Station 5. Persönlichkeitsstörungen/ Psychosen
Als psychotische Störungen werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen es zu einer veränderten Wahrnehmung der Realität und zu Störungen des Denkablaufes kommt. In der häufigsten Form, der „paranoid-halluzinatorischen“ Psychose besteht häufig der Gedanke, verfolgt oder beobachtet zu werden. Außerdem hören Betroffene oft Stimmen, die ihre Handlungen kommentieren oder über ihn miteinander reden.
Psychosen sind meistens mit erheblichen Einschränkungen in der Selbstfürsorge und Ängsten verbunden.
Der erste Schritt: & die richtige Diagnostik
Die Aufnahme erfolgt grundsätzlich freiwillig und erfolgt meist als Notfall oder als Verlegung von der Akutstation. Da sich der psychische Zustand von psychotischen Patienten oft rapide verschlechtern kann, ist eine Aufnahme über eine Warteliste die Ausnahme.
Ursächlich können neben einer Schizophrenie auch der Einfluss von Drogen- oder Medikamenten sowie körperliche Erkrankungen zu Grunde liegen.
Bei dem in der Regel hohen Leidensdruck ist eine zügige symptomatische Behandlung notwendig, die fast immer medikamentös erfolgen muss. Ein früher Behandlungsbeginn kann letztlich auch die Prognose positiv beeinflussen.
Da unsere Patienten absprachefähig sind, ist unsere Station offen geführt.
Auf Sie abgestimmt: Unser Therapieangebot
Der grundlegende Auftrag unserer Station ist Vermittlung von Krankheitseinsicht und eines angemessenen Therapiemodells im Umgang mit der eigenen Störung, Anleitung und Training grundlegender Selbstsorge, Etablierung einer Tagesstruktur und Aufbau interpersonaler Konzepten. Das Team verfolgt dazu einen multimodalen Therapieansatz, der je nach Störung in wechselndem Umfang Psychoedukation, Pharmakotherapie, Milieutherapie, Fachtherapien und gezielte therapeutische Einzelgespräche umfasst. Die Sozialberatung der Patienten und ihrer Angehörigen bei sozialrechtlichen und akuten existentiellen Problemlagen ist weiterer essentieller Baustein der Behandlung.
Mit diesen Verfahren helfen wir Ihnen:
- Psychoedukationsgruppe
- Soziales Kompetenztraining
- Bezugspflege
- PMR
- Genussgruppe
- Aromapflege
- Ernährungsberatungsprogramm mit Psychoedukation
- Einüben alltagspraktischer Fähigkeiten
Behandlungsziel
Ziel der Therapie ist es, mit unseren Patienten eine vertrauensvolle, therapeutische Beziehung aufzubauen damit Sie sich auf eine angemessene Therapie einlassen können.
- Training von Konzentration und Ausdauer
- Stärkung der Selbststeuerung einschließlich der Fähigkeit, Regeln und Absprachen einzuhalten
- Training grundlegender sozialer Interaktion
- Aufbau von Tagesstruktur und eigenständiger Beschäftigung
- Übernahme von Verantwortung im Rahmen stationärer Milieutherapie
- Anleitung zu ersten Schritten selbstständigen Handelns außerhalb der Station.
- Vorbereiten und Training selbständigen Handelns und weiterer Rehabilitation außerhalb der Station
Räumlichkeiten
Insgesamt haben wir auf unserer Station Platz für bis 28 Patienten.
- Als Gemeinschaftsflächen stehen Ihnen ein Speisesaal mit Küche zu Verfügung,
- Ein Wohnzimmer mit Sofa, TV, Stereoanlage, Bibliothek und Tischkicker.
- Sportsaal mit Tischtennisplatte, Boxwand und zwei Fahrradergometer.
- Waschmaschinenraum
Weiterbehandlung und Wiedereingliederung
Nach einer erfolgreichen Stationären Behandlung werden Sie meist in ambulante Behandlungen, komplementär psychiatrische Einrichtungen oder in tagesklinische Behandlung vermittelt. Hier können Sie das Erlernte vertiefen und festigen. In enger Kooperation mit den sozialpsychiatrischen und psychosozialen Angeboten, können wir ein individuell abgestimmtes Weiterbehandlungskonzept mit Ihnen erarbeiten, um den Weg zurück in die Realität zu ermöglichen.

Stefan Koob
Leitender Oberarzt
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