Erste Ergebnisse zu beiden minimal-invasiven Dialyse-Shuntanlagen

Dr. Robert Shahverdyan, Leitender Arzt des Shuntzentrums, veröffentlicht die weltweit ersten Ergebnisse zu beiden minimal-invasiven (endovaskulären und perkutanen) Dialyse-Shuntanlagen für Blutwäsche-Patienten.

FOTO: Dr. Robert Shahverdyan im Eingriffsraum

Seit 2018 bietet das Shuntzentrum der Asklepios Klinik Barmbek in Hamburg unter Leitung von Dr. Robert Shahverdyan als erste Klinik weltweit sämtliche Techniken zur operativen Anlagen eines Dialyse-Zugangs an. Eine prominent veröffentlichte Studie belegt nun die hohen Erfolgsraten der minimal-invasiven Methoden „WavelinQ 4F“ (Beckton, Dickinson and Company/C.R. BARD) und insbesondere „Ellipsys“ (AVENU medical Inc.)-Systeme.

Die Studie fasst die Behandlungsergebnisse von insgesamt 100 Patienten zusammen, die mit dem Ellipsys-System (65 Patienten) bzw. dem WavelinQ 4F Verfahren (35 Patienten) in der Asklepios Klinik Barmbek innerhalb von 2 Jahren behandelt wurden. Dr. Shahverdyan konnte beide Verfahren als erster Arzt weltweit anwenden und war schnell von ihrem großen Potential überzeugt: „Beide Techniken sind sehr elegant und vermeiden Verletzungen des Gewebes in der Nähe des Shunts. Wir haben uns davon geringere Komplikationsrate und auch langlebigere, funktionstüchtigere Shunts erhofft – die Studie bestätigt diese Einschätzung nun nach zwei Jahren.“

Die Studie, die Dr. Shahverdyan mit renommierten Co-Autoren aus Amerika bearbeitete, wurde nun im internationalen, renommierten „Journal of Vascular and Interventional Radiology (JVIR)“ veröffentlicht und ist hier online verfügbar. Insbesondere das Ellipsys-System überzeugt mit einer überdurchschnittlich hohen technischen Erfolgsquote von 100% und Langlebigkeit. Während bei Nutzung der herkömmlichen Verfahren laut Literatur rund ein Drittel der arterio-venösen Shunts innerhalb des ersten Jahres nach Operation aufgegeben werden müssen, lag diese Quote bei den mit dem Ellipsys-System behandelten Patienten bei nur 15,4% in 2 Jahren. Für die Patienten eine enorme Verbesserung, wie Dr. Shahverdyan betont: „Ein Shuntverschluss bedeutet zwangsläufig eine Nachoperation und vor allem eine hohe emotionale Belastung für unsere Patienten – schließlich ist ein funktionierender Shunt die Voraussetzung für die lebensnotwendige Dialyse. Bei dem Ellipsys-Verfahren sind zwar auch Verengungen (oder seltener auch Verschlüsse) zu beobachten, diese konnten jedoch in den meisten Fällen auch minimal-invasiv eröffnet werden, insgesamt waren 82% der Ellipsys-AV-Fisteln am Ende der Studie noch offen und funktionstüchtig.“

Weiterer Vorteil der minimal-invasiven Systeme ist die vergleichsweise schnellere Shunt-Reife. Gemeint ist damit die Zeit, die der Gefäßzugang im Anschluss an den Eingriff benötigt, bis die erste Dialyse durchgeführt werden kann. Hier überzeugt Ellipsys mit durchschnittlich 60 Tagen bei dialysepflichtigen Patienten, wobei bereits bei fast 70% eine Reifung nach 4 Wochen erreicht wurde. Insbesondere Patienten mit komplexen Begleiterkrankungen profitieren davon, da der Dialysekatheter frühzeitig entfernt werden kann. Außerdem ist die durchschnittliche Eingriffszeit des Ellipsys-Systems mit nur 14 Minuten extrem kurz und damit schonend.

Für Dr. Shahverdyan zeigt die Studie, dass minimal-invasive Verfahren in Kombination mit den gängigen „offen-chirurgischen“ Techniken die Zukunft der modernen Shunt-Chirurgie sind: „Beide endovaskulären Techniken ersparen den Patienten nicht nur eine richtige Operation, sie gehen auch mit niedrigen Komplikationsraten und einer hohen technischen Erfolgsquote einher – und das Ellipsys-Verfahren überzeugt darüber hinaus durch kurze Eingriffsdauer, fehlende Strahlenbelastung und langlebige Shunts.“

Weitere Informationen zu Shunt-Anlagen finden Sie hier (LINK).

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