Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen mit einschränkenden Folgeerkrankungen und begleitenden seelischen Störungen

Station 2.1

Suchterkrankungen

Der Missbrauch oder die Abhängigkeit von Alkohol oder Medikamenten ist eine Krankheit, deren Entstehung von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird. Abhängigkeitserkrankungen bringen eine Vielzahl körperlicher, seelischer und sozialer Probleme mit sich und schränken in erheblicher Weise die Fähigkeit zur verantwortungsvollen Lebensgestaltung ein.

Unsere Station 2.1 hält 22 Behandlungsplätze für suchterkrankte Erwachsene bereit. Mit unserem Behandlungsangebot möchten wir Menschen erreichen, die unter den Einschränkungen ihrer Suchterkrankung und der vorliegenden Folgeerkrankung leiden.

Wir diagnostizieren und behandeln ebenso begleitende seelische Erkrankungen (wie Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen). Die Lebensqualität kann durch nachlassende geistige und körperliche Fähigkeiten eingeschränkt sein.

Unser Behandlungsziel ist es, gemeinsam mit den Patienten neue Perspektiven und Lebensziele zu entwickeln. Wir verstehen Suchtmittelkonsum (stoffliche und nicht stoffliche Süchte) als fehlgeleiteten Versuch der Problemlösung.

Willkommen auf unserer Station 2.1

Unsere Station 2.1 ist eine offen geführte Station, die sich psychischen Erkrankungen älterer Menschen verschrieben hat. Für Patienten, die unsere Hife benötigen, erfolgt die Zuweisung durch den behandelnden Haus- oder Facharzt. Sie kann aber auch im Einzelfall direkt vorab mit dem Behandlungsteam vereinbart werden.

Insbesondere in den ersten Tagen einer körperlichen Entgiftungsbehandlung kann die Station bei schwierigen Krisen oder in Fällen eingeschränkter Orientierung im Rahmen der Grunderkrankung gegebenenfalls nur nach vorheriger Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verlassen werden. In diesen Fällen wird eine gestufte Ausgangsregelung nach individuellen Gesichtspunkten besprochen. Im weiteren Behandlungsverlauf wird diese Ausgangsregelung meist wieder überflüssig.

Unsere Behandlung orientiert sich an den Grundsätzen der qualifizierten Entzugsbehandlung mit dem Ziel, Ihnen über die Entgiftungsphase hinaus den schädlichen Suchtmittelgebrauch als Problem begreifbar zu machen und Ihr Verhalten zu verändern. Langfristig wird ein totaler Verzicht auf das Suchtmittel (Abstinenz) angestrebt.

Die durchschnittliche Verweildauer beträgt etwa drei Wochen, kann in Einzelfällen aber auch deutlich überschritten werden.

Während des stationären Aufenthalts ist der Konsum von Alkohol und Medikamenten, die nicht ärztlich verordnet sind, untersagt.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Wir bieten einen fachärztlich geleiteten und verantworteten Gesamtbehandlungsplan bei akuten körperlichen und seelischen Entzugsbeschwerden sowie Suchtfolgeerkrankungen an. Dieser umfasst Folgendes:

  • Suchtspezifische Entzugsbehandlung
    • Falls notwendig, medikamentengestützt
    • DBT-orientierte Psychotherapie mit Schwerpunkt Sucht  (DBT, Dialektisch-Behaviorale Therapie)
  • Behandlung von substanzmittelbedingten Folgeerkrankungen
  • Diagnostik und Mitbehandlung von psychiatrischen Begleiterkrankungen (Depression, Angststörungen, strukturelle Störungen (Persönlichkeitsstörungen, posttraumatische Belastungsstörung)
  • Perspektivenklärung
    • individuelle Einbindung in das Suchthilfesystem
    • Informationsermittlung und Anbahnung von weitergehenden Behandlungen wie Entwöhnungsbehandlungen
    • Anbahnung ambulanter Hilfen
    • Vermittlung in betreute Wohnformen

Ziele

  • Förderung von Veränderungsmotivation, Arbeit an dem Krankheitsverständnis
  • Stärkung der Abstinenzmotivation und Ressourcenaktivierung
  • Perspektivenklärung mit Unterstützung zur Klärung der sozialen, bürokratischen und juristischen Situationen
  • Einleitung von suchtmedizinischen Rehabilitationsmaßnahmen, Vermittlung in das Netzwerk der Suchthilfe

Angewendete Therapieverfahren nach Indikation (Heilanzeige)

  • psychiatrische und psychotherapeutische Einzeltherapie (nach DBT: Dialektisch-Behaviorale Therapie, ein Behandlungskonzept auf Basis von fernöstlicher Meditation und Verhaltenstherapie)
  • psychotherapeutische Gruppentherapie (nach DBT)
  • Gruppen zur Psychoedukation („Experte der eigenen Erkrankung werden“) und zur Vermittlung medizinischer Informationen
  • suchtspezifische Gruppen (sogenannte Jellinek-Gruppen, deren Einteilung auf der Typologie nach Elvin Morton Jellinek beruht, einem US-amerikanischen Physiologen, der die Alkoholkrankheit erforscht hat)
  • Angehörigengespräche
  • breitgefächertes Angebot der Ergotherapie (Training von Alltagsfunktionen)
  • physiotherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung von Muskulatur, Koordination, Rückenbeschwerden
  • Ausklang am Abend, Wochenrückblick

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung

Eine Weiterbehandlung kann in unserer suchtspezifischen Tagesklinik erfolgen.

Wir beraten Sie darüber hinaus über weitere ambulante suchtmedizinische oder zusätzliche psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten und unterstützen Sie bei der Anbahnung derselben. Außerdem helfen wir Ihnen bei der Planung und Organisation von Rehabilitationsmaßnahmen, betreuten Wohnformen, ambulanter Betreuung oder fachpsychiatrischer Pflege. Die Asklepios Ambulanten Hilfen bieten insbesondere aufsuchende und unterstützende Hilfsangebote im Alltag nach der stationären Behandlung.

Sprechen Sie uns während Ihres Aufenthaltes gerne auf diese Angebote an.

Stationskontakt

Tel.: +49 551 402-1210
Fax: +49 551 402-1217
E-Mail: s2.1.goettingen@asklepios.com

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