Blindes Verständnis im Operationssaal

OTA und OP-Fachkrankenschwester/-pfleger der Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe

Eine Instrumentiererin im Einsatz
Eine Instrumentiererin im Einsatz © Stephanie Ritt

SCHWANDORF/LINDENLOHE. Sie gehören nicht zu den Menschen, die über das Tragen eines Nasen-Mund-Schutzes klagen. Im Gegenteil ist ein solcher Teil ihrer Arbeitskleidung, der sie ebenso wenig behindert wie die Bleischürze, die manchmal über zwei Stunden während einer OP angelegt werden muss. Operationstechnische Assistent*in (OTA) und OP-Fachkrankenschwester/-pfleger sind Berufe, die von Natur aus unter erschwerten Rahmenbedingungen stattfinden. Für Stephanie Ritt, die das zwanzigköpfigen OP-Pflegeteams an der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe leitet, sind es dennoch „zwei der schönsten Berufe, die ich kenne“.

Frühmorgens im OP-Saal. Noch bevor der operierende Chefarzt sagt, welches Instrument er benötigt, hält es ihm die OP-Schwester bereits hin. Im Operationssaal daneben scherzt eine Oberärztin kurz mit der OTA, die ihr einen ganz bestimmten Faden reicht. Keine Frage: Wer einmal als Beobachter bei einer Operation zugegen sein durfte, ist tief beeindruckt – natürlich von der Präzision, mit dem ein Operateur agiert, aber auch vom blinden Verständnis, das im OP-Saal herrscht.

Von der Vorbereitung bis zur Nachbereitung: In der Regel sind mindestens zwei OTAs bzw. OP-Schwestern während einer Operation dabei. Je erfahrener die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter sind, desto weniger Worte sind nötig. Auf einem Tisch liegen die Instrumente akkurat aufgereiht, dass hinsichtlich Sterilität und Hygiene keine Kompromisse eingegangen werden, versteht sich von selbst. Jeder Handgriff sitzt, die Ärztin bzw. der Arzt können sich dank der professionellen Unterstützung voll und ganz auf die Operation und den Patienten konzentrieren.

Unterschieden wird bei den OTAs zwischen „Instrumentierer“ und „Springer“: Während die/der eine die Instrumente reicht und den Ablauf der jeweiligen OP aus dem Effeff kennen muss, sorgt die/der andere dafür, dass am OP-Tisch nichts fehlt und permanent steriles Material und Instrumentarium nachgereicht werden. Der tägliche Anspruch, den es zu erfüllen gilt: Eine reibungslose, schnelle OP. Man benötigt dazu ein Höchstmaß an Flexibilität und fundiertem Wissen in der Tiefe – und der Breite. Zudem ist Durchhaltevermögen gefragt, wenn eine Operation mehrere Stunden lang dauert.

Schachexperte, moderner Fünfkämpfer, Mannschaftspieler und Marathonläufer. Außerdem Organisator und Coach: Im Sport würden ein OTA bzw. die OP-Schwester die Grenzen der Disziplinen sprengen. „Die Arbeit unserer OP-Teams gehört ohne Zweifel zu den sehr anspruchsvollen Jobs bei uns in der Klinik“, weiß auch Klinik-Geschäftsführer Daniel Weiß. Ganz wichtig sei es dabei, im Team zu denken und zu handeln, denn vor, während und nach einer OP arbeiten – vom Chirurgen über den Anästhesisten bis zu den Kolleginnen von der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) – viele Berufsgruppen zusammen. 

Schließlich: Laut Daniel Weiß finden die Lindenloher OP-Teams beste Rahmenbedingungen vor, denn neben Ärzten mit überregional ausgezeichnetem Ruf bieten die fünf, gerade einmal anderthalb Jahre alten Operationssäle, viel Platz, viel Licht und modernste Technik. Mit 4.000 stationären und 10.000 ambulanten Patienten jährlich ist man eine der größten Spezialkliniken in Ostbayern.

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