrankung gebildet haben. Der Ursprung kann beispielsweise in einer der folgenden Erkrankungen zu finden sein:

  • Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Mammakarzinom (Brustkrebs)
  • Nierenzellkarzinom
  • Melanom (Hautkrebs)

Entscheidend für die Wahl der für Sie persönlich aussichtsreichsten Therapie ist die Mitbeurteilung der Tumorerkrankung durch den Ihnen vertrauten niedergelassenen Onkologen (Krebsspezialisten) oder durch die hochqualifizierten Onkologen unserer Kliniken. Um das genaue Stadium Ihres individuellen Tumors zu bestimmen (Staging), können wir Ihre Diagnostik mit folgenden Verfahren präzisieren:

  • Computertomografie des Brustkorbs (Thorax-CT)
  • Computertomografie des Bauchraums (Abdomen-CT)
  • Kombination aus dem nuklearmedizinischen Verfahren der Positronen-Emissions-Tomografie und einer Computertomografie (PET-CT)

Sollten Sie sich nach eingehender Beratung durch unsere Fachärzte für ein operatives Vorgehen entscheiden, so entfernen wie die Gehirnmetastase mikrochirurgisch unter Neuronavigation.

Darüber hinaus besprechen wir das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung des entfernten Tumorgewebes in unserer neuroonkologischen Konferenz mit weiteren erfahrenen Medizinern, um gegebenenfalls Ihre weitere optimale Behandlung, beispielsweise durch eine Chemo- und/oder eine Strahlentherapie, zu veranlassen. Gern können Sie sich an unsere Ambulanz wenden, um die für Sie erforderliche neurochirurgische Nachsorge mit regelmäßigen kernspintomografischen Kontrolluntersuchungen durchführen zu lassen.       

Tumore des Wirbelkanals und des Rückenmarks

Das Asklepios Tumorzentrum Hamburg stellt Ihnen umfassende Fachkompetenz und hochmoderne Medizintechnik auch bei einer eher seltenen Erkrankung wie einem Tumor des Wirbelkanals oder des Rückenmarks gern zur Verfügung. Unsere Spezialisten helfen Ihnen bestmöglich bei folgenden Ausprägungen dieser Tumorart:

  • gutartige Tumore, die aber auf das Rückenmark oder die Nerven drücken
  • Wirbelkörpermetastasen (Tochtergeschwülste einer anderen Krebserkrankung im Bereich der Wirbelkörper), die auf die Nerven im Spinalkanal (Rückenmarkskanal) drücken und dadurch entsprechende neurologische Ausfälle (beispielsweise Lähmungserscheinungen) verursachen
  • ausschließlich im Rückenmark gelegene Tumore

Die erfahrenen Neurochirurgen unseres Tumorzentrums bieten Ihnen eine mikrochirurgische Operation nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Um Sie bestmöglich vor den Risiken eines Eingriffs in die sensiblen Strukturen des Gehirns zu schützen, nutzen wir dazu ein Neuromonitoring (computergestütztes Verfahren, um die Funktionsfähigkeit wichtiger Nerven auch während einer Operation fortwährend zu kontrollieren).

Nach dem Eingriff besprechen wir die Ergebnisse der feingeweblichen (histopathologischen) Untersuchung des Tumorgewebes bei unserer neuroonkologischen Konferenz mit unseren Fachkollegen aus weiteren medizinischen Abteilungen, um gemeinsam die für Sie am besten geeignete und notwendige Behandlung, etwa mit einer Chemotherapie und/oder Bestrahlung, zu erarbeiten.

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