Telemedizinisches Versorgungsprojekt startet am Asklepios Fachklinikum Stadtroda

Patienten mit Depressionen, Parkinson oder Demenz profitieren von zukunftsweisender Dreiecksverknüpfung zwischen Klinikum, niedergelassenen Ärzten und Wohnumfeld.

Am Asklepios Fachklinikum Stadtroda startet in Kürze ein zukunftsweisendes Projekt zur telemedizinischen Versorgung von Patienten mit depressiven Erkrankungen,  Parkinson-Patienten und Demenz. Bei diesem neuen Behandlungsangebot handelt es sich um ein durch den Freistaat Thüringen gefördertes Projekt. Im Jahr 2017 veröffentlichte das Thüringer Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Frauen und Familie einen entsprechenden Förderaufruf, mit dem Ziel, im Rahmen einer Strategie für die Digitale Gesellschaft die telemedizinische Versorgung in Thüringen zu unterstützen. Das Asklepios Fachklinikum Stadtroda reichte seine Projektidee mit Erfolg ein und beginnt nun mit der Umsetzung dieser neuen Versorgungsform.

„Unser telemedizinische Versorgungsprojekt schafft mittels Videotelefonie eine Dreiecksverknüpfung zwischen unserem Klinikum als Zentrum, den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie dem Wohnumfeld des Patienten im eigenen Haushalt oder in der jeweiligen Senioren- oder Pflegeeinrichtung“, erklärt Dr. Udo Polzer, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums Stadtroda und Chefarzt der Klinik für Allgemeine Psychiatrie/ Psychotherapie, Gerontopsychiatrie und Suchterkrankungen. „Wir kooperieren hierbei prinzipiell mit interessierten Einrichtungen im Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Weimarer Land sowie in Gera und Jena“, sagt Anna Schumm vom Qualitätsmanagement.

„Unser telemedizinisches Versorgungsprojekt hat nicht den Anspruch, den vertrauensvollen Direktkontakt zwischen Arzt und Patient zu ersetzten, sondern möchte durch ein Zusatzangebot die individuelle Diagnostik und Behandlung der Patienten verbessern und vereinfachen. Vielfach kann gerade älteren Patienten, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, eine beschwerliche Anreise erspart werden. Jüngere Erkrankte können Diagnostik und Behandlung auf diese Weise besser mit Beruf und Familie vereinbaren“, unterstreicht PD Dr. habil. David Weise, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Schmerztherapie und Schlafmedizin.

Der Freistaat Thüringen und nicht zuletzt die Region Ostthüringen ist vom demographischen Wandel betroffen. Jenseits der Landeshauptstadt Erfurt und größerer Städte, wie Jena, Gera oder Weimar mangelt es an psychiatrischen, neurologischen oder psychotherapeutischen Angeboten.

Im Mittelpunkt des telemedizinischen Projekts steht dabei insbesondere die Versorgung einer alternden Bevölkerung, vor allem in ländlichen strukturschwachen Räumen, die an Parkinson, Demenz und depressiven Erkrankungen leiden. Hier liegen zum einen die Kernkompetenzen von Stadtroda als Fachklinikum für Psychiatrie und Neurologie sowie einzige Parkinson-Fachklinik in Thüringen. Zum anderen handelt es sich um Erkrankungen, die angesichts einer alternden Bevölkerung zunehmend an Relevanz gewinnen und somit von der Kompetenz unserer Zentren für neurodegenerative und depressive Erkrankungen profitieren.

„Unser innovativer Behandlungsweg richtet sich allerdings nicht nur an Senioren. In das Versorgungsprojekt aufgenommen werden können ebenso jüngere Menschen, die an Depression, Parkinson oder Demenz erkranken“, betont Dr. Weise.

Die Dreiecksverknüpfung zwischen dem Asklepios Fachklinikum als Zentrum, den niedergelassenen Ärzten und den Pflegeeinrichtungen und gegebenenfalls dem Patienten ermöglicht es, Diagnostik und Therapie von Patienten vor Ort (bei Patienten zu Hause, in der Praxis oder in der Pflegeeinrichtung) vorzunehmen. Gleichzeitig werden niedergelassene Ärzte und Pflegeeinrichtungen fachlich unterstützt. Die sichere Übertragung und Verarbeitung von Daten ist dabei in jedem Stadium gewährleistet.

„Die intensive Vernetzung führt zu einer Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit depressiven Erkrankungen, Parkinson und Demenz hinsichtlich der unterschiedlichen Herausforderungen im ländlichen Raum. Aus der Vereinfachung des Informationsaustausches resultiert zudem eine Verbesserung der unterschiedlichen Behandlungsabschnitte“, erklärt Dr. Udo Polzer.

 „Die telemedizinische Versorgung wird künftig in Thüringen an Bedeutung gewinnen. Das innovative Projekt ermöglicht es uns, räumlich entfernte Patienten gleichsam vor Ort zu diagnostizieren und gegebenenfalls Behandlungen durchzuführen, ohne dass die Betroffenen extra nach Stadtroda kommen müssen. Für weiterführende bzw. umfangreichere Diagnostik, Therapieeinleitungen und intensive Therapien würden die Patienten dann eine teil- oder vollstationäre Behandlung bei uns erhalten“, erklärt Dr. Polzer.

 „Eine flächendeckende Versorgung mit Neurologen und Psychiatern ist in Thüringen leider nicht gegeben“, bedauert Chefarzt Dr. Weise. Das telemedizinische Projekt bietet die Möglichkeit, kurzfristig und einfach in Kontakt mit Spezialisten zu treten. 

„Depression, Parkinson und Demenz und sind Schwerpunkte unseres Fachklinikums“, unterstreicht Dr. David Weise. Hiervon profitieren Patienten, die an unserem telemedizinischen Projekt teilnehmen, gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen können sie schneller einen Facharzt konsultieren, zum andern erfolgt die stationäre oder teilstationäre Aufnahme bei entsprechender Indikation ebenfalls schneller.

Parkinson und Demenz gehen nicht selten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen einher. „In Stadtroda haben wir die Möglichkeit, Neurologie und Psychiatrie im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes miteinander zu verbinden“, freut sich Chefarzt Dr. Weise.

Kontakt:

Dr. Udo Polzer
Ärztlicher Direktor
Chefarzt der Klinik für Allgemeine Psychiatrie/ Psychotherapie,
Gerontopsychiatrie und Suchterkrankungen
Tel.: (036428) 56 1200
E-Mail: u.polzer@asklepios.com

PD Dr. habil. David Weise
Chefarzt der Klinik für Neurologie, Schmerztherapie und Schlafmedizin
Tel.: (036428) 561207
E-Mail: da.weise@asklepios.com

Seite teilen: