Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) bei Sucht

Mit der sogenannten DBT bieten wir Menschen mit Suchterkrankungen ein ambulantes handlungs- und ressourcenorientiertes Angebot der Gruppentherapie.

Was ist DBT?

„DBT“ steht als Abkürzung für „Dialektisch-Behaviorale Therapie“ und wurde ursprünglich von der US-amerikanischen Psychologin Marsha M. Linehan für Patienten entwickelt, die emotional instabil sind und an einer Persönlichkeitsstörung leiden. Weil Suchtkranke oftmals ähnliche Probleme haben, mit ihren Gefühlen umzugehen und – um diese zu bewältigen – häufig Alkohol, Drogen oder Medikamente konsumieren, wird die DBT auch immer häufiger zur Therapie von Süchten erfolgreich angewendet.

Hierbei handelt es sich um eine Form der Verhaltenstherapie (behavioral). Das heißt, dass die Betroffenen Fertigkeiten (Skills) kennenlernen sollen, die sie einsetzen können, wenn sie starke unangenehme Emotionen verspüren, in Stress geraten oder Suchtverlangen entwickeln. Ziel ist es dabei, diese Momente und Zustände ohne den Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten auszustehen.

Bei dieser Art der Therapie geht es dabei immer darum, in der momentanen Situation ein gesundes Mittelmaß zwischen Veränderung und Akzeptanz zu finden (dialektisch).

Aufbau der Gruppe

Diese Gruppe ist eher unterrichtsartig aufgebaut und hat vorrangig das Ziel der Wissensvermittlung bezüglich des Erwerbs von Hoch- und Niedrig-Stress-Skills zur Vorbeugung von und zum Umgang mit Stress, Suchtdruck und unangenehmen Gefühlen.

Wir arbeiten mit einem Manual (Handbuch), das verschiedene Module beinhaltet:

  1. Basiswissen Sucht (I und II): In beiden Modulen werden neurobiologische Grundkenntnisse und motivationsfördernde Prozesse in der Sucht vermittelt.
  2. Achtsamkeit beziehungsweise Aufmerksamkeit bei Sucht: Hier geht es darum, zu lernen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
  3. Stresstoleranz und Sucht: In diesem Modul geht es um die Auslöser von Stress und Suchtdruck und deren Bewältigung.
  4. Umgang mit Gefühlen bei Sucht: Inhalt dieses Moduls ist es, eigene Gefühle besser zu verstehen und mit ihnen umzugehen.
  5. Zwischenmenschliche Fertigkeiten: Dieses Modul vermittelt konkrete Fähigkeiten, um Beziehungen langfristig zufriedenstellend mitgestalten zu können.

In der DBT wird viel Eigeninitiative und Selbstverantwortung für Ihren Behandlungserfolg von Ihnen erwartet. Der Therapeut dient in diesem Rahmen eher als Coach, der gemeinsam mit Ihnen versucht, die Ursachen Ihrer Suchterkrankung sowie die Auslöser für Rückfälle herauszuarbeiten und die für Sie besten Bewältigungsstrategien zu finden.

Es werden auch regelmäßige Übungen für zu Hause vergeben, um die Effektivität der Behandlung zu erhöhen. Diese werden zu Beginn jeder Sitzung nachbesprochen.

Das Angebot findet in folgendem Rahmen statt:

  • ambulante Gruppe
  • jeweils sechs bis acht Teilnehmer
  • ein Treffen pro Woche (60 bis 75 Minuten)
  • donnerstags 15:00 Uhr in den Räumen der Suchtambulanz

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