25 Jahre Neurologische Rehabilitation – Erfolgsgeschichte der Spezialisten

Es ist ein Jubiläum, das Seesen und die Fachmediziner prägt: Die Klinik für Neurologische Rehabilitation (Reha) der Asklepios Kliniken Schildautal feiert in diesem Monat ihr 25-jähriges Jubiläum, zigtausende Patienten wurden dort im Laufe der Jahre betreut. Eigentlich sollte dieses Ereignis am Freitag, den 17. April 2020, in den Schildautal-Kliniken gewürdigt werden - wegen der Corona-Pandemie musste der Festakt zum Jubiläum leider abgesagt werden. Die Feier wird zu gegebener Zeit nachgeholt werden. Unteressen wurde wegen der Corona-Lage eine Station der Reha-Klinik mit bis zu 35 Behandlungsbetten als Ersatzkrankenhaus eingerichtet, dies hatte die Niedersächsische Landesregierung so beauftragt.

25. Geburtstag: Es ist ein Jubiläum, das Seesen und die Fachmediziner prägt

Rehabilitationsübung
Reha: "Im Zentrum allen Handelns stand von Anfang der Patient als Individuum mit seinen persönlichen Rehabilitationszielen"

„Unter strengen Hygiene-Richtlinien nimmt die Rehabilitationsklinik selbstverständlich auch weiterhin ihren Rehabilitationsauftrag für jene Menschen wahr, die eine dringliche und  notwendige Behandlung brauchen“, betont Christoph Herrmann, Ärztlicher Leiter der Klinik für Neurologische Rehabilitation. „Solche Reha-Patienten betreuen wir natürlich auch während der Corona-Krise bei uns.“  Prof. Dr. med. Mark Obermann, Ärztlicher Direktor der Klinik, Christoph Herrmann sowie Klinik-Geschäftsführer Sebastian von der Haar danken anlässlich des Jubiläums allen ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern „herzlich für ihren Beitrag und ihr Engagement zum Gelingen des Klinikerfolgs“.

 

Ein Blick zurück offenbart eine Erfolgsgeschichte: Exakt am 1. April 1995 öffneten sich in der Klinik für Neurologische Rehabilitation der Schildautal-Kliniken erstmals die Pforten für Reha-Patienten. Was damals zunächst mit einer Station und unter ökonomisch schwierigen Rahmenbedingungen unter der Ärztlichen Leitung von Prof. Dr. med. Manfred Holzgraefe begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre: So wie auch das Akut-Krankenhaus wurde die Neurologische Rehabilitation zu einer in Deutschland überregional anerkannten Facheinrichtung.

Christoph Herrmann, zugleich Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,  Rehabilitationswesen, Sozialmedizin, Verkehrsmedizin (Neurologie), erläutert:  „Im Zentrum allen Handelns stand von Anfang der Patient als Individuum mit seinen persönlichen Rehabilitationszielen. Ein Patient mit einer Krankheit des Nervensystems, wie beispielsweise einer Hirnblutung kann -  und das ist nahezu einzigartig für Deutschland an den Schildautal-Kliniken -  an einem Ort sowohl im Akut-Krankenhaus konservativ-neurologisch oder operativ-neurochirurgisch und nachfolgend nach Bedarf durch alle Phasen der Neuro-Rehabilitation behandelt werden.“ Und weiter: „Dabei war die Klinik immer Vorreiter der Rehabilitationsmedizin im Fachgebiet. Früh wurde die Notwendigkeit ausreichend hoher Behandlungsfrequenzen erkannt. Die Klinik leistete wesentliche Beiträge zur Entwicklung Geräte-gestützten Gangtrainings mit mechanischem Gangtrainer (,Wer Laufen lernen will, muss laufen´), der Behandlung spastischer Lähmungen mit dem  Mittel Botulinumtoxin. Und auch zur Versorgung mit Hilfsmitteln wurde gemeinsam mit den Kollegen der wissenschaftlichen Fachgesellschaft eine nationale Leitlinie für schmerzhafte Schulter-Armlähmungen erarbeitet.“

Patienten mit erworbenen Sprachstörungen (Aphasien) profitierten schon ab dem Jahr 2009 vom spezialisierten Konzept der „Aphasie-Station“, in dem die wissenschaftlich gesicherten Therapieeinheiten für den Behandlungserfolg umgesetzt wurden. Moderne Computergestützte Therapien stehen in allen Bereichen zur Verfügung. In den letzten Jahren wurde der Behandlungs-Schwerpunkt „MS“ nach den Kriterien der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft weiterentwickelt und zertifiziert. Und wer unter der Volkskrankheit „Schwindel“ leidet, wird ebenfalls auf aktuellstem Stand betreut.

 

Etwa 1.500 Patienten unterschiedlicher Altersstufen werden jährlich in der Reha-Klinik behandelt; den Schwerpunkt bilden Patienten mit Schlaganfall, der häufigsten neurologischen Erkrankung des Erwachsenen. Herrmann: „Über 80 Prozent der Behandlungen sind sogenannte Anschlussheilbehandlungen, die nach akuten Erkrankungen oder nach Hirnverletzungen und Operationen durchgeführt werden. Medizinische Heilverfahren werden Menschen mit chronischen Krankheitsfolgen oder fortschreitenden Erkrankungen wie MS oder Parkinson angeboten.“ Orientierung für Berufstätige mit besonderen Problemen im Arbeitsleben bietet ein eigenständiges sogenanntes MBOR-Behandlungskonzept, das von der Deutschen Rentenversicherung anerkannt ist.  Die Patienten der Klinik schätzen das Engagement, die langjährige Erfahrung und Qualifikation der Pflegenden, der Therapeuten und der Ärzte, was fortlaufende Patientenbefragungen bestätigen. Im Jahr 2010 erreichte das Team den 1. Platz für Ergebnisqualität in einem Experten-Review der Deutschen Rentenversicherung.

 

Die Klinik für Neurologische Rehabilitation ist Teil des Zentrums für Neurologie. Gemeinsam mit den Kliniken für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation ist das Zentrum für Neurologie mit 300 Betten eine der größten neurologischen Fachabteilungen Deutschlands. Wir bieten den Patienten damit eine therapeutische Kette von der Krankenhausbehandlung über die Neurologische Frührehabilitation Phase B bis zur weiterführenden Rehabilitation der Phase C oder Anschlussheilbehandlung Phase D in unserer spezialisierten Klinik an.

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