Gleich drei ACH-Absolventen in der Abteilung für Anästhesiologie in Harburg gestartet

Nach einer Informationsveranstaltung im April 2018 haben drei Absolventen vom Asklepios Campus Hamburg (ACH) ihre Facharztausbildung bei Prof. Dr. med. Thoralf Kerner, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie im Asklepios Klinikum Harburg aufgenommen.

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Chefarzt Prof. Dr. med. Thoralf Kerner

Zehn Jahre lang hatte Prof. Kerner als fachverantwortlicher Dozent für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am ACH unterrichtet, ohne dass eine Absolventin oder ein Absolvent im Anschluss an das Studium in seiner Abteilung in Harburg angefangen hätte. Seine Theorie: Da Anästhesiologie keine Station im Praktischen Jahr (PJ) darstellt, ist die Bindung zu diesem vielseitigen und interessanten Fach am Ende des Studiums schwach ausgeprägt. Seine praktische Lösung: Erstens Diplomarbeiten aus diesem Fachgebiet vergeben, sich zweitens durch eine intensive Betreuung einen guten Ruf erwerben und drittens einen sogenannten „Recruiting Day“ durchführen. Zu diesem Informationsnachmittag mit Catering wurde der medizinische Nachwuchs im April vergangenen Jahres erstmalig eingeladen, um das Fachgebiet und die Abteilung besser kennenzulernen. Vom Notarztwesen und der Notaufnahme über die Intensivstation und die OP-Koordination bis hin zur Schmerz- und Palliativmedizin stellten Oberärzte und Assistenzärzte je eine viertel Stunde diese und weitere Teilgebiete vor. 2018 waren dieser Einladung 18 ACH-Studierende gefolgt. „Ich hatte den Eindruck, dass an diesem Tag Mauern gefallen sind und wir tatsächlich gezeigt haben, dass die Abteilung für Anästhesiologie offen und interessant für Nachwuchs ist“, berichtet der Chefarzt und erklärt seine Intention so: „Mit 90 ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt die Anästhesiologie die größte Abteilung im Klinikum Harburg dar. Daher ist es besonders schade, dass die ACH-Studierenden dieses Fachgebiet im Studium so wenig kennenlernen. Dies liegt vor allem daran, dass die Anästhesiologie im Unterschied zum Lehrplan einer staatlichen deutschen Hochschule im PJ-Curriculum der Semmelweis Universität bzw. des ACH nicht vertreten ist. Da wir diesen Punkt nicht beeinflussen können, bemühen wir uns jetzt eben, dies durch eigene Ideen zu kompensieren.“ Voll Begeisterung wirbt Prof. Kerner dabei für seinen Fachbereich: „Die Anästhesiologie hat unglaublich viel zu bieten. Sie vermittelt eine fundierte medizinische Basis mit zahlreichen theoretischen Kenntnissen und praktischen Fähigkeiten und hat unterschiedlichste Anwendungsgebiete.“

Gute Erfahrungen mit ACH Absolventen

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Der Infotag unter Leitung von Prof. Kerner im vergangenen Jahr hat Nina Finken (24) tatsächlich motiviert, ihre Facharztausbildung in Harburg anzutreten. Durch sie wurde auch ihr Kommilitone Rami Carlo Saad (30) auf die Abteilung aufmerksam. Als dritter im Bunde hat sich außerdem Benedikt Knoop (29) initiativ beworben und bereits zwei Stunden nach Absenden seiner Bewerbung eine Einladung zum Gespräch erhalten. Prof. Kerner freut sich über diese deutliche Zunahme an Interesse unter den ACH Studierenden ebenso wie über die Kompetenzen, die sie mitbringen: „Mit den drei Absolventen vom Campus haben wir bislang durchweg sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie sind motiviert, engagiert und bringen ein gutes medizinisches Handwerkszeug mit. Die zu Beginn fehlende Sicherheit in unserem Fachgebiet haben sie alle drei durch eine Hospitation kompensiert, die im Fall von Frau Finken sogar einen ganzen Monat dauerte.“ Egal, ob für Tage oder Wochen – aus Sicht des Dozenten und Chefarztes mache es potenzielle Bewerber auf jeden Fall Sinn, das Team einer Abteilung vor dem eigentlichen Start kennenzulernen.

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Nina Finken

Nina Finken, die bereits ihre ACH Diplomarbeit bei Prof. Kerner geschrieben hat, zeigt sich mittlerweile von der Vielseitigkeit der Anästhesiologie genauso begeistert wie von den Ärztinnen und Ärzten vor Ort: „Mir war es wichtig, auf ein junges und nettes Team zu treffen. Der erste Eindruck hat sich bewahrheitet: Wir verstehen uns super und machen teilweise auch viel in unserer Freizeit zusammen. Mein Tipp für jeden Berufseinsteiger: Erst hospitieren, dann entscheiden und anfangen. Zunächst einmal einfach mitzulaufen, ohne wirkliche Verantwortung und schon gleich fast alles wissen zu müssen, erleichtert den späteren Einstieg ungemein.“

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Rami Carlo Saad

Rami Carlo Saad dagegen hat sich schon lange für dieses interdisziplinäre und abwechslungsreiche Fach interessiert: „Ich finde die Anästhesiologie vor allem deshalb so attraktiv, weil sie das nötige Basiswissen vermittelt, um in Akutsituationen richtig zu handeln. Und Harburg als Klinik der Maximalversorgung mit einer der größten Anästhesie-Abteilungen Hamburgs samt ihrem kollegialen Team und einem sehr guten Ausbildungskonzept hat mir schon im Rahmen meiner Hospitation sehr gut gefallen.“

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Benedikt Knoop

Benedikt Knoop ist durch sein Interesse vor allem an der Notfallversorgung in die Anästhesiologie gekommen: „Außer dem sehr netten Arbeitsklima, den angenehmen Strukturen und den freundlichen und immer hilfsbereiten Oberärzten bin ich vor allem von der steilen Lernkurve in unserem Fachgebiet begeistert. Ich war überrascht, wie viel wir vermittelt bekommen und wie schnell wir eigenständig arbeiten durften.“

 

Beim nächsten Recruiting Day am 10. April 2019 liegt es unter anderem an den Dreien, den Funken überspringen zu lassen. Dann haben sie Gelegenheit, den Interessenten vom ACH von ihren bisherigen positiven Erfahrungen zu berichten.

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