ACH setzt erste Ökoprojekte um

Vier statt zwölf Liter pro Minute – diese Reduktion des Wasserverbrauchs hat der Asklepios Campus Hamburg (ACH) der Idee eines Studenten sowie einer Sachspende der Firma RC Mannesmann zu verdanken. Der ACH selbst spendet ausrangierte Tische und Stühle, die einer funktionaleren Möblierung weichen, einer Hamburger Schule.

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Diese kleinen Helfer sorgen dafür, dass der Wasserverbrauch bis zu 99 Prozent reduziert werden kann.

Seit 2019 nimmt der ACH am 28. Durchlauf des Einsteigerprogramm ÖKOPROFIT teil, um ein zertifiziertes Mitgliedunternehmen des Verbunds Umweltpartnerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg zu werden. Seit Anfang an begeistert dabei ist Tobias Gethmann, Student des 12. Jahrgangs, der im September ins siebte Semester kommt. Der 25-Jährige interessiert sich laut eigener Aussage nicht nur persönlich für das Thema Umweltschutz, sondern lässt seinen Worten auch Taten folgen: Nach einer gemeinsamen Begehung des Campus mit einem Umweltexperten von ÖKOPROFIT hat er sich der Frage angenommen, wie der Wasserverbrauch im Gebäude spürbar reduziert werden kann. Schritt 1 konnte direkt während des Termins umgesetzt werden: Der Ökoprofit-Vertreter zog vor Ort Aufkleber für die zweigeteilten Toilettenspülungen aus der Tasche mit dem Hinweis, dass bei Betätigung des kleineren Drückers drei, beim größeren jedoch sechs Liter Wasser verbraucht werden.

 

Schritt 2 war ebenfalls Folge des Expertenbesuchs: Dabei wurde deutlich, dass durch den einfachen Einbau von Wasserreduzieren in den neun Armaturen und zwei Duschen der Verbrauch am Campus nachhaltig reduziert werden könne. Dies ließ sich Tobias Gethmann nicht zweimal sagen und kontaktierte nach einer ersten Recherche die Duisburger Firma RC Mannesmann. Mit den Worten „Save your blue“ und „Every drop is precious“ wirbt der Hersteller von Wassersparprodukten dafür, den Wasserverbrauch durch die einfache Montage eines „Durchflußkonstanthalters“ herabzusetzen. Der Geschäftsführer des Unternehmens ließ ihm zunächst ein mehrteiliges Testset zukommen. „Mit einer der Düsen kann tatsächlich der Wasserverbrauch auf 0,1 Liter pro Minute reduziert werden. Das fühlt sich zwar irgendwie eher an wie ein Luftstrom, reicht aber dennoch zum Händewaschen aus“, berichtet der ACH-Student. Nachdem er die einzelnen Düsen selbst ausprobiert hatte, fiel seine Entscheidung schließlich auf eine Variante, die die Reduzierung auf ein Drittel des bisherigen Wasserverbrauchs ermöglicht. Die Düsen für die neun Armaturen und zwei Duschköpfe, die er selbst eingesetzt hat, hat ihm RC Mannesmann dankenswerterweise kostenlos zur Verfügung gestellt.

Nach Wasser- folgt Stromprojekt

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ACH Student Tobias Gethmann hat sämtliche Wasserhähne mit Durchflußkonstanthaltern versehen.

Nach diesem raschen und messbaren Erfolg hat sich Tobias Gethmann gleich das nächste Thema vorgenommen. Durch Stromzähler in den Steckdosen soll demnächst analysiert werden, wie hoch der Verbrauch des Stand-by-Modus vieler Geräte wirklich ist. Andere im Rahmen des Ökoprofit-Programms engagierte Studierende tragen derzeit Sorge dafür, dass künftig auf den digitalen Anzeigen im Campus-Gebäude die erworbenen Erkenntnisse an Kommilitoninnen und Kommilitonen weitergegeben werden. Folgendes Beispiel thematisiert Tobias Gethmann mittlerweile hin und wieder selbst in seinem Freundeskreis: „30 Stunden Streamen von Filmen verbraucht nach neuesten Erkenntnissen genauso viel CO2 wie ein Inlandsflug pro Person von Hamburg nach München – das hat mich wirklich erstaunt. Hier wie bei vielen anderen Umweltthemen gilt für mich aber: Auf einiges kann und sollte man tatsächlich verzichten, aber dabei versuchen, die goldene Mitte für sich zu finden.“

Ein weiteres Beispiel für Nachhaltigkeit am ACH ist die kostenlose Weitergabe von 90 klappbaren Tischen sowie 180 Holzstühlen aus den Hörsälen des Campus, die aus Gründen der Funktionalität dort ersetzt werden müssen. „Es hat keine Stunde gedauert, da hatte ich eine Antwort auf meine Mailanfrage bei der Behörde für Schule und Bildungswesen der Stadt Hamburg, ob die Möbel vielleicht von einer Schule benötigt werden“, freut sich Geschäftsführer Dr. Christoph Jermann. Voraussichtlich ab Ende September werden die gut erhaltenen Stühle und Tische nun in einer Hamburger Berufsschule zum Einsatz kommen.

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