Immer für die Patienten da - Der Ehrenamtliche Dienst der Asklepios-ASB Klinik Radeberg feiert 15-Jähriges.

Vor 15 Jahren waren die Blicke kritisch. Will die Radeberger Klinik sparen oder warum stehen plötzlich Ungelernte am Patientenbett und kümmern sich? Birgit Uhlig, Krankenschwester an der Asklepios-ASB Klinik Radeberg, kann sich noch gut erinnern. „Manche waren skeptisch, als wir anfingen“, erzählt sie. Mit „wir“ meint sie die Unterstützerinnen und Unterstützer des Ehrenamtlichen Dienstes des Hauses, den sie seit damals koordiniert. Die Skepsis war jedoch unbegründet. Pflegekräfte oder Mediziner wollen und dürfen die Ehrenamtlichen gar nicht ersetzen. Sie sind auf eine andere Art für die Patienten da – mit Zeit und einem offenen Ohr. Gemeinsam feierten sie nun das 15. Jubiläum des Ehrenamtlichen Diensts.

Bild: Aussenansicht der Asklepios ASB Klinik Radeberg

Im November 2007 veröffentlichte die Klinik die ersten Aufrufe in der Tageszeitung, um Helferinnen und Helfer für den neuen Dienst zu finden. Zwischen 30 und 40 Leute meldeten sich daraufhin. Krankenschwester Birgit Uhlig hatte sich damals bereiterklärt, beim Aufbau des neuen Angebots zu helfen. „Ich fand die Idee wunderbar, dass die Ehrenamtlichen den Patienten die Aufmerksamkeit schenken können, für die Ärzte und Pflegekräfte leider oft keine Zeit haben.“ Die Bewerber kommen Anfang 2008 zum ersten Probearbeiten auf die Stationen. Mit zwölf Ehrenamtlern startet das Projekt wenig später.

In der Zeit von 9 bis 12 Uhr haben jeweils zwei Ehrenamtler werktags in der Klinik Dienst. Zehn Personen gehören zum aktuellen Team, das schon an seinem hellgrünen Arbeitsoutfit zu erkennen ist. In anderen Krankenhäusern heißen die Ehrenamtler deshalb auch „Grüne Damen“. „Wir haben aber auch einige Männer, die sich engagieren“, sagt Birgit Uhlig. Die Bezeichnung hätte man schon aus diesem Grund nicht übernehmen wollen.

Mit Empathie eine Lücke schließen

Die Mitglieder des Ehrenamtlichen Diensts besuchen die Patienten in ihren Zimmern, kommen mit ihnen ins Gespräch. Sie hören zu, helfen bei Problemen oder gehen mit den Patienten auch mal eine Runde im Grünen spazieren. „Sie kümmern uns vor allem auch um Menschen, die wenig oder gar keinen Besuch bekommen“, schildert Birgit Uhlig. Die Verwandtschaft mancher Patienten wohne zu weit weg, als das ständig jemand vorbeischauen könnte. „In solchen Situationen sind wir dann für sie da.“

Beim Empfang für den Ehrenamtlichen Dienst anlässlich des 15-jährigen Bestehens bedankte sich kürzlich auch die Ärzteschaft stellvertretend für das Klinik-Team und die Patienten bei den Ehrenamtlichen. „Die Ehrenamtler füllen mit ihrem Engagement eine Lücke“, sagte Matthias Wehner, Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie. Den Ärzten und Pflegekräften bleibe im laufenden Klinikbetrieb neben der Behandlung oft nur wenig Zeit für ein intensives Gespräch mit den Patienten. „Dass sich der ehrenamtliche Dienst Zeit für genau das nimmt, ist immens wichtig, gerade auch mit Blick auf den Genesungsprozess.“

Dem schloss sich auch Josef A. Nees, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, an. Die Helferinnen und Helfer seien eine wunderbare Unterstützung für das Klinik-Team. „Ich bewundere und schätze, wie sie alle so routiniert, mit Ruhe und absolut selbstständig ihrer ehrenamtlichen Arbeit nachgehen.“

Wertschätzung für die Freiwilligen

Wie der Name schon sagt – Geld bekommen die Ehrenamtler für ihre Dienste in der Klinik nicht. „Sie alle tun es aus Überzeugung und das mit einem großen Herzen“, erklärt Birgit Uhlig. Zum 15. Geburtstag hatte sich die Klinik-Geschäftsführung aber etwas Besonderes ausgedacht und lud die aktiven Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes zu einem gemeinsamen Tagesausflug ein, der im Sommer stattfinden soll.

Sorgen, dass das Engagement der Freiwillen irgendwann zu Ende geht, hat Birgit Uhlig nicht. Erst neulich hat wieder eine Neue im Team angefangen. Trotzdem könne sich aber jederzeit melden, wer gern mitarbeiten möchte. „Natürlich gibt es emotional schwierige Momente, wenn es Patienten schlecht geht und man wenig helfen kann“, schildert die Krankenschwester. Doch genau wie sie in ihrem Beruf sei die Aufgabe, sich um Mitmenschen zu kümmern, auch für die Ehrenamtlichen eine Bereicherung. „Sie bekommen viel Wertschätzung zurück und das motiviert ungemein.“

Seite teilen: