Niederschwellige Therapie bei Drogenproblemen

Suchtprobleme sind häufiger als Sie vielleicht denken und betreffen Menschen aller Altersgruppen und aller sozialen Schichten. In Deutschland konsumieren nach aktuellen Schätzungen 200.000 Menschen in riskanter Form illegale Drogen wie Amphetamine, Designerdrogen, Kokain oder Heroin. 600.000 Deutsche betreiben missbräuchlichen Cannabiskonsum oder sind von Cannabis abhängig.

Wir helfen Ihnen

Seit 1994 sind wir mit unseren spezialisierten Stationen zur Behandlung von Drogenproblemen für Betroffene da. Sollten Sie unter einer Abhängigkeit leiden, können Sie von den umfassenden Erfahrungswerten unserer Experten profitieren, die Sie gerne unter ambulanten, vollstationären oder tagesklinischen Bedingungen behandeln. Unser Ziel ist es, die für Sie individuell beste Behandlung zu finden. Dabei bedienen wir uns bewährter und innovativer Behandlungsstrategien.

Der erste Schritt: Die ambulante Diagnostik

  • Folgende Anzeichen sind typisch für eine Suchterkrankung:

  • der starke Wunsch, die betreffende Substanz einzunehmen
  • Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren
  • körperliche Entzugssymptome
  • anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen
  • Steigerung der Dosis

Wenn Sie oder Ihre Mitmenschen den Eindruck haben, dass bei Ihnen ein Suchtmittel zum Problem geworden ist, sind wir für Sie da. Gern können Sie telefonisch Kontakt zu unserer Suchtambulanz aufnehmen und einen Termin zur ambulanten Vorstellung vereinbaren. Unsere Suchtambulanz können Sie dann mit einer Überweisung Ihres Haus- oder Facharztes aufsuchen. Im diagnostischen Gespräch verschaffen wir uns mit Ihnen ein genaues Bild über Ihre aktuellen Schwierigkeiten. Unsere Experten beraten Sie darüber, welche Behandlung Ihnen am besten weiterhelfen kann.

Sollten Sie bereits über eine Einweisung ins Krankenhaus durch Ihren Haus- oder Facharzt verfügen, können Sie telefonisch direkt einen Termin zur stationären Aufnahme vereinbaren.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Therapieangebot

Blick vom Hauptgebäude Richtung Sozialzentrum

Wenn Sie zu uns auf die Station kommen, versuchen wir, die suchtspezifische Problematik einzuordnen und machen uns mit Ihnen ein ganzheitliches Bild über Ihre aktuellen Schwierigkeiten, über körperliche Begleiterkrankungen und seelische Störungen, die mit der Suchterkrankung einhergehen können.

Damit es Ihnen bald besser geht, suchen wir mit Ihnen dann einen auf Ihre individuelle Problematik abgestimmten Weg, mit dem sich Ihre Suchterkrankung bewältigen lässt. Nach modernen Standards führen wir neben dem ärztlich-therapeutischen Gespräch eine körperliche Untersuchung und technische Zusatzuntersuchungen durch, etwa Labordiagnostik, EKG (Elektrokardiografie: Untersuchung der Herzfunktion) und andere moderne medizintechnische Verfahren.

Auf unserer niederschwelligen (ohne größere Hürden erreichbaren) Station für Menschen mit Drogenproblemen können Sie bei bereits bestehender Abhängigkeit einen individuell abgestimmten, medikamentös gestützten Entzug durchführen. Sie sollten für die Zeit der stationären Behandlung bereit sein, auf das Suchtmittel zu verzichten. Während der Zeit der Therapie erarbeiten wir mit Ihnen Ausstiegsmöglichkeiten aus der Sucht. Unser Ziel ist es, Ihnen nicht nur einen besseren Umgang mit Ihrer Erkrankung zu ermöglichen, sondern Ihnen auch neue Lebensperspektiven zu eröffnen.

Unsere Behandlungsschwerpunkte im Überblick

  • Beratung und Erarbeitung von Perspektiven zum besseren Umgang mit der Sucht
  • medikamentös gestützte Entgiftung bei Drogenabhängigkeit
  • Einstellung auf ein Substitutionsmittel bei Opiatabhängigkeit (Drogenersatztherapie)
  • Behandlung von problematischem Suchtmittelkonsum neben der Substitutionstherapie (Ersatztherapie)
  • Umstellung auf ein anderes Substitutionsmittel bei bereits vorhandener Substitutionstherapie (L-Polamidon, Methadon, Buprenorphin, retardiertes Morphin)
  • Substitutionsbeendung
  • Einstellung auf Anti-Craving-Substanzen (Mittel, die das unstillbare Verlangen nach dem Suchtmittel unterdrücken und den Patienten bei dem Entzug und der Entwöhnung stabilisieren), gegebenenfalls auch Opiatblocker
  • Diagnostik und Mitbehandlung psychischer Begleiterkrankungen, zum Beispiel Depressionen, Angststörungen, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung), Psychosen
  • Diagnostik und Mitbehandlung körperlicher Begleiterkrankungen, zum Beispiel Einleitung einer antiviralen Therapie bei einer Hepatitis-C-Infektion
  • Perspektivenklärung

Mit diesen Verfahren helfen wir Ihnen

  • medikamentöse Behandlung
  • suchtspezifische Einzelgespräche
  • Fertigkeiten-Training
  • medizinische Sprechstunde und Visiten
  • suchtspezifische Gruppentherapie
    • Gruppen zur Verbesserung der Akzeptanz der Suchterkrankung („Ziele suchen, Wege finden“)
    • bei Alkoholproblemen: Jellinek-Gruppe (Vermittlung von Wissen über die Trinker-Typologie nach Elvin Morton Jellinek, einem US-amerikanischen Physiologen, der die Alkoholkrankheit erforscht hat)
    • verhaltenstherapeutische Gruppengespräche (nach Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT), einem Behandlungskonzept auf Basis von fernöstlicher Meditation und Verhaltenstherapie; wesentlich für die Teilnehmer hierbei: Sicherheit finden)
    • psychoedukative Gruppen (die Krankheit verstehen lernen)
    • Gruppen zur Informationsvermittlung durch Sozialarbeiter und Ärzte
  • Angehörigengespräche
  • Ergotherapie (Training von Alltagsfunktionen)
  • Physio- und Sporttherapie
    • Entspannungstechniken
    • Rücken- und Wirbelsäulengymnastik
    • medizinische Trainingstherapie
    • Outdoor-Aktivitäten
  • soziotherapeutische Beratung und Hilfestellung
  • Pharmakotherapie (Behandlung mit Arzneimitteln)
  • Ohr-Akupunktur (nach dem NADA-Protokoll, einem standardisierten Verfahren mit feinsten Nadeln zur Behandlung von Stressgeplagten, psychiatrischen sowie Trauma- oder Suchtpatienten)

Weiterhin gut versorgt

Für die langfristige Stabilisierung bei einer Suchterkrankung sind oft Weiterbehandlungen und eine gute Einbindung in das Suchthilfesystem nötig. Wir beraten Sie über ambulante suchtmedizinische oder zusätzliche psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten und unterstützen Sie bei der Anbahnung derselben. Außerdem helfen wir Ihnen bei der Planung und Organisation von Rehabilitationsmaßnahmen, betreuten Wohnformen oder ambulanter Betreuung.

Nach einer stationären Behandlung könnte Sie ein abrupter Übergang zurück in den gewohnten Alltag überfordern. Wenn Sie einige Zeit bis zum Beginn Ihrer Rehabilitationsmaßnahme überbrücken müssen, sich aber noch instabil fühlen und einen Suchtmittelrückfall vermeiden wollen, bieten wir Ihnen in unserer Suchttagesklinik die Möglichkeit einer teilstationären Weiterbehandlung.. An den Therapietagen gibt Ihnen die Tagesklinik außerdem therapeutische Hilfe bei der Tagestrukturierung. Abends und am Wochenende können Sie in Ihrem vertrauten sozialen Umfeld verbleiben und sich dort überprüfen. Auf diese Weise werden Ihre Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit bei der Bewältigung des Alltags gefördert.

Darüber hinaus bieten wir Ihnen in unserer Suchtambulanz Möglichkeiten der ambulanten suchtspezifischen Weiterbehandlung.

Seite teilen: