20 Jahre Geriatrie in Schwalmstadt

Abteilung der Asklepios-Klinik feiert runden Geburtstag

Angesichts des demographischen Wandels wird die steigende Bedeutung
der Altersmedizin deutlich: Mehr denn je gilt es geriatrische Therapieansätze
für Begleiterkrankungen frühzeitig in die unfallchirurgische Therapie von älteren
Patienten einzubringen. Der Grund: Bei gleicher Erkrankung wird für die Gesundung älterer Patienten eine im Vergleich zu jüngeren Patienten differenzierte therapeutische Behandlung angewendet.

Ein eingespieltes Team (v.l.): Davood Beigloo (Assistenzarzt), Kathrina Hennighausen (Leitende Oberärztin), Ahmad Kadi (Assistenzarzt), Anna-Lena Kolbe (Apothekerin), Jens Zemke (Chefarzt) und Nadine Becker (Krankenschwester). Foto: Fotostudio Blafield

In den vergangenen 20 Jahren hat sich am Standort Schwalmstadt zur Freude von Dr. med. Jens Zemke, Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation, einiges positiv entwickelt. „Wir können mit Stolz sagen, dass die geriatrische Abteilung am Standort Schwalmstadt mittlerweile neben der Inneren Medizin eine der größten Abteilungen in unserem Haus ist“, so der Experte. „Vor allem für die ländliche Bevölkerung ist unsere Geriatrie eine große Chance. Die, im Vergleich zu den Akutstationen längere, Verweildauer in der Geriatrie ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung der Patienten. Somit kann jeder Patient in unserem interdisziplinären Team auch intensiv behandelt werden.“

Eröffnet wurde die Geriatrie im Jahr 1998 in der damaligen Nachsorgeklinik im Schützenwald. Sie war damit im Schwalm-Eder-Kreis eine der ersten ihrer Art. Die Lage der Nachsorgeklinik inmitten der Natur hatte dabei positive Auswirkungen auf den Genesungsprozess der Patienten. Mit Umzug ins Haupthaus der Klinik standen den Patienten dann zunächst 32 Betten und in ihrer Größe überschaubare Nasszellen zur Verfügung.

„Auf den positiven Patientenzuspruch reagierte die Klinik mit Neu- und Umbaumaßnahmen im Jahr 2015. Die geriatrische Abteilung wurde auf 48 Betten erweitert. Im Rahmen der Baumaßnahme wurden auch die Nasszellen modernisiert und vergrößert“, erklärt Dr. Kathrina Hennighausen, die seit Ende des vergangenen Jahres ärztliche Standortleiterin in Schwalmstadt ist. „Neben einem neuen Speiseraum wurde auch ein kleiner Therapiegarten gestaltet, in dem in regelmäßigen Abständen beliebte Gruppentherapien angeboten werden.“

Die wohnortnahe Versorgung, das speziell auf ältere Menschen ausgerichtete Behandlungsspektrum und das seit Jahren ungebrochene Engagement der Mitarbeiter, machen laut Standortleitung und Chefarzt die heute moderne Klinik zu einer multiprofessionellen Einrichtung und Anlaufstelle für jährlich mehr als 1.000 Patienten der Umgebung. „Die Geriatrie, als Medizin der Zukunft, hat sich in Schwalmstadt und seit 2012 ebenfalls am Standort Melsungen durch überregionale Bekanntheit profiliert“, betont Dr. Zemke. „Beide Kliniken tragen über den Schwalm-Eder-Kreis hinaus einen enormen Beitrag zur Versorgung und Therapie der älterwerdenden Bevölkerung bei.“

Auch das multidisziplinäre Team habe sich deutlich verstärkt. Neben ärztlichen Spezialisten der Altersmedizin (Geriater) sind zahlreiche Pflegeexperten in den Schwalm-Eder-Kliniken tätig, ein klarer Vorteil wie Dr. Hennighausen weiß: „Wir verfügen heute zur geriatrischen Versorgung der Patienten an beiden Klinikstandorten, in Schwalmstadt und in Melsungen, über gut aufgestellte, interdisziplinäre Behandlungsteams, welche im Rahmen einer kompetenten Therapie und einer breiten Palette an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten eine moderne Altersmedizin anbieten. Dr. Zemke besitzt zudem die volle geriatrische Weiterbildungsermächtigung und kann damit ärztliche Kollegen an beiden Standorten zu Geriatern ausbilden. Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege besteht im Asklepios Bildungszentrum in Nordhessen ebenfalls ein qualifiziertes Fort- und Weiterbildungsangebot zum geriatrischen Pflegeexperten.

Damit ist für eine gute Fachexpertise im geriatrischen Team gesorgt.“ „Alle Beteiligten wissen ihre Patienten gut zu versorgen, so fühlen sich die Behandelten wohl und geborgen“, erzählt uns der Chefarzt der Geriatrie. „Nicht nur ein optimales medizinisches Angebot, sondern auch der menschliche Umgang bestimmen das ganzheitliche Behandlungskonzept der geriatrischen Medizin in den Schwalm-Eder-Kliniken. Eine gut funktionierende Klinik für Akutgeriatrie und Geriatrische Frührehabilitation ist wichtig und daher für unsere Patienten auch nicht mehr wegzudenken.“

Neben Behandlungstandards der geriatrischen Medizin, kommen in der Geriatrie in Schwalmstadt auch moderne Diagnose- und Behandlungskonzepte wie die Schmerz- und Medikamentenvisite zum Einsatz. Seit dem vergangenen Jahr arbeiten die Geriater und die Unfallchirurgen eng im klinikeigenen interdisziplinären Zentrum für Alterstraumatologie zusammen. Damit kann eine abgestimmte Behandlung erfolgen. Aber auch Angebote komplementärer Medizin, wie aus dem Bereich der Aromatherapie, werden als Therapieansätze in der Geriatrie genutzt. „Die Zielsetzung jeder Rehabilitationsmaßnahme ist die soziale Reintegration der Betroffenen mit Erhalt bzw. Wiederherstellung von Lebensqualität, sprich größtmöglicher Mobilität und Selbstversorgungsfähigkeit im Rahmen der individuellen Möglichkeiten“, so Dr. Zemke.

Seit 2015 Leiter der Geriatrie, hebt er hervor, dass die Remobilisierung von Patienten in acht von zehn Fällen gelingt. „Diese Menschen können nach Hause entlassen werden – und nichts macht uns mehr Freude, als sie mit wiedererlangtem Optimismus und dem Ausblick auf eine selbstbestimmte Zukunft aus unserer Einrichtung zu verabschieden.“ Von der Entwicklung und Modernität der Klinik kann sich die interessierte Öffentlichkeit am 20. Oktober selbst ein Bild machen. Zur Feier des 20-jährigen Bestehens der Geriatrie öffnet die Klinik in Schwalmstadt ihre Türen von 10 – 16 Uhr. Weitere Details zu gesundheitlichen Angeboten, Kinderprogramm und den ärztlichen Kurzvorträgen folgen.

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