Knieendoprothetik - künstlicher Ersatz des Kniegelenks

Unsere Knie stehen unter Dauerbelastung. Beim Sport und auch im Alltag wird den Gelenken einiges abverlangt. Eine mögliche Folge: schmerzhafte Arthrose.

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© ASK Bad Tölz/Shutterstock

Was ist eine Kniegelenksarthrose?

Immer mehr Deutsche klagen über Kniebeschwerden. Häufige Ursache ist eine Kniegelenksarthrose, die chronische Schädigung des Gelenkknorpels und der Menisken und in der Folge auch des Knochens. Die kann plötzlich, ohne erkennbare Ursache, oder als Folge einer dauerhaften Fehlbelastung, chronisch entzündeter Gelenke und nach Unfällen auftreten.

Nicht nur mit zunehmendem Alter bildet der Gelenkverschleiß ein Problem – auch Patienten in jungen Jahren leiden darunter. Das Risiko einer Erkrankung steigt dabei mit zunehmendem Lebensalter jedoch deutlich an. Rund 80 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer über 80 Jahren sind betroffen. Zunächst treten Beschwerden vor allem dann auf, wenn die Gelenke belastet werden.

Nach und nach  kommt es so zur Verminderung der Belastbarkeit und zur Ausweitung der Schmerzsymptomatik auch in den Ruhephasen. Es ist ein Teufelskreis. Die Schmerzen einer Kniegelenksarthrose sind oft so groß, dass sich Patienten nur noch so wenig wie möglich bewegen.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Der Experte begutachtet zunächst den Gang und die Haltung des Patienten, tastet die Gelenke nach Schwellungen ab und überprüft deren Beweglichkeit. Ein Röntgenbild- und bei speziellen Fragestellungen eine Kernspintomographie - liefern dann weitere Erkenntnisse über die Schwere der Gelenkschädigung und das Stadium der Arthrose.

Unser Behandlungsangebot: Wann ist ein künstlichen Kniegelenk sinnvoll?

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Wird die Arthrose früh erkannt, können die Patienten durch regelmäßige Bewegung die Durchblutung des Gelenks fördern und so ihre Beschwerden lindern.

Ist die Erkrankung hingegen schon weit fortgeschritten, kann eine Operation helfen. Erste Wahl ist dabei immer der sogenannte gelenkerhaltende Eingriff bei dem störende Knochenvorwölbungen entfernt werden. Erst wenn ein gelenkerhaltender Eingriff nicht mehr möglich ist sowie die Beweglichkeit und das Gehvermögen zunehmend schlechter werden, ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks zu empfehlen.

Den Zeitpunkt der OP bestimmt der Patient dabei immer selbst, der Arzt steht ihm dabei beratend zur Seite. Derzeit erhalten in Deutschland jährlich rund 180.000 Menschen eine sogenannte Endoprothese. Je nach Krankheitsbild stehen unterschiedliche Operationstechniken und Implantate zur Verfügung. Eine stabile Verankerung im Knochen ist dabei ebenso entscheidend, wie eine hohe Beweglichkeit, eine lange Standzeit und der größtmögliche Knochenerhalt. Die Devise lautet, so wenig Prothese wie möglich, so viel wie nötig.

Wir bieten unter anderem

Teilgelenksersatz (Schlittenprothese):

Ist nur ein Teil des Gelenkes (meist der Innere) vom Verschleiß betroffen, kann dieser Anteil durch eine sogenannte Schlittenprothese ersetzt

werden. Die Verankerung erfolgt am Oberschenkel und am Schienbein zementiert. Die Indikation dazu ist aber sehr stringent zu setzen.

 

Totalendoprothese (bicondylärer Oberflächenersatz):

Die Mehrzahl der Patienten benötigt aufgrund von Verschleiß aller Gelenkanteile eine Totalendoprothese, ggf. mit Ersatz der Knischeibenrückfläche. Die Verankerung erfolgt auch hier zementiert.

 

Achsgeführte Prothese:

Bei speziellen Indikationen (Schien X- oder O-Bein) kommt eine achsgeführte Prothese zum Einsatz

Vom Modell zur Operation

Vor der Operation wird jede Prothesenimplantion auf digitalen Röntgenaufnahmen geplant, um die korrekte Auswahl und Implantation des Kunstgelenks zu gewährleisten. Zum Einsatz kommen ausschließlich hochwertigste Implantate mit bewährten Materialien und Materialkombinationen. Bei Bedarf werden Spezial- und Sonderprothesen bis hin zum teilweisen Knochenersatz implantiert (z. B. Kurzschaft-Hüfte, hypoallergene Implantate, teilweiser Knochenersatz).

Je nach Alter und Knochenqualität erfolgt die Verankerung zementfrei oder zementiert. In den meisten Fällen erfolgt an der Hüfte die Implantation in minimalinvasiver Technik (MIS).

Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung der Implantate und der OP-Techniken können heute regelhaft Standzeiten von 15 und mehr Jahren erreicht werden.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Der stationäre Aufenthalt in unserer Klinik beträgt 7 bis 10 Tage, danach schließt sich in der Regel eine stationäre Rehabilitation über 3 Wochen an, welche in einer dafür spezialisierten Klinik erfolgt. Bei besonders jungen und aktiven Patienten kann auch eine ambulante Rehabilitation durchgeführt werden.

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