Rentnerin erlitt Lungenembolie – Ärzte-Team rettete ihr das Leben mit Spezial-Behandlung

Das Team um Ralf Koch, Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, Phlebologie, hat in einer speziellen Operation einer 69-jährigen Rentnerin aus Wolfsburg buchstäblich in letzter Minute das Leben gerettet - mit einem OP-Verfahren, das nur Spezialisten vornehmen können und nur mit einem besonderen medizintechnischen Gerät, einem „Ultraschallgenerator“. Dieses OP-Verfahren wird in ganz Niedersachen bisher nur in der Asklepios Harzklinik in Goslar vorgenommen.

Die Rentnerin: „Es ist schon erstaunlich, was die Medizin alles leisten kann“

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Freuen sich über die erfolgreiche Operation: von rechts: Chefarzt Ralf Koch, Patientin Edeltraud G., Oberarzt Maksim Tsenov und Gefäßassistentin Sonja Fuchs

Die Frau hatte vor Monaten in Helmstedt in einer Klinik nach Verschleißerscheinungen eine Knieprothese bekommen. Anschließend kam sie in die Herzog-Julius-Klinik in Bad Harzburg zur Rehabilitations-Behandlung. Dort erlitt sie eine Lungenembolie, das heißt, es bildete sich ein lebensgefährliches Blutgerinnsel vom Herzen zur Lunge, sodass durch das verstopfte Gefäß die Blutzufuhr zur Lunge nicht mehr gewährleistet war -  eine durchaus bisweilen auftretende Folge auch einer solchen Prothesen-Operation. Dies kann zur akuten Herzschwäche und zum Tode führen.

 

„Es war Rettung in buchstäblich letzte Minute, wir freuen uns sehr, dass es der Patientin nun wieder gut geht“, sagt Chefarzt Ralf Koch, die sogenannte minimalinvasive Operation, also mittels Kathetertechnik, dauerte nur ca. 20 Minuten. „Es ist schon erstaunlich, was die Medizin alles leisten kann“, sagt die Patientin Edeltraud G. Rückblick: Sie war gerade bei der Physiotherapie in der Herzog-Julius-Klinik, als sie sich plötzlich unwohl fühlte. „Ich hatte Luftnot, konnte schwer atmen“, erinnert sie. Die Patientin wurde umgehend im Rettungswagen von der Reha-Klinik in Bad Harzburg als Notfall in die Asklepios Harzklinik Goslar  zu den Gefäßchirurgen verlegt und dann sofort operiert. „Ich habe erst hinterher realisiert, wie ernst die Lage war“, sagt die Patientin.

 

Die Herausforderung für die Ärzte war groß, denn: Die Knie-Operation in Helmstedt lag noch nicht lange Zeit zurück, die Wunden waren noch nicht vollständig verheilt. Daher war die bei einer Lungenembolie sonst angebrachte minimale Operation, in der mittels eines Katheters das spezielle Medikament (rtPA) komplett in den ganzen Körper eingeführt wird, hier nicht ratsam. So musste das Ärzte-Team ein spezielles Verfahren wählen, die so genannte „Ultraschallgestützte Lyse“. Die Besonderheiten dabei: Das Medikament, das das Blutgerinnsel auflösen soll (Lyseverfahren), damit das Blut wieder durch die Arterien fließen kann, wird mittels eines Katheters (dünner Schlauch), der von der Leistenvene über das Herz bis in die Lunge gelangt, punktuell im Blutgerinnsel platziert. Deshalb reicht auch eine geringere Dosierung, die für den restlichen Körper weniger schädlich ist. Das Besondere an diesem System ist, dass durch den Katheter zusätzlich eine Sonde eingesetzt wird, durch die mit einem Spezialgerät, einem „Ultraschallgenerator“, ein Ultraschallimpuls direkt im Gerinnsel, im verstopften Gefäß, ausgelöst wird. Die Folge: Das verstopfende Blutgerinnsel wird „durchgeschüttelt“, dadurch wird das Medikament durch die Löcher am Katheter optimal im  ganzen Gerinnsel verteilt und kann ideal gezielt wirken und es dann effektiver auflösen. Chefarzt Koch: „Die Lyse erfolgte signifikant rascher und mit dem geringer dosierten Lyse-Medikament. Zugleich blieb so das frisch operierte Knie  von  den Risiken einer Nachblutung verschont.“

  

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©Asklepios

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