Ambulanz für Traumafolgestörungen

In der Institutsambulanz des Asklepios Fachklinikums Göttingen behandeln wir Menschen, die noch Wochen, Monate oder Jahre nach einem traumatischen Erlebnis unter den seelischen Folgen dieses Ereignisses leiden.

Was ist ein Trauma?

Ein traumatisches Ereignis geht mit einer ernsthaften Bedrohung für die Sicherheit oder körperliche Unversehrtheit eines Menschen einher.

Ein psychisches Trauma kann zum Beispiel als Reaktion auf Gewalterfahrungen, Unfälle, Folter, eine Vergewaltigung, schwerwiegende Erkrankungen, Naturkatastrophen und anderes auftreten. Auch Menschen, die belastende Situationen als Zeugen miterleben, können traumatisiert werden.

Symptome einer Trauma-Erkrankung (Posttraumatische Belastungsstörung, PTBS)

  • wiederkehrende Erinnerungen an die traumatische Situation
  • Freudlosigkeit
  • Rückzugsverhalten und Vermeidung von Aktivitäten, die an das erlittene Trauma erinnern
  • Schlafstörungen und Albträume
  • Konzentrationsstörungen
  • allgemeine Reizbarkeit
  • Schreckhaftigkeit

Wer kann sich an uns wenden?

  • Erwachsene, die Opfer von sexueller, häuslicher oder krimineller Gewalt wurden
  • Unfallopfer
  • Menschen, die Angehörige durch Unfall oder Suizid verloren haben
  • Folter-, Kriegs- und Flüchtlingsopfer
  • Opfer berufsbedingter Traumatisierung
  • Menschen, die unter lebensbedrohlichen Erkrankungen leiden

Bei ausgeprägten Beschwerden ist es sehr wichtig, so früh wie möglich mit Beratung, Diagnostik und therapeutischen Maßnahmen zu beginnen. So kann die Entwicklung einer Traumafolgestörung verhindert beziehungsweise bestehende Beschwerden können gelindert werden.

Ganz auf Sie abgestimmt - unser Behandlungsangebot

Wir informieren Sie darüber, wie Menschen traumatische Erlebnisse verarbeiten, und vermitteln Techniken, die Ihnen dabei helfen:

  • innerlich zur Ruhe zu kommen
  • sich von den belastenden und traumatisierenden Erlebnissen zu distanzieren

Wir erfassen Ihr Erkrankungsrisiko mithilfe von Fragebögen und Symptom-Checklisten.

In unserer Institutsambulanz finden sowohl Einzel- als auch Gruppenbehandlungen statt. In den Gruppen steht die Vermittlung von spezifischen Übungen zum Umgang mit Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung wie beispielsweise Nachhallerinnerungen, Alpträumen, Übererregung oder Reizbarkeit im Vordergrund.

Gespräche über traumatische Lebenserfahrungen finden in der ambulanten Gruppe nicht statt. Hierfür bitten wir Sie um Verständnis.

Wir bieten – sofern notwendig und vertretbar – zur Verarbeitung des Traumas eine ambulante Expositionstherapie (Konfrontationstherapie) mittels EMDR an. „EMDR“ steht für die englische Bezeichnung „eye movement desensitization and reprocessing“, was so viel wie „Desensibilisierung und Aufarbeitung mithilfe von Augenbewegung“ bedeutet. Für dieses etablierte Psychotherapie-Verfahren wird eine ausreichende Stabilität vorausgesetzt.

Bei mehrfachen Traumatisierungen, sogenannten Typ-II-Traumata, sind häufig sowohl ambulante als auch stationäre Psychotherapien erforderlich.

Kompetente Hilfe

Unser Team der Institutsambulanz setzt sich aus ärztlichen und psychologischen Mitarbeitern zusammen, die über folgende Zusatzqualifikationen verfügen:

  • „EMDR-Therapeut“ (zur Traumabehandlung mithilfe geleiteter Augenbewegungen)
  • „Spezielle Psychotraumatherapie nach DeGPT“ (Qualifikation der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie)
  • „Psychoonkologie“ (zur psychischen Betreuung von Krebspatienten)

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