Kita-Kinder basteln für ein wichtiges Projekt

In der vergangenen Woche besuchten die Kinder der Kita auf dem Gleienberg die Asklepios Klinik Lich, um Bastelarbeiten zu überbringen. Die Aktion hatte bei aller Freude einen durchaus ernsten Hintergrund.

Delirprojekt Intensivstation
Dr. Jürgen Bludau, Dr. Susanne Glas, Dr. Ulrike Hein, Simone Jung, Angelika Kahle mit den Bastelarbeiten der Kinder

Auf der Intensivstation der Asklepios Klinik Lich werden Patienten mit schweren bis lebensbedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen intensivmedizinisch behandelt. Eine Intensivstation unterscheidet sich von anderen Einheiten im Krankenhaus durch die Verwendung vielfältiger technischer Apparate bspw. zur Durchführung von Narkosen und längerdauernden Beatmungstherapien.

Nicht selten kommt es bei Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden, zu einem Delir. Dieses Krankheitsbild erklären die Fachleute mit dem Begriff der akuten Verwirrtheit. Kennzeichnend für das Delirium ist neben der Bewusstseinsstörung eine Störung der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, der Kognition, des Gedächtnisses, der Psychomotorik und der Emotionalität.

Um diesen Patienten bestmöglich vor allem bei der Orientierung zu helfen, startete vor kurzem ein neues Projekt in der Klinik unter Leitung von Assistenzärztin Frau Dr. Susanne Glas. Dabei wurden alle Zimmer auf der Intensivstation mit magnetischen Tafeln ausgestattet, die sich im unmittelbaren Blickfeld der Patienten befinden.

„Mit auswechselbaren magnetischen Schildern erfolgt auf den Tafeln die tagesaktuelle Angabe von Wochentag, Tag, Monat und Jahr, was der zeitlichen Orientierung dient“, erläutert Dr. Glas. Um zusätzlich die jahreszeitliche Einordnung zu gewährleisten, werden die Bastelarbeiten der Kinder miteinbezogen. Saisonale Bilder von Sonnen für den Sommer, Igeln für den Herbst, Weihnachtsbäumen für den Winter, sollen die Aufmerksamkeit der Patienten auf die jeweilige Jahreszeit lenken.

Angelika Kahle, Leiterin der Kita auf dem Gleienberg und ihre Kollegin Simone Jung überbrachten gemeinsam mit den Schulanfängern die kleinen Kunstwerke. „Wir haben uns mit den Kindern viele Gedanken gemacht welche Motive am besten zu den Jahreszeiten passen und in der Gruppe die Bedeutung der Bastelarbeiten besprochen“, so Kahle

Die Maßnahmen zur besseren Orientierung erstrecken sich auf weitere Bereiche, so werden die Nachttische mit Uhren mit einer Digitalanzeige ausgestattet und Namensschilder der Bezugspflegekräfte in A4-Größe auf den Tafeln befestigt, damit sie den Patienten Auskunft über ihren persönlichen Ansprechpartner in der jeweiligen Schicht geben. MP3-fähige CD-Radios und eine Auswahl an CDs werden vorgehalten, um die Patienten auditiv anzusprechen bspw. mit ihrem Lieblingsradiosender. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Patientenangehörige Hörbücher und eigene CDs mitbringen, um den persönlichen Bezug zu vertiefen. Ebenso können mittels Magnetpins, Fotos von Angehörigen auf den zum Bettenplatz zugehörigen Tafeln befestigt werden.

„Besonders für ältere Menschen, die intensivmedizinisch betreut werden, erhoffen wir uns dadurch eine schnellere Genesung und die Reduzierung von komplizierten Verläufen“, erläutert Dr. Jürgen Bludau, Leitender Arzt der geriatrischen Abteilung in der Asklepios Klinik.

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