TEMPiS-FIT: Der Arzt kommt mit dem Hubschrauber

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Um allen Patienten die schnellste und bestmögliche Therapie anbieten zu können, nimmt die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz am Pilotprojekt „TEMPiS Flying Interventionalists“ (TEMPiS-FIT) teil. Im Notfall wird ein spezialisiertes Interventionsteam aus München per Helikopter eingeflogen um bestimmte Eingriffe direkt vor Ort in Bad Tölz durchzuführen.

Asklepios Stadtklinik Bad Tölz nimmt am Pilotprojekt (TEMPiS-FIT) teil

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In Deutschland erleiden jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Ursache sind meist verstopfte Blutgefäße. Der Blutfluss ins Gehirn wird gestört. Die Hirnzellen erhalten nicht mehr genügend Sauerstoff und sterben ab. Im Ernstfall zählt jede Minute. Auf der  Schlaganfallstation der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz werden Patienten mit allen Arten von Hirninfarkten und Hirnblutungen kontinuierlich überwacht und von speziell ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften betreut.

 

Zur optimalen Versorgung setzt die Asklepios Stadtklinik zudem auf ein einzigartiges Netzwerk. Im  Rahmen von TEMPiS (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ostbayern) ist die Stadtklinik als eine von 21 Kliniken  mit den Schlaganfallzentren in München Harlaching und am Universitätsklinikum Regensburg via Telemedizin verbunden. Ziel des Netzwerks ist die Verbesserung der Schlaganfallversorgung in ländlichen Regionen.

„Kommt jemand mit auffälligen Schlaganfall-Symptomen in die Klinik, wird sofort eine Computertomographie (CT) von seinem Gehirn erstellt. Parallel dazu wird eine Verbindung zum überregionalen Schlaganfallzentrum hergestellt“, betont Prof. Dr. med. Rüdiger Ilg, Chefarzt der  Neurologie der Asklepios Stadtklink Bad Tölz.

 

Gemeinsam mit den Neuroradiologen aus München entscheiden Prof. Dr. med. Rüdiger Ilg und sein Team dann, was die wirksamste Therapie ist: Das Blutgerinnsel entweder mit einem Medikament auflösen (Lyse) und/oder mit kleinsten Kathetern (Thrombektomie) aus dem Gehirn entfernen. Bei letzterem Verfahren musste der Patient bis dato nach München verlegt werden, da es deutschlandweit nur sehr wenige Spezialisten gibt, die diesen Eingriff vornehmen können. Doch damit ist es nun vorbei. Durch das Projekt „Flying Interventionalist“ (FIT), an dem die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz Klinik neben 11 weiteren Kliniken in Bayern teilnimmt,  wird dafür nun eigens ein Facharzt für Neuroradiologie aus München mit dem Hubschrauber nach Bad Tölz eingeflogen.

 

Neues Prinzip spart 100 Minuten – und rettet bis zu 190 Millionen Nervenzellen

„Ohne die geeignete Therapie sterben bei einem Schlaganfall pro Minute 1,9 Millionen Nervenzellen. Durch den Einsatz der „fliegenden Interventionalisten“ können die betroffene Patienten in Bad Tölz  nun noch schneller behandelt werden“, so Prof. Ilg weiter.  Der Schlüssel liegt in der eingespielten Zusammenarbeit zwischen der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz und dem überregionalen Schlaganfallzentrum, die parallel erfolgt und damit wertvolle Zeit spart. Während der Patient in Bad Tölz bereits optimal vorbereitet wird, macht sich das neuroradiologische Interventionsteam per Helikopter auf den Weg. So kann das Interventionsteam wenige Minuten nach der Ankunft in der Klinik mit dem Eingriff beginnen. Im Vergleich zu einer konventionellen Verlegung ist die neue Versorgungsstruktur nach ersten Zwischenauswertungen im Schnitt 100 Minuten schneller.

Die „fliegenden Ärzte“ sind erfahrene interventionelle Neuroradiologen aus der München Klinik Harlaching und dem Klinikum rechts der Isar in München. Für die Durchführung der Flüge stehen dem Projekt mit der ADAC Luftrettung gGmbH und der HTM Helicopter Travel Munich GmbH zwei äußerst erfahrene Partner zur Verfügung. Mit dem Helikopter vom Typ EC 135 kommt dabei einer der modernsten und leistungsfähigsten Hubschrauber seiner Klasse zum Einsatz.

Projektträger ist die städtische München Klinik Harlaching, Kooperationspartner sind das Klinikum rechts der Isar der TU München und das Universitätsklinikum Regensburg. Die Finanzierung des Projektes erfolgt vollständig durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Die wissenschaftliche Auswertung wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert.

 

Bild: Um allen Patienten die schnellste und bestmögliche Therapie anbieten zu können, nimmt die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz am Pilotprojekt „TEMPiS Flying Interventionalists“ (TEMPiS-FIT) teil. Im Notfall wird ein spezialisiertes Interventionsteam aus München per Helikopter eingeflogen, um bestimmte Eingriffe direkt vor Ort in Bad Tölz durchzuführen.

 

 

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Kontakt
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz
Christopher Horn,
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(08041)  507-10 05
c.horn@asklepios.com

 

Raphael Diecke
Pressesprecher
München Klinik
Public Affairs, Marketing & Kommunikation
Telefon +49 (0)89 452279-492
E-Mail  raphael.diecke@klinikum-muenchen.de

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