Spezialist für robotische Chirurgie
Die Urologie der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen setzt verstärkt auf modernste Operationsverfahren und bekommt dafür nun kompetente Unterstützung: Seit Oktober ist Firas Oliver Khayat-Noucco als Leitender Oberarzt und weiterer Spezialist für robotische Chirurgie mit dem Da Vinci-Operationssystem hier tätig. Mit Chefarzt Dr. Dimitrios Skambas stehen den Patienten nun zwei hochqualifizierte Operateure zur Verfügung. Im Interview berichtet der Leitende Oberarzt, wo die besonders präzise und schonende Technik zum Einsatz kommt, wie Patienten davon profitieren und wie er die Arbeit an der Stadtklinik Bad Wildungen empfindet.
Herr Khayat-Noucco, das Da Vinci-Operationssystem kommt bereits seit einem Jahr an der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen zum Einsatz. Neben Chefarzt Dr. Dimitrios Skambas sind Sie nun der zweite Experte für diese Technologie im Haus. Was ist das Besondere an dieser robotergestützten Operationsmethode?
Khayat-Noucco: Oft wird der Da Vinci als OP-Roboter bezeichnet. Das trifft es allerdings nicht ganz, denn eigentlich handelt es sich um ein robotergestütztes Assistenzsystem für den Chirurgen. Während der Operation sitzt dieser an der Steuereinheit des Roboters, die dank einer hochauflösenden Kamera eine zehnfach vergrößerte und dreidimensionale Sicht auf das Operationsfeld erlaubt. Mit den Händen steuert der Operateur die Instrumente des Roboters, die über kleinste Schnitte in den Bauchraum des Patienten eingeführt werden. Für den Chirurgen ist das sehr angenehm, weil er auch während eines mehrstündigen Eingriffs sitzen kann.
Welche Vorteile hat das für die Patienten?
Khayat-Noucco: Eingriffe mit dem Da Vinci sind besonders schonend. Die Instrumente des Robotersystems lassen sich in alle Richtungen bewegen und sind bis zu zehnmal präziser als die menschliche Hand. So können wir millimetergenau arbeiten und umliegendes Gewebe wie Nerven, Muskeln oder Organe bestmöglich schonen. Für die Patienten bedeutet das: Sie erholen sich schneller, können das Krankenhaus früher verlassen, brauchen meist weniger Schmerzmittel und haben ein geringeres Risiko für Wundheilungsstörungen. All diese Faktoren machen den gesamten Genesungsprozess deutlich angenehmer.
Spiegelt sich das auch in den Rückmeldungen wider?
Khayat-Noucco: Ja, wir bekommen nach den Operationen sehr viel positives Feedback, sowohl von den Patienten als auch von unseren niedergelassenen Kollegen. Seit robotergestützte Eingriffe an der Stadtklinik möglich sind, haben wir einen deutlich gestiegenen Zulauf an Patienten.
Bei welchen Operationen wird der Da Vinci-Roboter bereits eingesetzt?
Khayat-Noucco: Robotergestützte Operationen nutzen wir zum Beispiel in der urologischen Tumorchirurgie, etwa bei Prostata-, Blasen- oder Nierenkrebs. Auch bei gutartigen Erkrankungen wie Nierenbeckenplastiken oder Blasensenkungen ist die Methode inzwischen fest etabliert. Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen von dem Da-Vinci-System profitieren – insbesondere bei Eingriffen an Blase, Niere oder im Beckenbodenbereich.
Sie selbst sind Spezialist für Operationen mit dem Da Vinci. Welche Voraussetzungen muss man dafür erfüllen?
Khayat-Noucco: Die Arbeit mit dem Da Vinci-Operationssystem erfordert eine fundierte und strukturierte Ausbildung, um die Technik sicher zu beherrschen und die Vorteile für die Patienten optimal zu nutzen. Dazu gehören anspruchsvolle Simulationstrainings, Technologieschulungen, spezialisierte Kurse, Tests und abschließende Prüfungen. Diese Qualifikation gilt nicht nur für die Operateure selbst, sondern für das gesamte Operationsteam, das eng zusammenarbeitet, um jede Operation präzise und sicher zu gestalten. Man muss zudem eine spezielle Lizenz und eine gewisse Anzahl an assistierten Operationen nachweisen. Ich selbst habe vor über 10 Jahren das erste Mal mit dem Da Vinci operiert und seitdem zahlreiche robotisch assistierte Operationen durchgeführt.
Seit Anfang Oktober gehören Sie zum Team der Stadtklinik Bad Wildungen. Wie sind ihre bisherigen Erfahrungen im Haus?
Khayat-Noucco: Ich schätze die fachliche Zusammenarbeit mit Dr. Dimitrios Skambas und allen urologischen Kolleginnen und Kollegen sehr. Generell erlebe ich an der Stadtklinik Bad Wildungen ein sehr kollegiales, familiäres Miteinander – auch fächerübergreifend. Das gesamte Team ist höchst motiviert und auch menschlich eines der besten, in denen ich je gearbeitet habe.
Zur Person
Firas Oliver Khayat-Noucco (49) ist Leitender Oberarzt der Urologie an der Asklespios Stadtklinik Bad Wildungen. Seine Facharzt-Ausbildung absolvierte er in Bochum, anschließend war er unter anderem an namhaften Kliniken in Schwelm, Recklinghausen und Datteln tätig. Seit 2012 hat Khayat-Noucco Erfahrungen in robotischer Chirurgie, insgesamt hat er bereits mehr als 300 Operationen mit dem Da Vinci-System durchgeführt.