Angemessene Händehygiene verhindert bis zu 50 Prozent der vermeidbaren Krankenhausinfektionen!

„Händehygiene ist bekanntermaßen eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen gegen Infektionen“, sagt Mirko Rosenkranz. Er ist Qualitätsbeauftragter für die Pflege und neben Ralf Kröning einer der beiden Fachkräfte für Krankenhaushygiene am Asklepios Fachklinikum Stadtroda.
„Gute Händehygiene in der Gesundheitsversorgung – in den richtigen Momenten angewandt – verhindert nosokominale Infektionen, also Krankenhausinfektionen und rettet dadurch alljährlich Millionen von Leben.“, erklärt er: „Deshalb geht Händehygiene alle Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen an. Sie ist auch ein Zeichen des Respekts gegenüber denjenigen, die Hilfe benötigen und sich auf Gesundheitseinrichtungen und deren Fachkräfte verlassen.“
Händedesinfektion ist zweifellos eine der wichtigsten Maßnahmen zur Infektionsprävention. Doch auch Händewaschen, Hautpflege und Hautschutz sowie Untersuchungshandschuhe gehören zur Händehygiene.
Am Montag, 5. Mai, haben zum Internationalen Tag der Händehygiene Patienten und Mitarbeitende an einem Informationsstand im Eingangsfoyer die Möglichkeit, sich zum Thema zu informieren. Mittels einer „Derma Lite Check Box“ kann die Durchführung einer Händedesinfektion geübt und überprüft werden. Hier kommt fluoreszierendes Händedesinfektionsmittel zum Einsatz; dessen Verteilung wird dann unter UV-Licht kontrolliert.
Zudem informieren Videos über das Thema und es werden Flyer mit Informationen zu Infektionswegen von Krankheiten und deren Vermeidung durch sachgerechte Händehygiene ausliegen. Im Rahmen einer Fragerunde können Interessierte ihr Wissen überprüfen. Auf allen Stationen finden an diesem Tag zusätzliche kurze Schulungen zum Thema statt.
Den Hygienefachkräften ist es wichtig, zu verdeutlichen, dass alle Hygienemaßnahmen immer mit Händehygiene verbunden sind. Ohne Händehygiene sei es in einem Krankenhaus nicht möglich, sicher zu arbeiten. Daher sei das Thema Händehygiene in allen Hygieneschulungen stets fester Bestandteil.
Wer Mikroorganismen vernichten möchte, muss seine Hände gründlich reinigen. Wichtig sei es auch, sich nach dem Waschen die Hände gut abzutrocknen. Mindestens ebenso wichtig wie das richtige Händewaschen ist auch die Frequenz. Um den Kontakt mit Mikroorganismen zu verringern, ist es empfehlenswert, Computer-Tastaturen oder Telefone öfter abzuwischen und Einmalhandtücher zu benutzen.
Angemessene Händehygiene verhindert bis zu 50 Prozent vermeidbare nosokominale Infektionen. „Leider überschreitet die Bereitschaft zur Händehygiene selbst in Ländern mit hohen Einkommen selten 70 Prozent“, bedauert Mirko Rosenkranz. Er betont, dass selbst das Tragen medizinischer Handschuhe nicht die hygienische Händedesinfektion ersetzt.
„Jede Hygienemaßnahme verringert die Gefahr, dass sich Patienten im Zuge eines Aufenthaltes in einer Gesundheitseinrichtung infizieren. Jede Infektion, die durch Hygienemaßnahmen verhindert wird, verringert das Leid der Betroffenen und erspart eine lange, schmerzhafte Rehabilitätion. Darüber hinaus werden Antibiotikaresistenzen vermieden. Angesichts der steigenden Zahl antibiotikaresistenter Keime in medizinischen Einrichtungen, ist verbesserte Händehygiene daher auch beim Gesundheitspersonal von großer Bedeutung“, unterstreicht Mirko Rosenkranz.
Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2009 initiierte „Internationale Tag der Händehygiene“ soll alljährlich die Aufmerksamkeit des medizinischen Personals auf die Händehygiene lenken. Diese umfasst, laut dem Robert Koch-Institut, neben der von der WHO besonders hervorgehobenen Händedesinfektion auch die Aspekte des Händewaschens, des Hautschutzes und des Tragens von Handschuhen. Das fixe Datum des 5. 5. ist übrigens alles andere als willkürlich gewählt. Vielmehr symbolisiert es die fünf Finger jeder Hand.