Station 1. Suchterkrankung
Bei einer Suchterkrankung haben die Betroffenen die Fähigkeit verloren, den Konsum von Alkohol, anderen Drogen oder Medikamenten zu kontrollieren und schädigen damit ihren Körper.
Unsere Station
Unsere Station für Abhängigkeitserkrankungen ist eine offen geführte Station und bietet in erster Linie eine qualifizierte Entgiftung für Menschen mit einer Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen an. Die Entgiftung markiert den Start in die Suchtmittelfreiheit. In einer vertrauensvollen Atmosphäre akzeptieren wir die Betroffenen und versuchen, deren Selbstwertgefühl zu stabilisieren.
Eine Abhängigkeitserkrankung ist eine schwere seelische Erkrankung, deren Ursache vielfältig ist und häufig einen chronischen Verlauf nimmt. Eine Entzugsbehandlung kann ein erster oder wiederholter Schritt sein, um aus der Abhängigkeit herauszufinden.
Unsere therapeutische Grundhaltung ist ausgerichtet an Akzeptanz, gegenseitigem Respekt und einem Umgang auf Augenhöhe.
Wir arbeiten nicht konfrontativ, sondern nutzen die Chance, Krankheitseinsicht zu vertiefen, Ressourcen zu aktivieren und Änderungsmotivation und –Zuversicht zu fördern. Uns ist es wichtig, in einem suchtmittelfreien Raum neben der medizinischen Versorgung, Möglichkeiten zu geben, sich über weiterführende Behandlungsformen zu informieren und individuelle Ziele zu entwickeln.
Der erste Schritt & die richtige Diagnose
Für die Aufnahme entscheidend ist der freiwillige Wunsch nach Abstinenz. Dies kann eine dauerhafte Abstinenz, eine übergangsweise Abstinenz im Sinne einer deutlichen Konsumpause oder auch ein Beikonsumentzug bei fortgesetzter Substitution sein.
Aufgenommen werden üblicherweise Abhängigkeitserkrankte im Alter ab 18 Jahre. Bevorzugt werden Betroffene aus dem Landkreis Offenbach aufgenommen. Sollten es unsere Kapazitäten zulassen, behandeln wir gerne auch Patienten außerhalb dieses Gebietes.
Dabei ist das Ausmaß der Abhängigkeit nachrangig. Im Rahmen des qualifizierten Entzuges berücksichtigen wir zudem, inwieweit Folgeerkrankungen oder auch Begleiterkrankungen in somatischer oder psychiatrischer Hinsicht aufgetreten sind. Darüber hinaus wird mit dem Patienten eruiert, ob die Suchterkrankung zu Problemen in der Familie, am Arbeitsplatz oder sonstigen sozialen Bereichen geführt hat und wie eine Veränderung möglich ist. Nicht selten bestehen zusätzlich Erkrankungen aus dem Bereich der depressiven Störungen, Angsterkrankungen, Traumafolgestörungen, Persönlichkeitsstörungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung oder auch Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis. Diesbezüglich erfolgt im Rahmen des qualifizierten Entzugs eine weitere Diagnostik, die Einleitung einer spezifischen Behandlung und die Planung späterer Therapien.
Auf Sie abgestimmt: Unser Therapieangebot
Ziel unseres Therapieangebotes ist es, durch die medizinisch und psychisch schwierige Phase der Entgiftung zu führen. Diese Phase ist mit dem Risiko körperlicher und psychischer Komplikationen verbunden und bedarf in der Regel einer ärztlich überwachten Behandlung. Gleichzeitig können die Angebote für eine weitere rehabilitative Entwöhnungstherapie zum Aufbau eines suchtmittelfreien Lebens gebahnt werden. Auch die Rückkehr in Substitutionsprogramme und die Anbindung an das ambulante Suchthilfesystem werden unterstützt.
Der stationäre Entzug ist eingegliedert in einem umfangreichen Behandlungsplan, welcher eine medikamentöse Therapie, unterstützende Psychotherapie, Bezugspflege und sozialpädagogische Angebote umfasst. Darüber hinaus erhalten Sie während ihres Aufenthaltes Informationen über ambulante Vorsorge- und Beratungseinrichtungen sowie Selbsthilfegruppen.
Das Stationskonzept der qualifizierten Entgiftung ist auf 3 Wochen ausgerichtet, wobei individuell ein kürzerer oder längerer Aufenthalt vereinbart werden kann.
Wir helfen Ihnen bei
- Niederschwelligem, qualifizierten Entzug von Alkohol- und Medikamenten sowie illegalen Drogen
- Behandlung von psychiatrischen Komorbiditäten bei primärem Suchtmittelabusus
Die geplante Aufnahme nach Voranmeldung erfolgte über eine Warteliste. Zur Terminvereinbarung sind wir unter der Tel.-Nr. 0 61 03 / 912 - 6 31 66 zu erreichen.
Unser Räumlichkeiten
Unsere Station kann bis zu 24 Patienten aufnehmen.
- zwei Speiseräume mit eigenen Küchen,
- einen Fernsehraum,
- Großen Gruppenraum, in dem auch Fachtherapieangebote stattfinden.
Weiterbehandlung und Wiedereingliederung

Die weiteren, erforderlichen Schritte können von hier aus eingeleitet werden. Dazu zählen unter anderem eine ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahme (Entwöhnungstherapie), aber auch die Anbindung an Selbsthilfegruppen und Suchtberatungsstellen.
Gemäß den geltenden Leitlinien empfehlen wir bei Abstinenzwunsch eine anschließende Entwöhnungsbehandlung. Zur Organisation auch nahtloser Verlegungen in eine Entwöhnungsbehandlung, stehen wir mit dem ganzen Team zur Verfügung.
Sofern eine Entwöhnungsbehandlung aktuell nicht ihren Wünschen entspricht, unterstützen wir bei der Vermittlung in andere Therapieformen oder der Wiedereingliederung in den Beruf.
Es besteht auch die Möglichkeit einer weiteren tagesklinischen Behandlung bei Abhängigkeitserkrankung und begleitenden anderen psychischen Erkrankungen am Standort Langen.

Liudmilla Hannemann
Oberärztin
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- 06103 912- 40-00
- (0 61 03) 9 12-40 03
Unsere ergänzenden Informationen zu Suchterkrankungen
Die digitale Sprechestunde - vom Hamburger Abendblatt und Asklepios