Kardiologie

Die Kardiologie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen. Wichtiger Schwerpunkt ist die vorbeugende Risikostratifizierung und -behandlung (Bluthochdruckdiagnostik und -einstellung, Ernährungs- und Fettstoffwechseltherapie und die Blutzuckerbehandlung). Wir bieten eine komplette nicht-invasive und invasive kardiologische Versorgung an.

Hochmoderne Abteilung mit großer Expertise

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Ein 2019 zusätzlich neu gebautes, hoch modernes digitales Herzkatheterlabor ermöglicht es bei Risikopatienten, wie bei Patienten mit Niereninsuffizienz, mit geringer Kontrastmittelbelastung, aussagekräftige Darstellungen der Herzkranzgefäße zu erhalten. Durch neue Technologien können die Untersuchungen besonders strahlungsarm (geringe Röntgendosis) durchgeführt werden. 

 

 

Ihnen kommt dabei die langjährige Erfahrung von Chefarzt Prof. Dr. Kreider-Stempfle und seinen drei interventionellen Kardiologen bei der Durchführung von konventionellen Herzkatheteruntersuchungen und Interventionen (Ballondilatationen, Stentimplantationen, Rotablationen, Druckdraht- und Dopplermessungen) im Bereich der Herzkranzgefäße, Nieren- und peripheren Gefäße zu Gute.

 

Wir helfen Ihnen bei

Koronare Herzerkrankung/ Herzinfarkt

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Sind diese verengt, resultiert daraus eine Durchblutungsstörung des Herzens und der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. In sehr fortgeschrittenem Stadium stirbt dadurch Herzmuskelgewebe ab, es kommt zum Infarkt. In diesem Fall ist sofortige medizinische Hilfe notwendig.  Die Behandlung von Patienten mit Koronarer Herzkrankheit und mit akutem Herzinfarkt ist einer der Schwerpunkte unserer Abteilung.

 

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik:

Es werden alle erforderlichen und notwendigen Maßnahmen zur Diagnostik von atherosklerotischen Erkrankungen des Herzens und der großen Gefäße, für Herzmuskelerkrankungen, Herzklappenerkrankungen und für Erkrankungen des Lungenkreislaufs durchgeführt. Dazu stehen uns alle modernen Mittel der Diagnostik einschließlich spezieller Verfahren im Bereich der interventionellen Kardiologie (optische Kohärenztomographie, intrakoronarer Ultraschall, intrakoronare Druckmessungen) zur Verfügung. Der Zugang zu den Herzkrankgefäßen wird über die Leiste (sogenannter „transfemoraler Zugang“) sowie über das Handgelenk (sogenannter „transradialer Zugang“) erreicht.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot:

Sollte sich die Diagnose einer koronaren Herzerkrankung mit Verengung im Herzkatheterlabor bestätigt haben, erfolgt die unmittelbare Wiedereröffnung des verengten Gefäßes durch Aufdehnung mit einem Ballonkatheter (PTCA) und die Implantation von Gefäßstützen (sogenannte Stents).

Andere Weiterentwicklungen und Innovationen zur Verbesserung der Therapie werden im Rahmen klinischer Studien kontinuierlich überprüft und in Absprache mit dem Patienten individuell eingesetzt. Hierzu zählen der „cutting“ Ballon, sowie die Rotablation. Letztere Methode basiert auf dem Einsatz eines Hochleistungsbohrers, welche bei starken Verkalkungen die Wiederöffnung die Gefäße erlaubt. Die genannten Spezialmethoden stehen jederzeit zur Verfügung. Insbesondere Patienten mit fortgeschrittenen oder komplexen Erkrankungen werden bei uns behandelt.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge:

Im Anschluss an die Untersuchung werden sie auf einer unserer Normalstationen,  bei schwierigeren Eingriffen auf unserer  Intensivstation überwacht. Die Dauer der Überwachung richtet sich in aller Regel nach der Komplexität des Eingriffs und der zugrundeliegenden Herzerkrankung und liegt zwischen 1 und 3 Tagen. In besonderen Fällen kann die Überwachung auch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Nach Abschluss dieser kritischen Phase werden Sie bis zum Erreichen der Entlassungsfähigkeit auf einer unserer Normalstationen weiterbetreut. Um eine rasche Überleitung in die Anschlussheilbehandlung zu ermöglichen, bereiten wir bereits mit der Aufnahme in unsere Klinik die rehabilitativen Maßnahmen vor

 

Herzklappenfehler/TAVI

Durch Verengungen oder Undichtigkeiten einer oder mehrerer Herzklappen kann die Pumpfunktion des Herzens stark beeinträchtigt sein, Herz und Kreislauf immer mehr Schaden nehmen. Von einem Herzklappenfehler spricht man, wenn die Herzklappe durch eine Erkrankung nicht mehr richtig schließt (Klappeninsuffizienz) oder zu eng (Klappenstenose) geworden ist.

Je nach Schweregrad des Klappenfehlers entwickelt sich allmählich oder akut eine Herzschwäche mit entsprechenden Symptomen wie: 

  • Wasseransammlungen in den Beinen, 
  • Unerklärte Gewichtszunahme als Folge der Wasseransammlungen.  
  • Völlegefühl und Spannungsgefühl im Bauch,
  • ungutes Gefühl/Luftnot beim flachen Liegen (mehrere Kopfkissen sind zum Schlafen erforderlich),
  • Nächtliches Erwachen mit Kurzatmigkeit
  • häufiges nächtliches Wasserlassen
  • allgemeine Schwäche und verminderte Leistungsfähigkeit, Fieber und Nachtschweiß (bei Entzündungen/Infektionen der Herzklappen)
  • Engegefühl/Druckgefühl im Brustkorb (Angina pectoris), vor allem bei einer Aortenklappenstenose
  • plötzlicher Bewusstseinsverlust, Herzstolpern (Palpitationen, Herzrhythmusstörungen)

 

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik:

Ein Herzklappenfehler oder eine Herzmuskelerkrankung werden mit der Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) festgestellt. Mitunter muss zur genaueren Diagnosestellung auch eine Echokardiografie von der Speiseröhre (sogenannte transösophageale Echokardiografie) gemacht werden, um den Klappenfehler besser zu beurteilen.

Ein Ruhe- und ein Langzeit-EKG gehören ebenfalls zum Untersuchungsstandard. Ergänzend können weitere Untersuchungen wie eine Computertomographie oder eine Magnet-Resonanztomographie (MRT) folgen.

 

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot:

Für den Fall, dass eine Herzklappenerkrankung rein medikamentös nicht (oder nicht mehr) behandelt werden kann, stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Diese reichen von der konventionellen herzchirurgischen Operation bis zu einem minimal-invasiven katheter-interventionellen Verfahren.

Kathetergestützer perkutaner Aortenklappenersatz (TAVI):

Die Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) ist der häufigste erworbene Klappenfehler. Es kommt nach Schweregrad der Verengung regelhaft zu verminderter Leistungsfähigkeit mit zunehmender Atemnot, Brustschmerz, Schwindel und Bewusstlosigkeit sowie im Anschluss zu einer reduzierten Lebenserwartung.  

Die herzchirurgische Operation an der Aortenklappe stellt das  Standardverfahren bei einer schweren Aortenklappenstenose dar. Bei Patienten mit einem hohen Operationsrisiko stellt der kathetergestützte Aortenklappenersatz eine mögliche Therapiealternative dar.

Dieser Eingriff wird im Regelfall in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Campus Großhadern der LMÜ durchgeführt. Die Indikation zur kathetergestützten Aortenklappenimplantation wird im HerzTeam in enger Absprache zwischen Herzchirurgen und Kardiologen gestellt.

Im Falle einer Indikation zum kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI) erfolgt der Eingriff durch eine Kardiologen-Team aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Klinikum Großhadern (Leitung Prof. Dr. med. Steffen Massberg) und der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz (Prof. Dr. med. Hans Ulrich Kreider-Stempfle) am Standort Großhadern.

Bei einem TAVI ist nur eine lokale Betäubung und keine Vollnarkose notwendig. Über ein Kathetersystem wird die neue Klappe über die Leistenarterie bis zum Herzen geführt und dort in die alte Klappe implantiert, während ein vorübergehender Schrittmacher das Herz für 20 Sekunden „ruhigstellt“. Der Schrittmacher kann danach wieder entfernt werden und die Punktionsstelle in der Leiste mit einem Nahtsystem versorgt werden. Die neue Klappe übernimmt dann sofort die Arbeit und ermöglicht dem Herz, mehr Blut in den Kreislauf auszuwerfen.

Nach dem Eingriff kommen die Patienten, für ein bis zwei Nächte auf eine Überwachungsstation. Der gesamte Kliniksaufenthalt liegt bei einem unkomplizierten Verlauf zwischen 5 und 7 Tagen.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge:

Kontrollen und weitere Nachsorgeuntersuchungen verlaufen im Regelfall wieder an der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Individuell werden die Termine mit Ihnen vereinbart.

Herzmuskelschwäche

Die möglichen Ursachen einer Herzschwäche sind vielfältig und reichen von der koronaren Herzerkrankung über den Herzmuskel schwächende Herzrhythmusstörungen, entzündliche Veränderungen, Herzklappenerkrankungen bis hin zu genetisch bedingten Störungen.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik:

Patienten mit schwerer Herzschwäche erleiden wiederkehrende, teils gravierenden Beschwerden wie Luftmangel und Wassereinlagerungen.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot:

Im stationären Bereich bieten wir in Zusammenarbeit mit unseren Spezialistenteams ein umfassendes Spektrum an Therapieoptionen an.  Bei Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche und stark eingeschränkter Pumpkraft prüfen wir zudem die Möglichkeiten, das Herz mit speziellen Herzschrittmachersystemen zu unterstützen.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge:

Am Entlassungstag führen wir mit Ihnen ein ausführliches Gespräch und weisen Sie dabei auf die besonderen Dinge hin, die Sie weiterhin beachten sollten. Sie erhalten einen Brief für Ihren weiterbehandelnden Arzt, in dem die Empfehlungen neben der Entlassungsmedikation noch einmal schriftlich festgehalten werden.

Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet. Unter diesem Überbegriff fasst man jegliche Abweichung der normalen und regelmäßigen Herzschlagfolge zusammen. Man unterscheidet speziell in zu langsame oder zu schnelle  Rhythmusstörungen. Vielfach treten Beschwerden in Form einzelner Extraschläge oder Aussetzer auf. Manche Betroffene  berichten über unregelmäßige Phasen der Herzschlagfolge oder über Herzrasen, welches regelmäßig oder unregelmäßig sein kann. Das wohl bekannteste Beispiel einer Rhythmusstörung ist das Vorhofflimmern. Hierbei handelt es sich um eine unregelmäßige Schlagfolge durch unkoordinierte Impulse im sogenannten Vorhof des Herzens, welche an die Herzkammer weitergeleitet werden.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik:

Neben einem ausführlichen Gespräch zwischen dem Arzt und Ihnen (Anamnese) nutzen wir das Elektrokardiogramm (EKG) als wichtigstes Hilfsmittel bei der Diagnostik von Herzrhythmusstörungen. Neben dem normalen Ruhe-EKG setzen wir auch ein Belastungs-EKG sowie ein Langzeit-EKG mit einer längeren Aufzeichnungszeit von 24 bis 72 Stunden ein.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot:

Der überwiegende Anteil von Episoden mit Herzstolpern oder kleineren Aussetzern ist harmloser Natur und muss Sie nicht beunruhigen, er bedarf keiner weiteren Therapie. Sollte bei Ihnen eine Behandlung der Herzrhythmusstörungen notwendig sein, stehen uns eine Reihe medikamentöser Therapieverfahren sowie elektrischer Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Letztere umfassen die Implantation von Aggregaten zur Kontrolle des Herzrhythmus (Herzschrittmacher), die Elektrostrombehandlung in Kurznarkose (Kardioversion) oder die Verödung (Ablation) von Herzmuskelgewebe im Rahmen einer elektrophysiologischen Untersuchung.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge:

In der Regel können Sie das Krankenhaus bereits nach 2-3 Tagen wieder verlassen. Nach 3, 6 und 12 Monaten sollten Sie bei Ihrem Hausarzt oder in unserer Ambulanz ein Kontroll-EKG durchführen lassen. Ihr behandelnder Arzt wird dies ausführlich mit Ihnen besprechen.

Beste Versorgung bei akuten Brustschmerzen: Unsere Chest Pain Unit

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Die Innere Medizin der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) als spezialisierte Chest Pain Unit zertifiziert. In der Chest Pain Unit der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz werden Patienten mit unklarem Brustschmerz bei Herzinfarkten oder anderen bedrohlichen kardialen Erkrankungen optimal versorgt. Mehr erfahren.

Wiedereröffnung von akut verschlossenen Herzkranzgefäßen

Ein weiterer Herzkatheterschwerpunkt besteht in der Wiedereröffnung von chronisch verschlossenen Herzkranzgefäßen (CTO) bei nachgewiesener Herzmuskelvitalität.
 

Die kardiologische Abteilung gewährleistet in Kooperation mit dem „Netzwerk Herzinfarkt der Region Oberland“ (HERO) die katheterinventionelle Versorgung von Patienten mit akutem Herzinfarkt, d.h. eine Wiedereröffnung von akut verschlossenen Herzkranzgefäßen. Für Notfälle steht auch eine intraaortale Ballonpumpe (IABP) zur Kreislaufunterstützung zur Verfügung.

Rechtsherzkatheteruntersuchungen, inklusive Myokardbiopsien (Herzmuskelbiopsien), werden im Rahmen der kardiologischen Diagnostik bei herztransplantierten Patienten routinemäßig in der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz und der Herztransplantationsambulanz durchgeführt.

Implantation von Herzschrittmachersystemen

Auf dem Gebiet der Implantation von permanenten Herzschrittmachersystemen blickt die Klinik bereits auf eine langjährige Tradition zurück. Derzeit werden in unserem Hause mehr als 100 Einkammer- und Zweikammersysteme jährlich in Zusammenarbeit mit der chirurgischen Abteilung implantiert.

Darüber hinaus erfolgen regelhaft Implantationen von AICD-Systemen (Defibrillatoren) bei erkennbar hochgradiger Gefährdung für lebensbedrohliche tachykarde (schnelle) Herzrhythmusstörungen und zum Schutz vor einem plötzlichen Herztod.

Sämtliche Schrittmacher und AICD-Systeme der in Deutschland am meisten vertretenen Herstellerfirmen können am Standort kontrolliert und programmiert werden.

Nicht-invasive, internistisch-kardiologische Diagnostik

Die weiteren Untersuchungsmöglichkeiten umfassen das gesamte Spektrum der nicht invasiven internistisch-kardiologischen Diagnostik. Modernste Herz-Ultraschallgeräte (Echokardiographie) mit farbcodierter Blutfluss- und Gewebedarstellung sowie der Möglichkeit zur Untersuchung über die Speiseröhre (TEE) ermöglichen eine nicht invasive Herzuntersuchung zur Beurteilung von Herzmuskel- oder Klappenfunktion.

Bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen des Herzens wird die Untersuchung unter medikamentös stimulierter oder ergometrischer Belastung durchgeführt (Stress-Echokardiographie).Die moderne Diagnostik von Venen- und Arterienerkrankungen erfolgt ebenfalls unblutig mittels Ultraschall in Form der Doppler-Sonographie und Farbduplex-Sonographie. Zur Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen dienen EKG, Langzeit-EKG und Belastungs-EKG.

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