Schlaganfallbehandlung

Nach Herzinfarkt und Tumorerkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich durch eine optimale Akutversorgung von Schlaganfallpatienten in Stroke Units die Überlebenschancen deutlich verbessern und das Ausmaß der Folgeschäden verringern lässt. Auch in Zeiten modernster medikamentöser (sog. Lysetherapie) und mechanischer Rekanalisationsverfahren (sog. mechanische Thrombektomie) gilt immer noch, dass die Behandlung so schnell wie möglich erfolgen sollte.

Unsere Schlaganfalleinheit (Stroke Unit)

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Eine Stroke Unit ist eine Spezialstation, auf der Schlaganfallpatienten in den ersten Tagen nach einem Hirnschlag intensiv betreut und überwacht werden. Die Behandlung erfolgt durch spezialisierte Ärzte und Pflegekräfte, denen eine hochmoderne Ausstattung zur Verfügung steht. Unsere Patientinnen und Patienten profitieren zudem von der engen Zusammenarbeit mit den für die Schlaganfallbehandlung relevanten Fachdisziplinen und dem direkt an die Asklepios Stadtklinik angrenzenden Asklepios Gesundheitszentrum für weiterführende neurologische Rehabilitation.

Die Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz wurde von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe als regionale Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) zertifiziert.

Unsere Stroke Unit ist zudem Mitglied des teleradiologischen Schlaganfallnetzwerkes TEMPiS. und nimmt am Pilotprojekt „TEMPiS Flying Interventionalists“ (TEMPiS-FIT) teil. Darüber hinaus besteht eine sehr enge klinische, wissenschaftliche und teleradiologische Kooperation mit den Kliniken für Neurologie, Neurochirurgie und der Abteilung für Neuroradiologie am Klinikum rechts der Isar der TU München sowie mit der Abteilung Neurochirurgie der BG Unfallklinik Murnau.

Symptome eines möglichen Schlaganfalls

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© Shutterstock/Asklepios Kliniken Bad Tölz

In vier von fünf Fällen wird der Schlaganfall durch den Verschluss einer Hirnarterie ausgelöst. In jedem Fall gilt das Motto „Time is brain“ (Zeit ist Gehirn). Das bedeutet, dass für den Erfolg der Behandlung jede Minute zählt. Folgende plötzlich eintretende Symptome können auf einen Schlaganfall hinweisen:

  • Schwäche oder Gefühlsstörungen in einer Körperhälfte
  • Verlust der Sprech-/Sprachfähigkeit
  • Schwindel mit Gangunsicherheit
  • Gesichtsfeldausfälle oder Doppelbilder
  • ungewöhnlich starke Kopfschmerzen

 

Sollten Sie Schlaganfallsymptome bei sich oder anderen wahrnehmen, wählen Sie umgehend den Notruf 112.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Die ersten Untersuchungen (Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG, Blutuntersuchungen und Computer- oder Magnetresonanztomographie) erfolgen unmittelbar bei Ankunft in unserer Zentralen Notaufnahme.  Dort steht Ihnen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unser neurologischer Dienstarzt zur Verfügung.  Am Beginn der Behandlung steht in der Regel ein Notfall-CT zum Ausschluss einer Hirnblutung. Danach erfolgt in der Regel eine 72 stündige   Monitorüberwachung auf der Stroke Unit mit Kontrolle der Vitalparameter (Puls, EKG, Blutdruck, Temperatur, Sauerstoffsättigung und Blutzucker).

Beim  rechtzeitigen Eintreffen wird nach Ausschluss einer Blutung versucht die verschlossene Hirnarterie medikamentös mit Hilfe der sogenannten Thrombolyse oder mechanisch mittels Hirnkatheter wieder zu eröffnen, damit das betroffene Hirnareal wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.   Am besten gelingt dies in der ersten, sogenannten „goldenen Stunde“ nach dem Auftreten der Symptome. Nach rascher Diagnosestellung leiten wir eine Sekundärprophylaxe, d.h. eine Behandlung zur Verhinderung weiterer Schlaganfälle ein.

Unsere therapeutischen Leistungen

  • Akuttherapie (intravenöse Lyse, Thrombektomie bei großen Gefäßverschlüssen in Kooperation mit dem Klinikum rechts der Isar in München und TEMPiS)
  • umfassende Überwachung in den ersten Tagen nach einem Schlaganfall und Behandlung von Komplikationen
  • frühe Schlaganfallprophylaxe (inklusive Notfall-Operation bei akutem Verschluss der Halsschlagader, moderne Blutverdünnungund Einstellung der Hauptrisikofaktoren Blutdruck und Blutfette)
  • Frührehabilitation mittels Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie
  • Einleitung einer direkt anschließenden spezialisierten Neurorehabilitation

Infomaterial zum Download

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