Lungenklinik Gauting modernisiert thoraxchirurgische OP-Säle: Hightech-Umgebung für Spitzenmedizin

Die thoraxchirurgischen OP-Säle der Lungenklinik Gauting wurden technisch, infrastrukturell und digital umfassend weiterentwickelt. Hochauflösende Bildgebung, intelligente Datenintegration und robotikfähige Infrastruktur schaffen optimale Voraussetzungen für hochpräzise Thoraxchirurgie auf höchsten internationalem Standard.

Modernisierter OP-Saal Thoraxchirurgie Dr. Damirov und Team v1
Abb. 1: Modernisierte thoraxchirurgische OP-Säle

Nach mehr als 15 Jahren intensiver Nutzung hat die Lungenklinik Gauting ihren thoraxchirurgischen OP-Bereich umfassend modernisiert. Die beiden Operationssäle des größten thoraxchirurgischen Zentrums Bayerns wurden strukturell, technisch und digital vollständig erneuert und bilden nun eine hochpräzise Hightech-Umgebung für national und international führende Thoraxchirurgie.

„Mit diesem weiterentwickelten OP-Bereich schaffen wir exakt die strukturellen Voraussetzungen, um unsere chirurgische Expertise auf unverändert höchstem fachlichen Niveau zu praktizieren und zugleich neue technologische Standards verantwortungsvoll zu integrieren“, sagt Dr. med. Johannes Haag, Oberarzt der Thoraxchirurgie. „Die präzise Bildgebung, die durchdachte Datenintegration und die Tiefe der technischen Infrastruktur ermöglichen es uns, komplexe thoraxchirurgische Eingriffe noch sicherer und patientenindividualisierter durchzuführen.“

Die modernisierten OP-Säle verfügen über eine vollständig integrierte High-End-Ausstattung, die das gesamte Spektrum der fortschrittlichen Thoraxchirurgie unterstützt. Zentrale Elemente sind hochauflösende 4K-Visualisierungssysteme, die insbesondere bei minimal-invasiven Verfahren (Videothorakoskopie) eine exzellente Darstellung feinster anatomischer Strukturen ermöglichen und präzisionsorientiertes Arbeiten unterstützen. Ergänzt wird die Ausstattung durch Near-Infrared-Imaging (NIR) zur intraoperativen Perfusions- bzw. Durchblutungsdiagnostik. Damit lassen sich die Gewebedurchblutung und die anatomischen Lungensegment- oder Lappengrenzen  bereits während des Eingriffs objektiv beurteilen, ein wesentlicher Beitrag zur operativen Sicherheit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die intelligente Integration relevanter Datenquellen: videothorakoskopische und bronchoskopische Daten, radiologische Bildgebung und patientenspezifische Informationen (z.B. Vitalparameter) werden im direkten Sichtfeld des Operateurs zusammengeführt. Dies optimiert intraoperative Entscheidungsprozesse und fördert eine hochstandardisierte interdisziplinäre Kommunikation im OP.

Die technische Infrastruktur ist zudem vollständig auf den künftigen Einsatz robotergestützter Thoraxchirurgie ausgelegt. Netzwerkarchitektur, audiovisuelle Systeme, Anschlusspunkte und Raumkonzepte ermöglichen die Integration eines robotischen Operationssystems ohne weitere bauliche Anpassungen. Auch die Hintergrundsysteme wurden umfassend erneuert. Der gesamte OP-Bereich ist damit modular erweiterbar und auf kommende Innovationen vorbereitet.

Die neue OP-Umgebung schafft unter anderem die Voraussetzungen für den Einsatz von 3D- und Simulationsverfahren in der OP-Planung, die Anbindung KI-gestützter Assistenz- und Navigationssysteme, erweiterte Fluoreszenz- und Visualisierungstechniken sowie perspektivisch die Integration einer bronchoskopischen Robotersuite.

Die Projektplanung begann Mitte des Jahres 2025 in enger Zusammenarbeit zwischen Klinikleitung, Betriebstechnik, Medizintechnik, OP-Management, IT und der Thoraxchirurgie. Ein besonderer Fokus lag auf der Umsetzung unter nahezu durchgehendem OP-Betrieb. Dank der sehr engen Abstimmung aller Beteiligten sowie des außergewöhnlichen Einsatzes des OP- und Anästhesieteams, des Labors und der Sterilgutversorgung konnte, mit Ausnahme von lediglich zwei Tagen, kontinuierlich in mindestens einem OP-Saal operiert werden.

Am 10. Dezember 2025 wurden die ersten thoraxchirurgischen Eingriffe im neuen OP-Saal erfolgreich durchgeführt. Ein besonderer Dank gilt Philip Stender und seinem Team aus dem Kompetenzzentrum Fachplanung Medizintechnik für die professionelle, verlässliche und lösungsorientierte Zusammenarbeit während der gesamten Planungs- und Umsetzungsphase.

„Die Modernisierung der thoraxchirurgischen OP-Säle ist ein klares strategisches Bekenntnis zur Lungenklinik Gauting als einem der führenden Zentren für Thoraxchirurgie in Deutschland“, sagt Lukas Förster, Geschäftsführer der Lungenklinik Gauting. „Wir schaffen damit nicht nur hochmoderne chirurgische Arbeitsplätze, sondern legen zugleich die strukturelle Basis für die geplante robotische Erweiterunggetragen von einer hohen interdisziplinären Zusammenarbeit und einer konsequenten Umsetzungsstärke. Ziel ist es, unseren Patientinnen und Patienten dauerhaft hochspezialisierte Spitzenmedizin unter optimalen technischen Rahmenbedingungen anzubieten.“

Mit rund 1.000 thoraxchirurgischen Eingriffen pro Jahr zählt die Lungenklinik Gauting zu den führenden thoraxchirurgischen Referenzzentren Deutschlands und ist ein zentraler Bestandteil der überregionalen Lungenmedizin.

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