Eingriffe an der Gallenblase und den Gallenwegen

Die Gallenblase liegt unter der Leber und ist ein Reservoir für die Gallenflüssigkeit. Hier wird die Gallenflüssigkeit eingedickt und gespeichert. Bei Nahrungsaufnahme gibt die Gallenblase Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm ab. In der eingedickten Gallenflüssigkeit kann es zur Bildung von Steinen kommen (Gallensteine). Dies ist die häufigste Erkrankung. Es können allerdings auch Zellen der Gallenwege/Gallenblase entarten. Die Gallenwege sind ein Gangsystem vom Ort der Galleproduktion in der Leber über Verzweigungen in den Hauptgallengang. Der Transport führt zum Zwölffingerdarm, wo die Galle für die Verdauung der Nahrungsbestandteile notwendig ist.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Neben Anamneseerhebung und klinischer Untersuchung sind weiterführende Untersuchungsgänge, wie Laborparameter und Ultraschalldiagnostik, häufig bereits ausreichend für die Diagnosestellung. Bei speziellen Fragestellungen können weiterführende Untersuchungsgänge, wie Gallengangsspiegelung (ERC), MRT-Untersuchungen der Gallengänge oder Computertomografie notwendig werden.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Am häufigsten treten Gallensteine (Cholecystolithiasis) bei Patientinnen im mittleren Lebensalter, hellem Hauttyp und etwas Übergewichtigkeit auf. Die Steine können sehr klein oder einige Zentimeter groß sein. Sollten die Steine in den Hauptgallengang wandern, kann dort der Gallensekretabfluss blockiert sein. Patienten mit Gallenblasensteinen können meist fettreiche Nahrungsmittel nicht gut vertragen. Starke in Wellenform sich zeigende an- und abschwellende Schmerzen im rechten Oberbauch, die zum Teil auch bis in die rechte Schulter oder den Rücken ausstrahlen (Koliken), können auftreten. Bei Verlegung des Gallenabflusses tritt eine Gelbverfärbung der Haut auf, der Stuhl entfärbt sich und der Urin zeigt sich braun. Wird ein Gallengangstein im Hauptgallengang als Hindernis für den Gallenabfluss festgestellt, so kann durch eine spezielle Endoskopie der Stein entfernt werden (ERC). Teilweise muss dann in den Hauptgallengang ein kleines Röhrchen (Stent) zum Offenhalten des Abflusses eingelegt werden. Chirurgisch therapiert werden muss dann jedoch der Entstehungsort der Steine, die erkrankte Gallenblase. Hier kann meist in Schlüsselloch-Technik die Entfernung der Gallenblase vorgenommen werden.

Gallenblasenkarzinom:

Bösartige Tumore der Gallenblase sind selten. Häufig werden sie als Zufallsbefund nach einer Gallenblasenentfernung im Rahmen einer akuten Entzündung oder Steinleiden entdeckt. Da Gallenblasenkarzinome schnell wachsende und aggressive Tumore sind, ist die einzige Heilungschance die chirurgische Nachoperation unter Entfernung der Lymphknoten und Mitnahme des an die Gallenblase angrenzenden Lebergewebes. Wird also im Rahmen eines Zufallsbefundes nach Entfernung der Gallenblase im Rahmen der histologischen Aufarbeitung des Gewebes die Diagnose eines Gallenblasen-karzinoms gestellt, so erfolgt zeitnahe eine Zweitoperation im unmittelbaren Anschluss an die Erstoperation.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Vor Entlassung werden wir im Rahmen eines Gesprächs mit Ihnen das weitere Procedere festlegen. Sie erhalten einen Entlassungsbericht. Sollte ein Gallenblasenkarzinom festgestellt worden sein, so ist im Allgemeinen noch während des stationären Aufenthaltes die Vorstellung im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz erfolgt. Die dort getroffene Behandlungsempfehlung wird natürlich mit Ihnen besprochen und weiterführende Behandlungsgänge festgelegt.

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