Licher Klinikchef informiert Studierende der JLU

Lich… Einen Einblick in die Praxis und die internen Abläufe einer Klinikleitung: das konnten Masterstudierende der Justus-Liebig-Universität Gießen in dieser Woche im Rahmen der Vorlesung „Global Health Economics and Policy“ erleben.

„Unsere theoriebasierte Vorlesung durch praktische Inhalte aus dem klinischen Alltag ergänzen zu können, hat den Studierenden einen echten Mehrwert geboten.“
berichtet Jennifer Muschol, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juniorprofessur für Gesundheitsökonomie der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig ist und in dieser Funktion Studierende der Studiengänge Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft betreut.

Im Rahmen der Vorlesung "Global Health Economics and Policy", berichtete Fabian Mäser, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Lich zum Thema Gesundheitswesen in Deutschland und wie insbesondere Kliniken in diesem Zusammenhang zur Versorgung der Bevölkerung beitragen. 
Dabei spielte die Vorstellung der dualen Krankenhausfinanzierung eine große Rolle. „Die Finanzierung  der Kliniken erfolgt zum einen über die Zahlungen der Krankenkassen für Leistungen, die direkt in der Klinik erbracht werden. Zum anderen sind die Bundesländer verpflichtet, die Investitionskosten zu tragen“, berichtete Mäser und erläuterte in diesem Zusammenhang die bestehende Problematik der nicht ausreichenden Investitionsmittel  der Länder und der hohen bürokratischen Anforderungen an die Krankenhäuser durch Prüfungen der Krankenkassen. Mittlerweile verbringen Ärzt:innen und Pfleger:innen mehr als ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit Dokumentation, um erbrachte Leistungen abrechnen zu können. Dazu kommen Verwaltungskräfte, die ebenfalls mit der Thematik beschäftigt sind.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gastvortrags, der online durchgeführt worden ist, bildete das Thema der politischen Rahmenbedingungen. 
„Welche Akteure gibt es im Gesundheitswesen, wie interagieren diese und welche Grundprinzipien gelten, das sind spannende Fragen für unsere Studierenden“, erläutert Muschol und freute sich über die ausführliche Darstellung dieses Bereichs im Gastvortrag.

Den Abschluss bildete das Thema „Herausforderungen und Ausblick“. Weniger stationäre Fälle, Klinikschließungen und Fachkräftemangel sind Felder, die Krankenhäuser vor große Herausforderungen stellen und zum Erarbeiten von Lösungsansätzen zwingen. In seinem Gastbeitrag zeigte Geschäftsführer Mäser Vorschläge und Konzepte, die große Chancen beinhalten.
„Digitalisierung ist ein aktuelles Schlagwort, das wir bei Asklepios bereits seit Jahren mit Leben füllen, um die wertvollen personellen Ressourcen für Medizin und Pflege einsetzen zu können und nicht vorrangig für Dokumentation“, so Mäser. 
„Die Klinikfinanzierung auf solide Beine zu stellen mit einem Focus auf Qualität und Ausstattung der Krankenhäuser, das sollten wir diskutieren“, ist Mäser überzeugt.
Aufgrund der großen Nachfrage durch die Studierenden, ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen der Asklepios Klinik Lich und der Juniorprofessur für Gesundheitsökonomie im Rahmen weiterer Gastbeiträge geplant.
 

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