Asklepios Klinik Lich setzt auf innovative Schrittmachertechnologie bei Inkontinenz

„Bereits seit vielen Jahren nutzen wir Schrittmachertechnologien, um die Lebensqualität betroffener Patient:innen zu steigern“, berichtet Privatdozent Dr. med. Thilo Schwandner, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Denn Stuhlinkontinenz ist in Deutschland noch immer ein Tabuthema, obwohl Schätzungen davon ausgehen, dass bis zu 8% der Bevölkerung darunter leiden. 

„Von Stuhlinkontinenz sind häufig Frauen aufgrund von Spätfolgen durch Geburtstraumata betroffen, aber auch Eingriffe im kleinen Becken, z.B. bei Krebserkrankungen oder anale Eingriffe können manchmal zu ungewolltem Abgang von Darminhalten führen“, erläutert Schwandner. Auch Patient:innen mit neurogenen Erkrankungen, wie z.B. Multipler Sklerose leiden ebenfalls häufiger als die Normalbevölkerung unter Darmproblemen.

Inkontinenz ist lebensverändernd, da viele Betroffene ihr Leben sozial, beruflich und persönlich einschränken, aber sie ist auch behandelbar. Je nach Ursache, Art und Ausmaß der Beschwerden wird die Therapie individuell empfohlen. Dazu zählen Lebensstilveränderungen, konservative und medikamentöse Therapien oder die sakrale Neuromodulation, d.h. die minimal-invasive Implantation eines „InterStim“ Beckenboden-Schrittmachers. 

PD Dr. Thilo Schwandner, der mit seinem Team eine herausragende Expertise in der Behandlung von Darmerkrankungen vorweisen kann, fungiert bereits seit vielen Jahren als Referenzzentrum der „InterStim“-Technologie und setzt regelmäßig innovative Verfahren zur Behandlung ein.

„Der implantierbare, programmierbare Schrittmacher gibt über eine Elektrode sanfte elektrische Impulse in der Nähe der Sakralnerven ab, um die neuronale Aktivität zwischen Darm (bzw. Blase) und Gehirn zu normalisieren“, erläutert Frank Garbe, Sektionsleiter Koloproktologie in der Asklepios Klinik Lich, die Funktionsweise. Dazu wird zunächst eine mehrwöchige Testphase mit einem externen Schrittmacher durchgeführt, um die Wirksamkeit zu testen und individuell festzustellen, ob die Patientin/der Patient auf die Therapie anspricht. Je nach individuellem Beschwerdebild, ist dies bei bis zu 90% der Betroffenen der Fall. Die Verbesserung der Symptome wird durch eine Modulation der Nervenaktivität erreicht, die den Beckenboden, Harntrakt und Darm steuern.

Mit der neuesten Schrittmacher-Generation, die ab sofort an der Licher Klinik eingesetzt wird, können Patient:innen nun nicht nur von einer Ganzkörper-Kompatibilität dieser Implantate mit dem Verfahren der Kernspintomographie (MRT) profitieren, die neuste Geräte-Version bietet dank der Fortschritte in der Batterietechnologie eine Lebensdauer von in der Regel 10 bis 15 Jahren – ein entscheidender Zugewinn für die Lebensqualität Betroffener. 

„Als hoch spezialisierte Klinik auf dem Gebiet der Koloproktologie setzt unser Haus ein weiteres Zeichen für eine zukunftsfähige Hightech-Medizin zum Wohle der Patient:innen“, zeigt sich PD Dr. Thilo Schwandner überzeugt.

Kontakt:

PD Dr. Thilo Schwandner
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ärztlicher Direktor
Leiter Darmkrebszentrum
Asklepios Klinik Lich
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: (0 64 04) 81- 292
Email: allgemeinchirurgie.lich@asklepios.com