Training für den Ernstfall: Feuer-Alarm in der Nordseeklinik

Groß-Übung mit mehr als 100 Einsatzkräften

Verletzten-Sichtung in der ZNA
Sichtung der Verletzten in der Notaufnahme

Qualm dringt aus dem Obergeschoss des Akutkrankenhauses, überall Martinshorn und Blaulicht, ein Feuerwehr-Auto nach dem anderen fährt aufs Gelände – die Szenen, die sich am Dienstagabend an der Asklepios Nordseeklinik abspielten, wirkten dramatisch. Doch zum Glück war es kein echter Einsatz, sondern eine Großübung.

Mehr als 100 Einsatzkräfte der Polizei Westerland, der Freiwilligen Feuerwehren Westerland, Tinnum und Wenningstedt sowie der Atemschutzwerkstatt der Gemeinde Sylt probten gemeinsam mit Mitarbeitenden der Nordseeklinik den Ernstfall. Jugendfeuerwehrleute sowie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren List, Archsum, Keitum, Rantum und Hörnum waren zudem, ebenso wie Auszubildende der Klinik, als Patientendarsteller:innen und Übungsbeobachter dabei.

 

Das Szenario: Ein Brand mit starker Verqualmung ist im Obergeschoss des Akutkrankenhauses ausgebrochen. Zahlreiche Patient:innen müssen aus dem Gebäude befreit und entsprechend ihrer Verletzungen behandelt werden. In Folge des Geschehens kommt es an der Norderstraße aufgrund einer Panikreaktion außerdem zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Bagger, Personen sind eingeklemmt. Weil alle fluchtartig das Gebäude verlassen haben, wurde in einer Mitarbeiter-Küche zudem Essen auf dem Herd vergessen und es entsteht ein weiterer Brandort.

 

„Solche Übungen sind zum einen rechtlich vorgeschrieben, um regelmäßig die Alarmpläne für einen Großschadensfall zu überprüfen. Wir sehen es aber auch als unsere Pflicht an, Vorsorge für die Sicherheit unserer Patient:innen sowie unserer Mitarbeitenden zu treffen, indem wir unser Personal regelmäßig entsprechend schulen und den Ernstfall trainieren“, sagt Geschäftsführerin Dr. Linda Rasche. Und nicht zuletzt dienten solche Übungen dazu, die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu optimieren und den Feuerwehrleuten die Gelegenheit zu geben, sich mit den Gegebenheiten der Klinik vertraut zu machen.

 

„Um das Alarmierungssystem der Klinik – insbesondere die automatisierte Alarmierung über die Telefonanlage – unter realen Bedingungen testen zu können, musste der Termin geheim gehalten werden“, erklärt Markus Stumm. Der Ärztliche Leiter des Notfallmanagements hatte die Übung gemeinsam mit der Qualitätsmanagement-Beauftragten Petra Pahl sowie den Gruppenführern Quirin Stadkus und Andreas Mayer von der Feuerwehr Westerland ausgearbeitet. Nur sehr wenige weitere Helfer kannten im Voraus ein paar Details.

 

Das Motto der Übung sei „Fördern durch Fordern“, so Stumm. Es sei völlig normal, dass beim Abarbeiten der „Übungsvorgaben“ sowohl seitens der Klinikmitarbeitenden als auch der externen Einsatzkräfte nicht alles glatt und reibungslos laufen könne. Und das sei auch gut so: „Nur so können wir dazulernen“, betont Stumm. Solche Übungen seien notwendig, um das, was in Vorträgen, Fortbildungen und Planspielen regelmäßig in der Theorie behandelt werde, dem Praxistest zu unterziehen. Alles, was Mitwirkenden und so genannten „Übungsbeobachtern“ aufgefallen sei, werde nach der Übung ausgewertet und fließt in künftige Schulungen ein.

 

Markus Stumm und Dr. Linda Rasche danken allen Mitwirkenden für ihren Einsatz und allen Patient:innen sowie Anwohner:innen für ihr Verständnis: „Sollten ihnen Unannehmlichkeiten entstanden sein, bitten wir dies zu entschuldigen – die Übung diente letztlich auch ihrer Sicherheit."

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