Leukemia-Station in der Asklepios Klinik St. Georg wiedereröffnet

- Spezielle Behandlungseinheit bietet Blutkrebs-Patienten nach einer Stammzellentransplantation besonderen Schutz vor Infektionen

- Ab Sommer 2019 neues, innovatives Behandlungsangebot mit gentechnisch veränderten Stammzellen

Foto Leukemia-Unit-Asklepios Klinik St. Georg
Blick in die Leukemia-Unit der Asklepios Klinik St. Georg

Das Hämatologisch-Onkologische Zentrum der Asklepios Klinik St. Georg  hat heute die Spezialstation H3, die sogenannte Leukemia Unit, nach halbjähriger Testphase wieder voll in Betrieb genommen. Auf der besonders ausgestatteten Station, die auch Teil des Asklepios Tumorzentrums Hamburg mit seinen rund 200 Krebsspezialisten in den sieben Asklepios Kliniken ist, können bis zu 16 Patienten nach einer Stammzelltransplantation aufgrund einer Leukämie oder eines Lymphoms noch besser behandelt werden und sind dort - bei aus therapeutischen Gründen unterdrückter Immunabwehr - hygienisch speziell geschützt. Die Wiedereröffnung der Ende 2015 mit Investitionen von 3,2 Millionen Euro Fördermitteln eingerichteten Spezialstation findet heute im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung (Stammzellseminar) für Fachärzte statt. Die halbjährige Testphase mit verbesserter Raumluft- und Filtertechnik war zuvor erfolgreich beendet worden. Aus Gründen der maximalen Patientensicherheit war die Spezialstation für einige Monate geschlossen worden, um verbesserte Technik zu installieren.

Die Leukemia-Unit ist in der Ausstattung vergleichbar mit einer Intensivstation. Der Zugang ist aus Hygienegründen streng geregelt, vor allem aber wird die Atemluft durch ein spezielles Filtersystem gereinigt, um die immungeschwächten Patienten vor der Gefahr einer Infektion zu schützen. Die Patienten verbringen in der Regel vier Wochen innerhalb der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Stammzelltranplantation, die von Prof. Dr. Ahmet Elmaagacli, einem Spezialisten für Knochenmark- und Stammzelltransplantationen, geleitet wird. Unterstützt wird er durch sein 18-köpfiges Ärzteteam. Das Hämatologisch-Onkologische Zentrum in der Asklepios Klinik St. Georg gehört zu den größten Einrichtungen dieser Art in Norddeutschland; es gibt zudem nur wenige nichtuniversitäre Zentren, in denen allogene Stammzellentransplantationen durchgeführt werden. Das Hämatologisch-Onkologische Zentrum der Asklepios Klinik St. Georg verfügt über diese besondere Kompetenz im Bereich der allogenen (fremden) Stammzellentransplantation. Bei dieser Transplantationsart, die für die Patienten besonders aussichtsreich ist, bestehen angesichts der damit verbundenen langen Immunsuppression allerdings auch höhere Risiken für Komplikationen und Infektionen – weshalb die besonders ausgestattete Leukemia-Unit eingerichtet wurde.

Zu den Krankheitsbildern, die in der Leukemia-Unit behandelt werden, zählen die akute Leukämie, die Akute Lymphatische Leukämie (ALL), die akute Myeloische Leukämie (AML), die Chronische Myeloische Leukämie (CML), Lymphome sowie die Erkrankungen Multiples Myelom, Myelodysplastisches Syndrom (MDS) und Osteomyelofibrose. Ab dem Sommer 2019 werden in der Leukemia-Unit weitere innovative Behandlungsverfahren wie die Car-T-Zelltherapie angeboten. Bei diesem neuen Behandlungsangebot werden die Blutzellen eines Patienten gentechnisch verändert.

Foto Prof. Ahmet Elmaagacli
Prof. Dr. Ahmet Elmaagacli, Chefarzt der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Stammzelltranplantation in der Asklepios Klinik St. Georg

Alle Patienten der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Stammzelltranplantation mit ihren drei Stationen und ingesamt mehr als 50 Betten werden von der Aufnahme bis zur Entlassung von einem erfahrenen Team aus Ärzten und Pflegekräften nach einem abgestimmten Konzept behandelt. Der Erstkontakt erfolgt in der Regel in der Ambulanz bzw. der Tagesklinik, wo die Diagnostik durchgeführt und die Transplanation der Stammzellen geplant wird. Vorbereitet und durchgeführt werden die Transplantationen dann auf der Station H3, der Leukemia-Unit. Im Hämatologisch-Onkologischen Zentrum werden eigene nationale und internationale Studien durchgeführt.

Die Leukemia-Station entspricht den neuesten Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaft. Außer der „invasiven Beatmung“ können alle Methoden einer modernen Intensivstation angewandt werden. So lassen sich Atmung und Kreislauf jederzeit überwachen und auch eine nicht-invasive Beatmung und Nierenersatztherapie sind auf allen Behandlungsplätzen möglich. Ein spezielles Filtersystem reinigt die Luft, so dass die abwehrgeschwächten Patienten einer deutlich geringeren Infektionsgefahr ausgesetzt sind.

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