Chefärzte: Bei Herzkrankheiten und Krebs Behandlung nicht hinauszögern

Die Ärzte der Asklepios Kliniken in der Region Harz (Harzkliniken und Kliniken Schildautal) beobachten mit Sorge, dass Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen aus Angst vor einer Corona-Infektion immer öfter dringend notwendige Klinikbehandlungen vermeiden. Dadurch bringen sie sich mitunter in Lebensgefahr, denn die Grunderkrankung ist oft weit gefährlicher als das Risiko einer Corona-Ansteckung. Besonders kritisch sind hier Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Krebserkrankungen.

"Herzinfarkte, Rhythmusstörungen sind lebensbedrohliche Krankheiten, die eine sofortige Behandlung erfordern"

Dr. med. Hoyer
Dr. Hoyer: "Ohne Behandlung wachsen Tumoren einfach weiter, dehnen sich in Bereiche aus, wo wir nicht mehr operieren können oder bilden Tochtergeschwülste.“

"Bei allen sinnvollen Maßnahmen gegen die Corona-Infektion dürfen wir nicht die anderen schwer erkrankten Patienten aus dem Blick verlieren“, sagt Prof. Dr. med. Jörn Heine,  Ärztlicher Direktor der Asklepios Harzkliniken.

 

„Herzinfarkte, Rhythmusstörungen mit hohem Risiko für einen Herzstillstand oder Schlaganfälle sind lebensbedrohliche Krankheiten, die eine sofortige Behandlung erfordern. Wer aus Angst vor einer Infektion eine dringend notwendige stationäre Behandlung vermeidet oder auch nur verzögert, bringt sich in große Gefahr“, sagt Prviatdozent, Dr. med. Thomas Wittlinger, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, Kardiologie, Angiologie und Diabetologie der Harzkliniken in Goslar.

 

In den Kliniken werden aufwendige Schutzmaßnahmen zur Infektionsvermeidung vorgenommen. „Patienten haben daher kein erhöhtes Risiko, sich in der Notaufnahme oder auf einer Station anzustecken“, so Dr. Wittlinger weiter. Die gleichen Sorgen teilt auch die  Deutsche Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung, die appelliert, auch in der aktuellen Situation die leitliniengerechte Versorgung herzkranker Patienten sicherzustellen.

 

Ähnliche Risiken bestehen auch für Patienten, die an Krebs erkrankt sind. „Ohne Behandlung wachsen Tumoren einfach weiter, dehnen sich in Bereiche aus, wo wir nicht mehr operieren können oder bilden Tochtergeschwülste“, sagt der Tumorspezialist Dr. med. Dipl. Biol. Andreas Hoyer, Chefarzt  der Medizinischen Klinik II, Hämatologie und Onkologie der Harzkliniken. Er warnt dringend davor, anstehende Behandlungen einfach bis nach der Pandemie auszusetzen, oder begonnene Tumortherapien nicht fortzuführen. „Die Dynamik von Tumorerkrankungen wird uns eine solche Haltung oft nicht durchgehen lassen“, erklärt der erfahrene Onkologe, „denn Verzögerungen können viele Krebserkrankungen massiv verschlechtern, so dass eine Behandlung nur noch mit erheblich schlechteren Vorzeichen oder gar nicht mehr möglich ist.“ Daher empfiehlt Dr. Hoyer Betroffenen, sich grundsätzlich untersuchen zu lassen und das Vorgehen mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. „Viel hängt auch von der Tumorart und dem individuellen Zustand des Patienten ab“, so Dr. Hoyer  weiter. Deshalb warnt er davor, notwendige  Operationen oder sonstige Behandlungen zu vermeiden, um die Betten für Corona-Kranke frei zu halten: „Wir müssen versuchen, allen Patienten die sinnvolle Behandlung zu ermöglichen, selbstverständlich auch den Pandemie-Opfern, aber nicht ausschließlich.“ 

 

Für COVID-19 Patienten haben die Asklepios Kliniken massiv Intensivbetten freigeräumt und zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Damit sind die Kliniken sehr gut auf eine höhere Zahl an Patienten vorbereitet.

 

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