Vortrag zu Problemen an Wirbelsäule und Bandscheibe

Lich, 30. März 2022. Manchmal sind es nur Verspannungen im Nacken oder ein Stechen im Kreuz – immer mehr Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Das belegen jedes Jahr die Statistiken der Krankenversicherungen. In den meisten Fällen sind die Schmerzen unangenehm, aber harmlos. Dann hilft vor allem regelmäßige körperliche Bewegung, vor allem, wenn die Betroffenen den ganzen Tag am Bildschirm arbeiten. Aber es gibt auch Symptome, bei denen man sofort einen Spezialisten aufsuchen sollte. In einem interessanten Vortrag am 06.04.2022 um 18.00 Uhr beleuchten Experten Ursachen, Diagnose und Behandlung des Volksleidens.

„Wenn Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühle, Lähmungen oder Probleme beim Halten von Wasser und Stuhl auftreten, sollten sich Patienten sofort bei einem Spezialisten vorstellen“, sagt Prof. Dr. Antonio Krüger. Krüger ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulen- und Kindertraumatologie an der Asklepios Klinik Lich. Ebenso bei starken Schmerzen nach Stürzen. Bei älteren Patient:innen mit vorliegender Osteoporose oder Patient:innen mit Tumorerkrankungen reichen auch kleinere Unfälle, um Brüche auszulösen. Auch bei akuten Rückenschmerzen in Kombination mit Fieber sollte ein Spezialist aufgesucht werden.

Gemeinsam mit Dr. med. Christoph Kappus, Facharzt für Neurochirurgie im Wirbelsäulenzentrum Marburg, klärt der erfahrene Chirurg über Rückenleiden auf und hält dafür einen spannenden Vortrag. Denn die beschriebenen Symptome und Diagnosen stellen den schlimmsten Fall dar.

 „Wer „nur“ unter Rückenschmerzen leidet, kann selbst viel dagegen tun“, so Krüger. Nach seiner Erfahrung kommen die Beschwerden meistens durch eine zu schwache Muskulatur aufgrund von Bewegungsmangel, lange Arbeitszeiten vor dem Bildschirm in ungünstiger Sitzposition mit zu wenig Bewegungspausen zustande. 
„Die Wirbelsäule ähnelt in Wirklichkeit eher einer Gliederkette als einer echten Säule“, erklärt der Experte. „Gehalten wird sie durch die Muskulatur von Bauch und Rücken. Ist sie zu schwach, kann sie die Wirbelsäule nicht richtig aufrecht halten und verspannt sich gerade in Zwangshaltungen wie bei Bildschirmarbeit, was zu den typischen Beschwerden führt.“ Daher empfiehlt er sich mehr zu bewegen. Das kann Sport sein, aber auch Bewegung im Alltag, wie die Treppe statt des Aufzugs zu nehmen, hilft. Wer viel vor dem Monitor sitzt, sollte mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich bewegen. 

Möglicherweise spielt auch die Psyche, Stress und das Gefühl einer ständigen Überforderung eine Rolle. Betroffene zumindest empfinden ihre Beschwerden oft als Notfall und gehen dann in die Zentrale Notaufnahme einer Klinik – sogar zu Zeiten, wenn die Hausarztpraxen noch offen sind. Statt sich so passiv zu verhalten und eine Therapie bis hin zur Operation zu erwarten, die ihnen die Beschwerden ohne eigenes Zutun nimmt, fände der Wirbelsäulenchirurg es hilfreicher, wenn Betroffene selbst mehr tun würden. „Der Körper ist kein Auto, das sich bei einer Fehlfunktion reparieren lässt, sondern ein biologisches System, das sich ständig anpasst und verändert“, so Krüger weiter. „Das sollte man für sich auch bei Rückenbeschwerden nutzen. Viele Operationen wären so vermeidbar.“

Aber auch bei akuten Beschwerden hat Prof. Antonio Krüger einen Tipp, die so genannte Stufenlagerung: „Legen Sie sich auf den Rücken und lagern Sie die um 90 Grad angewinkelten Beine hoch, z.B. mit einem Kissen unter den Unterschenkeln.  Das verringert die Spannung und entlastet die Wirbelsäule.“

Was jedoch tun, wenn die Beschwerden so stark sind, das eine Operation unvermeidbar ist? Dazu gibt Dr. Christoph Kappus Auskunft. Der erfahrene Spezialist ist am Wirbelsäulenzentrum in Marburg tätig und berät und untersucht täglich Patient:innen, die operativ am Rücken versorgt werden müssen.

Der Vortrag findet statt am 06.04.2022 um 18.00 Uhr im Konferenzraum im Erdgeschoss der Asklepios Klinik Lich, Goethestraße 4, 35423 Lich. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung jedoch zwingend erforderlich unter: 06404/81-245. Es gilt die 3-G-Regel und das Platzkontingent ist begrenzt. Vor Ort sind die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten und das Tragen einer FFP-2-Maske ist verpflichtend.

 
Kontakt:

Prof. Dr. med. Antonio Krüger
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulen- und Kindertraumatologie
Asklepios Klinik Lich
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: 06404 / 81-292
Fax: 06404 / 81-290
Email: unfallchirurgie.lich@asklepios.com

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