Gutartige Prostatavergrößerung
Die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie - BPH) bezeichnet die gutartige Vermehrung von Prostata-Gewebe. Prinzipiell nimmt die Vergrößerung der Prostata mit steigendem Lebensalter zu: Zwischen dem vierzigsten und sechzigsten Lebensjahr ist jeder zweite Mann von einer vergrößerten Prostata betroffen, während zwischen dem sechzigsten und achtzigsten Lebensjahr schon etwa drei Viertel aller Männer betroffen. Je früher die Vergrößerung behandelt wird, umso besser sind die Behandlungsaussichten. Deshalb empfehlen wir Ihnen, bei Beschwerden rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Wir sind mit umfassenden Erfahrungswerten und komplexem medizinischem Fachwissen für Sie da.
Spezialisiert auf Sie
Durch die vergrößerte Prostata entsteht ein Druck sowohl auf die Blase als auch auf die Harnröhre, was zu Störungen bei der Harnblasenentleerung („Wasser lassen“) und bei der Harnspeicherung („Wasser halten“) führen kann. Nach ausführlicher Anamnese und Diagnostik beginnen wir mit einer auf Sie abgestimmten Therapie.
Ihre Beschwerden
Häufig fällt es den betroffenen Männern schwer, mit dem Wasserlassen zu beginnen („Startschwierigkeiten“). Auch eine Abschwächung des Harnstrahls ist typisch. Manchmal besteht auch nach dem Wasserlassen noch das Gefühl, dass die Blase nicht ganz leer ist („Restharngefühl“). Das Zurückbleiben von Restharn in der Blase erleichtert die Ansiedlung von Keimen („Harnwegsinfekte“), was wiederum ein erhöhtes Risiko für Blasensteine bedeuten kann. Auch kann Restharn in Kombination mit hohem Druck beim Wasser lassen („Pressen“) mittelfristig zur Schädigung der Nieren führen.
Darüber hinaus müssen betroffene Patienten oft sehr häufig zur Toilette, häufig auch nachts. Bei einigen Patienten kann eine Harninkontinenz auftreten (typischerweise als „Dranginkontinenz“ – starker, plötzlich einsetzender Harndrang mit ungewolltem Urinverlust). Dies wird von den Betroffenen häufig als sehr peinlich und belastend empfunden. Etwa 30 Prozent der betroffenen Männer leiden neben diesen klassischen Symptomen unter Erektionsstörungen und/oder Schwierigkeiten beim Samenerguss.
Wird die Prostatavergrößerung nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu einem Harnverhalt kommen. Bei einem akuten Harnverhalt kann die Blase nicht mehr entleert werden, obwohl ein starker, oft sehr schmerzhafter Harndrang besteht. Dies ist ein medizinischer Notfall, den wir durch die Ableitung des Urins über einen dünnen Katheter beheben.
Die auf Sie abgestimmte Diagnostik
Zur Untersuchung der gutartigen Prostatavergrößerung sollten bei Ihrem niedergelassenen Urologen oder auch bei uns in der Paulinen Klinik verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden:
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Ärztliches Gespräch: Bei der Anamnese erfassen wir Ihre Beschwerden und wie sehr Sie dadurch beeinträchtigt sind. Das Gespräch kann durch einen standardisierten Fragebogen („IPSS“) unterstützt werden.
- Tastuntersuchung: Bei der Tastuntersuchung, werden über den Enddarm die Größe und die Beschaffenheit der Prostata beurteilt.
- Blutuntersuchung: Anhand der Blutuntersuchung können das prostataspezifische Antigen („PSA“), einen Eiweißstoff, der in den Prostatadrüsen gebildet wird, sowie Nieren- und Entzündungswerte bestimmt werden.
- Urinuntersuchung: Mit einer Urinuntersuchung schließt Ihr Urologe etwaige Harnwegsinfektionen aus, die als Begleiterscheinungen auftreten können.
- Harnstrahlmessung: Mithilfe der „Uroflowmetrie“ wird die ausgeschiedene Urinmenge pro Sekunde bestimmt und eine Harnstrahlabschwächung dingfest gemacht.
- Ultraschall: Durch die Ultraschalluntersuchung können Restharn bestimmt und die Nieren beurteilt werden. Eine transrektale Ultraschall-Sonde liefert Informationen über Aufbau und Größe Ihrer Prostata. Dies ist besonders wichtig, wenn eine Operation geplant ist
Die richtige Therapie für Sie
Abwartendes Vorgehen
Nicht bei jedem Patienten muss sofort eine Therapie erfolgen. Oft können milde Beschwerden, vor allem, wenn Sie dadurch nur wenig betroffen sind, zunächst beobachtet werde. („watchful waiting“).
Medikamentöse Therapie
In frühen Stadien ist eine medikamentöse Therapie mit sogenannten α1-Rezeptorenblockern angezeigt. Diese wirken direkt an der Prostata, indem sie die Muskulatur der Prostata und der Harnröhre entspannen. Auf diese Weise werden Symptome oft schon sehr zufriedenstellend verbessert. Diese Medikamentengruppe beeinflusst das Voranschreiten des Prostatawachstums allerdings nicht – eine regelmäßige Kontrolle ist also unbedingt erforderlich.
Darüber hinaus können sogenannte 5-α-Reduktasehemmer eingesetzt werden. Diese reduzieren die Hormonwirkung vom Testosteron an der Prostata und können so eine Verringerung des Prostatavolumens bewirken. Allerdings tritt der Therapieeffekt erst nach einigen Monaten auf, außerdem können Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen und Problemen beim Samenerguss auftreten. Neben diesen Nebenwirkungen gibt es weitere Gründe, die gegen eine medikamentöse Therapie sprechen können. Hierzu zählen unter anderem wiederholte Harnwegsinfekte, Blasensteine oder eine Nierenschwäche.
Als weitere medikamentöse Therapie kommen Phosphodiesterasehemmer (vor allem Tadalafil) in Frage. Tadalafil ist ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von erektiler Dysfunktion entwickelt wurde. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es auch bei der Behandlung von Symptomen der gutartigen Prostatavergrößerung effektiv ist. Es erhöht die Durchblutung und entspannt die Muskeln in Prostata und Blase.
Auch sogenannte Anticholinergika, die primär bei der Behandlung der überaktiven Blase eingesetzt werden, können zur Symptomlinderung eingesetzt werden. Insbesondere, wenn häufiges Wasserlassen das vordergründige Problem ist.
Operative Therapie
Sollten Sie eine Therapie mit Tabletten ablehnen, Ihre Beschwerden nicht ausreichend auf Medikamente ansprechen, eine Unverträglichkeit der Medikamente oder eine deutliche Verschlechterung der Lebensqualität vorliegen, kann es notwendig sein die Prostata zu operieren.
Für die operative Behandlung der BPH gibt es eine Vielzahl verschiedener Verfahren. Sie unterscheiden sich im Zugangsweg und in den verwendeten Instrumenten. Welches operative Verfahren in Ihrem Fall am besten geeignet ist, besprechen wir mit Ihnen.
Lasertherapie
Wir führen die Behandlung der Prostatavergrößerung hauptsächlich mittels Laser-Therapie durch: Ein Speziallaser (in unserer Klinik ein Thulium-Faser-Laser der neuesten Generation) schneidet präzise und kontrolliert das überschüssige Prostatagewebe aus (Thulium-Laserenukleation der Prostata – „ThuLEP“). Dabei wird das umliegende Gewebe geschont. Diese Therapieform, bringt Ihnen konkrete Vorteile: Der schonende, blutungsarme Eingriff mit kurzer Katheterliegedauer und kurzem Klinikaufenthalt ist angenehmer für Sie. Die OP kann auch bei älteren und vorerkrankten Patienten sowie bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, problemlos durchgeführt werden. Darüber hinaus kann die Prostatavergrößerung, unabhängig von der Größe der Prostata, immer per ThuLEP behandelt werden.
Dr. Rosenbaum war viele Jahre an der wichtigsten deutschen Referenzklinik für die Laser-OP der Prostata (Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg) tätig und hat in den letzten Jahren mehrere hundert dieser OPs durchgeführt und zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten dazu veröffentlicht.
Was ist eine Laserenukleation der Prostata?
Was passiert mit mir bei einer Laserenukleation?
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