Darmerkrankungen - Vortrag an der Asklepios Klinik Lich

Lich…Am Mittwoch, 10.11.2021 referiert PD Dr. Thilo Schwandner, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Lich über Diagnostik und Therapieverfahren bei Darmerkrankungen.

„Der hohe Stellenwert der Zusammenarbeit von Experten verschiedenster Fachrichtungen bei der Behandlung von Patient:innen mit Dick- und Enddarmkrebs kann nicht häufig genug wiederholt werden“, sagt PD Dr. med. Thilo Schwandner zum Thema und hat nach neusten Statistiken und Erkenntnissen eine gute Nachricht: „Bei einer Behandlung im Frühstadium liegt die Heilungsrate bei über 90 Prozent.“ Die Häufigkeit der Erkrankung hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt, Darmkrebs ist heute die zweithäufigste Krebserkrankung überhaupt.

Als Risikofaktoren sind „Lifestyle“-Faktoren wie schlackenarme Ernährung mit hohem Fett- und Fleischanteil, Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel zu nennen. In über 90 Prozent der Fälle entwickelt sich der Tumor aus vorbestehenden Polypen im Darm. Blut im Stuhl und veränderte Stuhlge-wohnheiten in Verbindung mit Müdigkeit, Gewichtsabnahme und Schmerzen können Symptome sein. Wichtigste Untersuchung ist die Endoskopie, das heißt die Spiegelungsuntersuchung, bei der mit der Entnahme von Gewebeproben zeitgleich eine feingewebliche Diagnosesicherung möglich ist. ´
Schwandner betont: „Ganz besonders wichtig bei der Diagnose ist es, nicht den Kopf in den Sand zu stecken“, und fügt hinzu: „Die chirurgische Behandlung ist die einzige Möglichkeit eine solche Erkrankung zu heilen.“ Ganz entscheidend für die Prognose ist die Erfahrung der operie¬renden Chirurg:innen in der Behandlung von Darmkrebs.


Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung der Krebsgeschwulst und möglicherweise vorhandener Tochtergeschwülste (Metastasen). Mit dem erkrankten Darmabschnitt werden zu beiden Seiten des Tumors auch gesunde Darmanteile entfernt, um einen Sicherheitsabstand im Gesunden einzuhalten. Zusätzlich werden alle Lymphbahnen und Lymphknoten (regionales Lymphgewebe), die zu dem befallenen Darmabschnitt gehören, entfernt. Mit dieser sogenannten radikalen Operation soll verhindert werden, dass Krebszellen im Körper zurückbleiben. Die Gefahr des Rückfalls (Lokalrezidiv) oder einer Aussaat der Krebszellen (Metastasen) wird damit verringert. 


Bei Dickdarm-Operationen ist die Darmfunktion nach der Entfernung eines Dickdarmanteiles selten schwerwiegend beeinträchtigt. Die Operation von Enddarmkrebs ist durch die unmittelbare Nähe von Organen wie Harnleiter und Sexualorgane technisch schwieriger als beim Dickdarmkrebs. Sie stellt noch einmal besondere Anforderungen an die Fähigkeiten der Chirurg:innen.
Ein bleibender künstlicher Darmausgang im Bereich der Bauchdecke ist zwischenzeitlich nur noch sehr selten erforderlich, etwa wenn der Tumor sehr nahe am Darmausgang liegt und der Darm-Schließmuskel mit entfernt werden muss. Festgelegte begrenzte Tumorstadien können lokal operiert werden, das heißt, sie werden mit einem Sicherheitsabstand aus der Darmwand herausgeschnitten. Zur Rolle der minimal-invasiven Operationstechnik (Schlüssellochtechnik) führt Dr. Schwandner aus, dass sie heute gesicherte Bedeutung hat und genau so sicher ist.


Der Vortrag zum Thema findet am 10.11.2021 um 18.00 Uhr im Konferenzraum im Erdgeschoss der Asklepios Klinik in der Goethestr. 4 in Lich statt. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter 06404/81-245. Es gilt die 3-G-Regel und das Platzkontingent ist begrenzt.
Der Referent steht nach dem Vortrag für Fragen und Diskussionen gerne zur Verfügung.

Info zertifiziertes Darmkrebszentrum
Im nationalen Krebsplan werden Organzentren als Basis für die qualitativ beste Versorgung der häufigsten Tumorarten gefordert. Das Darmkrebszentrum der Asklepios Klinik Lich ist nach den stringenten Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zu allen Aspekten der Erkrankung „Darmkrebs“ strukturiert und wurde 2018 von der Deutschen Krebsgesellschaft als Organzentrum erstzertifiziert.
Zusammen mit einem interdisziplinären Team aus Gastroneterologen und Radiologen werden alle endoskopischen und radiologischen Methoden zur schonenden Untersuchung der Patient:innen eingesetzt. Vor Behandlungsbeginn werden Patient:innen mit Enddarmkrebs und fortgeschrittenem Dickdarmkrebs in der wöchentlichen Interdisziplinären Tumorkonferenz zur individuellen Festlegung des Behandlungskonzepts besprochen. Für den Chirurgischen Eingriff besteht eine langjährige Erfahrung mit Spezialisierung auf höchstem Niveau, modernsten Konzepten und überdurchschnittlicher Qualität. In die Patient:innenbetreuung sind nicht nur Ärzt:innen, sondern auch Psychoonkolog:innen, hochmotiviertes Pflegepersonal und Vertreter:innen der Selbsthilfegruppe ILCO eingebunden. 

 

Kontakt:
PD Dr. med. Thilo Schwandner
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ärztlicher Direktor
Asklepios Klinik Lich GmbH
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: 06404 / 81-292
Fax: 06404 / 81-290
Email: unfallchirurgie.lich@asklepios.com
 

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