Trauma und Persönlichkeitsstörungen

Station W7

Foto: Behandlungsgespräch-Noskova

Auf der Station W7 der Asklepios Klinik Nord-Wandsbek werden Menschen mit Traumafolge-, und Persönlichkeitsstörungen behandelt. Oft kommen Menschen zu uns in Behandlung, die neben einer stark ausgeprägten Persönlichkeitsstörung auch an einer Depression erkrankt sind. 

Sofern von den Betroffenen gewünscht und medizinisch indiziert, werden Medikamente eingesetzt. Dies sind z. B. neuere Antidepressiva, ggf. überbrückend Schlafmittel oder Medikamente die zu einer besseren Impulskontrolle beitragen können. Zur Sicherheit werden Kontroll-EKGs und Blutentnahmen durchgeführt, um mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten auszuschließen. 

Behandlung: Es finden Gesprächsgruppen sowie Kunst-, und Bewegungstherapie statt. Einmal pro Woche führen wir ein psychotherapeutisches Einzelgespräch. Die Oberarztvisite erfolgt ebenfalls einmal wöchentlich. Im Rahmen der Visite können medizinische und weitere Anliegen besprochen werden. Sofern gewünscht und indiziert kann ein:e Patient:in am Therapieprogramm mit Entspannungstraining, Achtsamkeitstraining, Sozialem Kompetenztraining, Angst- oder Depressionsgruppe und Spannungs-Bewältigungs-Gruppe teilnehmen.
 


Unser Behandlungskonzept ist primär verhaltenstherapeutisch orientiert und basiert u.a. auf dem DBT (dialektisch-behavioralen Therapie)-Konzept nach M. Linehan.


Das Pflegeteam arbeitet angelehnt an das Bezugspflegesystem „Primary Nursing“ nach Marie Manthey. Die Pflegenden begleiten die Patient:innen über einen langen Zeitraum als enge Vertraute in ihrem Heilungsprozess und bei der angestrebten Alltagsbewältigung und sind oft erste Ansprechpartner:innen während der Behandlung. Die Bezugspflegearbeit umfasst Angebote wie z. B. Aromatherapie, Akupunktur, Skills-Übungsgruppe, Achtsamkeitsgruppe etc.  Durch veränderte Beziehungsstrukturen kann so das erlernte Verhalten durch positive neue Erfahrungen ergänzt werden.

Unser Team

Foto: Unser Team der W7-W8

Unser Team besteht aus einer Oberärzt:in, zwei Stationsärzt:innen, Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen und dem Pflegeteam.
Neben den Einzelgesprächen finden Gruppentherapien (z.B. Skills/Fertigkeitstraining, Achtsamkeit etc.), Kunst-,und Ergotherapie sowie Bewegungstherapie statt.

Wir bemühen uns darum, für jedes der Probleme eine individuelle Lösung gemeinsam mit den Betroffenen zu finden. Zu Beginn der Behandlung durchlaufen unsere Patient:innen oft eine diagnostische Phase, um die Schwerpunkte bzw. Ursachen der Beschwerden diagnostisch-therapeutisch einordnen zu können. Im weiteren Verlauf wird dann gemeinsam die Therapie geplant und verhaltenstherapeutische Strategien und Methoden eingesetzt.

Was ist eine Persönlichkeitsstörung?

Foto: Ergotherapie

Menschen, die stark ausgeprägte Emotionen (Gefühle) und Verhaltensweisen zeigen, damit von der ‚Normalität‘ abweichen und bemerken, dass diese Eigenschaften für sich oder andere belastend sind. 


Welche Eigenschaften können beispielsweise bei einer solchen Störung auftreten?

  • Emotionale Instabilität: Menschen mit starken Schwankungen der Emotionen. Die starken Emotionen können dazu führen, dass impulsives Verhalten auftritt. Freundschaftliche oder partnerschaftliche Beziehungen können darunter leiden. Einige Menschen leiden unter so starken Anspannungen, dass sie sich sogar selbst verletzen (Borderline).
  • Zwanghaftes Verhalten: Menschen, die übermäßig stark gewissenhaft und perfektionistisch mit häufigen Zweifeln und großer Vorsicht durch das Leben gehen und darunter leiden. Oft beschäftigen sich diese Menschen übermäßig mit Regeln, Listen und Ordnung, was dazu führen kann, dass zwischenmenschliche Beziehungen und Freude an angenehmen Tätigkeiten vernachlässigt werden. 
  • Ängstlich-vermeidend (selbstunsicher): Dies sind Menschen, die sich selbst als ungenügend, unsicher und besorgt erleben und ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung und Zuneigung bei gleichzeitiger Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik haben.  
  • Abhängige Persönlichkeiten: Menschen, die ungern Entscheidungen treffen und sich lieber auf andere Menschen verlassen. Sie haben oft das Bedürfnis umsorgt zu werden, neigen dazu sich an ihren Partner anzuklammern und leiden unter Trennungsangst.
  • Distanziertheit: Menschen die nur sehr wenige oder keine Kontakte zu anderen Menschen haben wollen oder diese nicht aufbauen können. Es kann eine emotionale und soziale Distanziertheit bestehen. 
  • Negative Affektivität: Menschen, die ein breites Spektrum negativer Emotionen erleben, wobei ein geringes Selbstwertgefühl, Schwierigkeiten mit der Emotionsregulation, negative Einstellungen, Misstrauen und geringes Selbstvertrauen bestehen. 

*Die Benennung und Einordnung der Persönlichkeitsstörungen ist entsprechend der Klassifikationssysteme unterschiedlich. Aktuell gibt es 3 verschiedene Systeme (USA: DSM-5, Europa: ICD-10 und ICD-11)  

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung?

Foto: Ergotherapie-2

Der Begriff Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Wunde" oder "Niederlage". Ein Trauma beschreibt also eine sehr belastende Situation, in der sich der Betroffene ausgeliefert und hilflos fühlt. Damit sind keine normalen, wenn auch schmerzlichen Lebenssituationen wie etwa der Arbeitsplatzverlust oder der Tod von Angehörigen gemeint. Verursacht werden posttraumatische Belastungsstörung durch außergewöhnliche und extreme Notlagen.

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