15. Oktober 2020: Internationaler Händewaschtag – Oft zu kurz und nicht gründlich genug

Bereits 2008 wurde der Internationale Händewaschtag (engl. Global Handwashing Day) von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen – mit dem Ziel das Bewusstsein für eine gründliche Händehygiene zu schärfen. Gerade während der Corona-Pandemie und der bevorstehenden kalten Jahreszeit sollte sich jeder im Alltag oft und vor allem gründlich die Hände waschen, um das Übertragen von Krankheitserregern zu vermeiden.

Gründliches Händewaschen mit Seife reduziert die Übertragung von Krankheitserregern.

Wie wichtig gründliches Händewaschen ist, weiß kaum jemand besser als Celina Schäfer. Sie ist Leitung der Hygienefachkräfte an den Asklepios Kliniken Bad Wildungen und damit für die Hygiene im Fürstenhof, der Helenenklinik und der Stadtklinik zuständig. Zum internationalen Hände-Waschtag am 15. Oktober erklärt sie die Bedeutung des Händewaschens und wie es richtig geht. „Händewaschen tötet die Krankheitserreger zwar nicht vollständig ab, trägt aber dazu bei, dass die Anzahl der Keime an den Händen insofern reduziert wird, dass die Häufigkeit an einer Infektion zu erkranken gesenkt werden kann“, erklärt Schäfer. Allgemein waschen sich viele Menschen zu wenig die Hände. „Oft auch gar nicht oder aber viel zu kurz und nicht sorgfältig genug. Wer mit dem Händewaschen etwas bewirken will, sollte rund 20-30 Sekunden seine Hände einseifen“, weiß Schäfer. Am effektivsten wäscht man seine Hände, wenn man folgende Punkte beachtet:

  1. Nass machen
    Hände unter fließendes und möglichst lauwarmes Wasser halten.
  2. Rundum einseifen
    Hände von allen Seiten einseifen – innen, außen, die Fingerkuppen sowie die Zwischenräume bis hin zu den Handgelenken.
  3. Zeit lassen
    Gründliches Einseifen dauert mindestens 20-30 Sekunden.
  4. Gut abspülen
    Hände gründlich unter fließendem Wasser abwaschen.
  5. Sorgfältig abtrocknen
    Hände mit einem sauberen Tuch abtrocken.


Desinfektionsmittel zuhause nicht unbedingt notwendig

Im eigenen Haushalt ist in der Regel die gründliche Reinigung der Hände mit Seife ausreichend. „Selbstverständlich müssen bei immunsupprimierten oder chronisch kranken Menschen die Hygienemaßnahmen, gegebenenfalls durch Desinfektion, ausgeweitet werden“, so Schäfer. Sie mahnt allerdings, dass der übermäßige und falsche Einsatz von Des¬infektionsmitteln zu resistenten Mikroorganismen und Allergien führen kann.

In Gesundheitseinrichtungen Hände desinfizieren

In Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Arztpraxen dagegen ist die Desinfektion der Hände Pflicht und Händewaschen wichtig, aber eher Nebensache. „In Gesundheitseinrichtungen ist die Händedesinfektion natürlich Standard“, sagt Schäfer. Ebenso wichtig wie das Desinfizieren ist laut Schäfer aber auch der Hautschutz. Wer 100 Mal am Tag die Hände desinfiziert, muss auch dafür sorgen, die Haut vor Austrocknung zu schützen.

Insgesamt ist Schäfer froh, dass das Bewusstsein für eine gründliche Handhygiene durch die Corona-Pandemie größer geworden ist. Sie appelliert an alle Besucherinnen und Besucher sowie Patientinnen und Patienten von Krankenhäusern, beim Betreten der Klinik oder der Station das bereitgestellte Desinfektionsmittel zu benutzen. Besucherinnen und Besucher sollten dies auch ein weiteres Mal nutzen, wenn sie die Klinik wieder verlassen. „Umso mehr Menschen sich an diese Regeln halten, desto besser können wir Krankheitserregern Einhalt gebieten und Infektionen vorbeugen“, so Schäfer.

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