Sakrale Neuromodulation (SNM) zur Behandlung einer Blasenfunktionsstörung

Bei der Sakralen Neuromodulation (SNM) handelt es sich im ein Therapieverfahren zur Behandlung von Blasen- und Darmfunktionsstörungen. Das System ist seit 1994 in Europa zugelassen und wird seit über 20 Jahren erfolgreich eingesetzt. Da mit dieser Methode die verschiedensten Funktionsstörungen von Blase und Enddarm behandelt werden können, spricht man auch von einem Blasenschrittmacher, Darmschrittmacher oder Beckenbodenschrittmacher.

Wie funktioniert die Sakrale Neuromodulation?

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Der Schrittmacher stimuliert die Sakralnerven, die nahe dem Steißbein liegen. Die Sakralnerven steuern u.a. die Blasenfunktion und die mit der Harnentleerung und -speicherung in Verbindung stehenden Muskeln.

Wenn die Kommunikation zwischen Gehirn und Sakralnerven beeinträchtigt ist, kann die ordnungsgemäße Funktion der Blase gestört sein.

Bei der SNM-Therapie werden sanfte elektrische Impulse vom Schrittmacher an die Sakralnerven abgegeben. Auf diese Weise kann das natürliche Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung verbessert oder wiederhergestellt werden.

Indikation – Bei welchen Erkrankungen wird die SNM eingesetzt?

Mit der SNM können verschiedene Erkrankungen und Störungen des Beckens therapiert werden. Hierzu gehören u.a.:

  • überaktive Harnblase mit und ohne Urinverlust (OAB dry, OAB wet)
  • schlaffe Harnblasen mit chronischer Restharnbildung
  • Stuhlinkontinenz
  • chronische Verstopfung
  • chronische Beckenschmerzen

Die SNM stellt eine Zweitlinientherapie dar, d.h. sie wird nach erfolglosen konservativen und medikamentösen Therapieversuchen eingesetzt, die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

Operationstechnik

Bei der SNM besteht ist die Möglichkeit, die Wirksamkeit der Stimulation für einen kurzen Zeitraum zu testen.

Die SNM-Therapie wird daher in zwei Schritten durchgeführt. Bevor der endgültige Schrittmacher unter die Haut implantiert wird, wird zunächst eine diagnostische Teststimulation über zwei bis vier Wochen vorgenommen (Testphase). Durch diese Teststimulation lässt sich mit hoher Sicherheit vorhersagen, ob und inwiefern sich die Beschwerden mit Hilfe dieser Methode verbessern lassen. Bei einer Verbesserung wird in einem zweiten Eingriff der Schrittmacher unter die Haut implantiert.

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Testphase:

Zunächst wird im Rahmen eines kurzen stationären Krankenhausaufenthaltes eine dünne Elektrode an die Sakralnerven implantiert. Die Elektrode wird unter Röntgendurchleuchtung durch eine natürliche Öffnung im Kreuzbeinknochen (Foramen) eingebracht und an die Sakralnerven gelegt. Dieser minimalinvasive Eingriff dauert ca. eine halbe Stunde und wird in Vollnarkose durchgeführt.

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Nach dem Eingriff wird die Elektrode über ein Kabel an einen externen, am Gürtel getragenen Schrittmacher angeschlossen, der die sanften elektrischen Impulse an die Nerven abgibt. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt von 2 Tagen wird die Testung mit dem externen Schrittmacher in Ihrer gewohnten häuslichen Umgebung fortgesetzt.

SNM - Implantation

Sprechen die Beschwerden gut auf die Teststimulation an, kann der endgültige SNM-Schrittmacher implantiert werden.

Der endgültige SNM-Schrittmacher wird im Rahmen eines zweiten kurzen Krankenhausaufenthaltes an einer kosmetisch günstigen Stelle implantiert, üblicherweise im oberen Gesäßbereich. Der Eingriff dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten, am zweiten postoperativen Tag können Sie bereits entlassen werden.

Nach diesem zweiten Eingriff liegen alle Implantate unter der Haut, so dass diese im Allgemeinen von außen nicht zu erkennen sind.

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