Blutverdünner für Risikopatienten schon vor dem Ereignis?

Gefäßschutz bei Risikopatienten mit ASS schon vor einem Ereignis?

Es gibt keinen Zweifel daran, dass ASS (Acetylsalicylsäure) in der Sekundärprävention, dass heißt nach erlittenem Herzinfarkt oder Hirninfarkt (Schlaganfall), wirksam ist. Umstritten ist aber die potenzielle Wirksamkeit von ASS in der Primärprävention bei kardiovaskulären Risikopatienten.

In einer Metaanalyse von sechs Primärpräventionsstudien mit insgesamt 95000 Teilnehmern und 16 Sekundärpräventionsstudien mit insgesamt 17000 Patienten wurden Herzinfarkt, Schlaganfall, Tod durch Gefäßerkrankung sowie schwerwiegende Blutungen mit und ohne ASS ausgewertet (Lancet 2009;373:1849-60). Es fand sich zwar für die Primärprävention eine Risikoreduktion für den Hirninfarkt, was jedoch durch vermehrte Hirnblutungen weitgehend aufgehoben wurde. Hiermit bestätigt sich, was in den Leitlinien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft bereits empfohlen wird: mit der Gabe von ASS in der Primärprävention zurückhaltend zu sein.

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