Mit Ruhe und Professionalität

Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit in Langen nimmt Tag der Patientensicherheit zum Anlass, um einen Einblick in den Klinikalltag zu gewähren

Mit Ruhe und Professionalität

Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit in Langen nimmt Tag der Patientensicherheit zum Anlass, um einen Einblick in den Klinikalltag zu gewähren

 

Psychiatrische Kliniken mögen für viele Außenstehende befremdlich wirken. Und auch für die Patienten kann der Alltag in einer solchen Einrichtung beängstigend und herausfordernd sein. Damit vor allem Angehörige und die Menschen, die noch nie mit einer psychiatrischen Klinik in Berührung gekommen sind, verstehen, wie es hinter den Türen zugeht, nutzt die Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit in Langen den Tag der Patientensicherheit am 17. September, um aufzuklären. „Viele haben gar keine richtige Vorstellung, wie der Alltag für Patienten und Mitarbeiter aussieht. Wir möchten gerne einen kleinen Einblick bieten und gleichzeitig erklären, mit welchen Strategien wir die Sicherheit unserer Patienten, aber auch die der Kollegen erhöhen“, sagt Klinik-Geschäftsführerin Antonia Schenk Gräfin von Stauffenberg.

 

Zu aller erst müsse man verstehen, dass die Patienten ihre Umgebung und ihre Mitmenschen ganz anders wahrnehmen, als andere. „Manchmal sind es auch bestimmte Reize, die sie nicht einordnen können oder die sie überfordern. Aus Angst reagieren sie inadäquat und werden manchmal auch aggressiv. Das kann auch im Klinikalltag zu Krisensituationen führen“, so die Geschäftsführerin. Doch genau für diese Momente haben sie und ihre Kollegen Konzepte erarbeitet, um diese Herausforderungen zu meistern.

 

Safewards (deutsch: Sichere Station) wirkt präventiv und setzt auf ein verständnisvolles Miteinander zwischen Mitarbeitern und Patienten. So gibt es beispielsweise keine festen Stationsregeln. „Jeder Mensch ist anders, das gilt auch in Bezug auf sein Krankheitsbild. Ein an Demenz erkrankter Patient benötigt einen ganz anderen Umgang als einer, der eine Psychose hat und sich von jedem bedroht fühlt. In Gesprächen zwischen Patient und Mitarbeiter wird über die persönlichen Erwartungen an den jeweils anderen gesprochen. Meist stellen sie dabei fest, dass sich ihre Wünsche und Bedürfnisse ähneln“, sagt Frank Schmitz, Pflegedienstleitung.

 

Zum Konzept gehört außerdem die sogenannte Entlassnachricht. Patienten, die ihre Behandlung beendet haben werden gebeten festzuhalten, was ihnen auf der Station in Krisensituationen geholfen hat. Diese Erfahrungen werden als Nachricht auf der Station veröffentlicht und sind für alle zugänglich. Neue Patienten haben so die Möglichkeit, sich Anregungen zu holen. Fast noch wichtiger ist der Aspekt, dass sie begreifen, dass vor ihnen Menschen in der Klinik waren, die ebenfalls Ängste und Probleme hatten, diese aber bewältigen konnten. „Diese Nachrichten geben Hoffnung und wirken sich positiv auf die anderen Patienten aus“, so Frank Schmitz.

 

Darüber hinaus gibt es eine spezielle Box, die in Krisensituationen unterstützen kann. Denn manchmal sind es ganz einfache Dinge wie Entspannungsmusik, ein Kuscheltier oder ein Spiel, das den Patienten dabei helfen kann, runterzukommen und sich auf etwas zu konzentrieren, das ihnen keine Angst macht. Doch wenn sich eine Situation zuzuspitzen droht, ist es manchmal schwer herauszufinden, was der Patient gerade benötigt. Mit der Box erhält er spontan viele Möglichkeiten, um sich abzulenken. „Safewards bietet viele weitere Interventionsmöglichkeiten und lässt auch den Ideen und Erfahrungen der Mitarbeiter Freiraum. So können wir das Konzept immer wieder ergänzen und überarbeiten“, sagt der Pflegedienstleiter.

 

Obwohl sich das Safewards-Konzept bewährt hat und auf wissenschaftlichen Studien beruht, setzt die Klinik zusätzlich auf ein Deeskalationsmanagement. Um in akuten Krisensituationen angemessen und sicher reagieren zu können, werden die Mitarbeiter strukturiert geschult, damit sie mit der psychischen wie körperlichen Belastung souverän umgehen können. „Sie sollen diese Krisensituationen nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung sehen. Das gelingt, in dem sie frühzeitig Situationen erkennen, die eskalieren könnten, um sie durch gezieltes Handeln zu verhindern. Ist das nicht möglich, lernen sie, wie sie die Situation mit einem möglichst hohen Schutz für Mitarbeiter und Patienten meistern können“, so Geschäftsführerin Antonia Schenk Gräfin von Stauffenberg.

 

Nicht nur zum Tag der Patientensicherheit machen sie und ihre Kollegen sich ihren besonderen Alltag bewusst. In regelmäßigen Schulungen wiederholen und festigen die Mitarbeiter das Erlernte. „Wir sind uns unserer großen Verantwortung bewusst, ziehen alle an einem Strang und sind ein tolles Team. Routine, Ruhe und Gelassenheit sind nötig, um dauerhaft eine sichere Umgebung für alle Beteiligten zu schaffen.“

 

 

Kontakt

Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langen
Tel.: (06103) 40 00

Pressekontakt
Antonia Schenk Gräfin von Stauffenberg
Tel.: (06103) 91 24 00 4

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