Kardiologie an der Licher Klinik seit einem halben Jahr in Betrieb

Lich... Das neue Herzkatheterlabor in der Asklepios Klinik Lich wurde vor einem halben Jahr in Betreib genommen.

Als einen Meilenstein in der Versorgung der Bevölkerung in Lich und Umgebung bezeichnete Geschäftsführer Fabian Mäser das neu gebaute Herzkatheterlabor bei der Eröffnungsfeier vor einem halben Jahr. Die hochmoderne Einrichtung steht rund um die Uhr für die Behandlung von kardiologischen Notfällen zur Verfügung und bedeutet damit eine enorme Verbesserung der Versorgung in Lich, dem östlichen Landkreis und dem Vogelsberg. Leiter Prof. Dr. med. Holger Nef und sein Vertreter Dr. med. Matthias Bayer, die beide mit ihrem Team umfangreiche Expertise auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie mitbringen ziehen Bilanz. „Rund 300 invasive Untersuchungen haben wir bereits in Lich durchgeführt. Davon zahlreiche Notfälle, die unverzüglich versorgt werden konnten. Aber wir konnten auch durch die gute interdiziplinäre Zusammenarbeit im Haus und mit den zuweisenden KollegInnen die Wege zur benötigten Diagnostik für unsere Patienten verkürzen.“ berichten Nef und Bayer.

Ein sehr zufriedener niedergelassener Kollege ist Dr. Daniel Wacarda, Facharzt für Allgemeinmedizin und Notfallmedizin mit Hausarztpraxis in Laubach und Ettingshausen: "Unsere kardiologischen Patienten profitieren erheblich vom neuen Herzkatheterlabor in der Asklepios Klinik Lich. Durch die kurzen Transportwege verbessert sich die Prognose unserer Notfallpatienten. Bei geplanten Herzkatheteruntersuchungen erfolgt eine außerordentlich kollegiale und unkomplizierte Zusammenarbeit, welche unseren Patienten eine hochqualifizierte kardiologische Behandlung ermöglicht."

Auch die Kooperation mit dem Universitätsklinikum Giessen und der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim klappt hervorragend und die Patienten können von aufeinander abgestimmten Behandlungspfaden und einem kurzen Draht ins jeweilige Zentrum profitieren.

„Allerdings sehen wir weiterhin den gleichen Rückgang an Notfallpatienten, den wir an den Kooperationsstandorten schon im Rahmen des ersten Lockdowns beobachten und im Rahmen einer hessenweiten Studie belegen konnten“ sagt Prof. Holger Nef. Hier zeigte sich im Frühjahr 2020 eine Zunahme der Sterblichkeit an Herzversagen.

„Auch während Corona stehen wir Ihnen rund um die Uhr im Notfall zur Verfügung. Verzögern Sie also nicht die Vorstellung beim Arzt oder in der Klinik, wenn Sie bei sich Symptome von Herzerkrankungen feststellen“ mahnt Dr. Matthias Bayer.

 

Information Herzkatheterlabor

In einem Herzkatheterlabor werden minimal-invasive Untersuchungen des Herzens durchgeführt, um eine Vielzahl von Erkrankungen diagnostizieren zu können und möglicherweise auch gleich zu behandeln. Dabei wird ein dünner, biegsamer Kunststoffschlauch (Herzkatheter) über ein Gefäß bis zum Herzen vorgeschoben. Meist wählt der Arzt ein Gefäß am Handgelenk aus. Das Einführen des Katheters nennen Mediziner auch „Koronarangiographie“. Über den Schlauch kann man ein Kontrastmittel einspritzen, um die Herzstrukturen und Gefäße auf dem Röntgenbild besser sichtbar zu machen.

Die Notwendigkeit einer Herzkatheteruntersuchung ergibt sich aus den Symptomen und den Ergebnissen der Voruntersuchung bei Brustschmerzen oder Luftnot. Dies kann durch die Verengung eines Herzkranzgefäßes verursacht sein, aus der auch ein Herzinfarkt entstehen kann.  Schnelles Handeln ist beim akuten Herzinfarkt entscheidend: denn verschließt eines der drei großen Herzkranzgefäße, wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Gelingt es nicht, das Gefäß innerhalb kurzer Zeit wieder zu eröffnen, stirbt das Muskelgewebe, das von der Blutzufuhr abgeschnitten ist, ab. Das betroffene Gewebe wird als Infarkt bezeichnet. Je größer das verschlossene Gefäß, desto größer auch der Infarkt. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt muss ein sofortiger Notruf über die 112 erfolgen. Jede Minute zählt!

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