CT-gesteuerte Schmerztherapie

Die mithilfe der Computertomografie (computergestütztes, bildgebendes Röntgenverfahren) gesteuerte Schmerztherapie setzen wir in unterschiedlicher Weise ein, um die Schmerzen bei Patienten auszuschalten, die unter chronischen (andauernden) Rücken-, Nacken- oder Nervenschmerzen leiden.

Um zu therapieren, spritzen unsere Experten Betäubungsmittel und lokal (örtlich) wirksame kortisonhaltige (entzündungshemmende) Medikamente. Bei rund 80 % unserer Patienten verbessern sich hierdurch die Beschwerden deutlich und über längere Zeit anhaltend. Häufig ist jedoch erst nach 2 bis 4 Behandlungen damit zu rechnen, dass die Therapie anspricht. Der Behandlungserfolg hält nicht nur während der Therapiedauer an, sondern zeigt auch noch nach Jahren anhaltende Wirkung. Die Therapie selbst ist aufgrund der örtlichen Betäubung nahezu schmerzfrei für einen Patienten.

Bei einer Facetteninfiltration behandeln wir die kleinen Wirbelgelenke. Bei einer periradikulären Therapie (PRT) therapieren wir die aus der Wirbelsäule austretenden Nervenwurzeln. Bei einer Iliosakralgelenk-Blockade (ISG oder Kreuzbein-Darmbein-Gelenk) behandeln unsere Experten die gelenkige Verbindung zwischen dem Kreuzbein und dem Darmbein.

Nachdem wir die Einstichstelle im Rücken über beziehungsweise neben der Wirbelsäule desinfiziert (keimfrei gemacht) haben, bringen wir ein Lokalanästhetikum (örtlich wirkendes Betäubungsmittel) mit einem milden Kortisonpräparat über eine dünne Nadel unter die Haut in dem Bereich der geplanten Einstichstelle ein.

CT-gesteuerte, interventionelle (nicht-operativ eingreifende) Behandlungen können wir aufgrund der niedrigen Komplikationsrate ambulant, also ohne einen Krankenhausaufenthalt, durchführen. Nach jeder Behandlung behalten wir unseren Patienten für die medizinische Beobachtung gerne für mindestens 30 Minuten in unseren Praxisräumen.

Lediglich nach einer PRT-Behandlung dürfen unsere Patienten 6 Stunden lang nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Lassen Sie sich bitte von einer zuverlässigen Person Ihres Vertrauens abholen. Bitte stellen Sie sicher, dass in den nächsten 24 Stunden stets eine Vertrauensperson bei Ihnen ist.

Grundsätzlich können wir die CT-gesteuerte Schmerztherapie an allen Abschnitten der Wirbelsäule durchführen. Wir nutzen die CT, um kontrolliert mit feinen Injektionsnadeln (Hohlnadeln), mit örtlichen Betäubungsmitteln sowie entzündungshemmenden Medikamenten Muskeln, Wirbelgelenke, Iliosakralgelenke (Beckenfugengelenke), Nervenwurzeln sowie auch die Bandscheibe zu behandeln. Mithilfe einer sogenannten Nervenblockade möchten wir die Schmerzleitung unterbrechen. Indem wir direkt Kortison geben, tritt ein abschwellender Effekt ein, wodurch sich nachfolgend die mechanische Nervenwurzelreizung verringert.

Die CT-gesteuerte Behandlung bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Präzision. In einem CT-Bild können wir die Nerven, die Blutgefäße und andere Körpergewebe eines Patienten genau erkennen und unterscheiden. Zudem können wir die von uns eingesetzten Instrumente exakt in dem Bild sehen. Die verfügbaren Bilder erlauben es uns, Medikamente tief im Körperinneren unter Schonung des umgebenden, gesunden Gewebes direkt an Entzündungsherden und Nervenstrukturen einzubringen. So kann dort eine hohe örtliche Wirkdosis erreicht werden. Diese Methode können unsere Experten zudem für diagnostische Zwecke einsetzen, um genau zu bestimmen, wo der Schmerz entsteht.

Nebenwirkungen und Risiken

Nebenwirkungen treten aufgrund des niedrig dosierten Kortisonpräparats bei der CT-gesteuerten Schmerztherapie selten auf. Nach der Injektion (Einspritzen einer Substanz mit einer Hohlnadel) kann ein Patient kurzfristig ein Taubheitsgefühl und Schwäche im Bein verspüren. Diese dosisabhängige Wirkung verschwindet normalerweise nach kurzer Zeit. Weitere Nebenwirkungen, unter denen Patienten möglicherweise leiden, sind: Wadenkrämpfe, geringe Gewichtszunahme, Blutzuckeranstieg, geringe Blutdruckerhöhung, Akne, vermehrte Brüchigkeit kleiner Gefäße mit Auftreten von blauen Flecken und Zyklusstörungen bei Frauen. Die örtliche Betäubung und das Kontrastmittel können in einem Extremfall zu allergischen Reaktionen bei einem Patienten führen. In sehr seltenen Fällen treten dabei Schockreaktionen auf, die notfallmäßig therapiert werden müssen. Durch die Punktion selbst treten möglicherweise kleinere Blutungen in dem Stichkanal auf, sodass blaue Flecken entstehen. Denkbar sind auch Entzündungen, beispielsweise durch Hautkeime, die trotz der gründlichen Desinfektion bei dem Stich mit in die Tiefe transportiert wurden.

Patienten sind von den oben genannten perkutanen Eingriffen allgemein ausgeschlossen, sofern

  • ein unzureichender Gerinnungsstatus des Blutes (Quick-Wert mindestens 60 %) vorliegt
  • lokale Infektionen sowie eine Unverträglichkeit von Steroiden (Kortisonpräparaten) vorliegen
  • eine Unverträglichkeit von Lokalanästhetika (örtlichen Betäubungsmitteln) vorliegt

Kommt eine solche Therapie für mich infrage?

Ob eine solche Therapie für Sie geeignet ist, besprechen Sie am besten vorab mit Ihrem zuweisenden Arzt und unserem Radiologen. Nachdem die Indikation geklärt ist, können Sie einen Termin vereinbaren. Dass Sie sich vorab für CT-gesteuerte Eingriffe anmelden, ist aus organisatorischen Gründen und aufgrund der ausführlichen Patientenaufklärung zwingend erforderlich.

Die Strahlenbelastung ist bei CT-gesteuerten Eingriffen in modernen Computertomografen äußerst gering. Haben Sie noch offene Fragen, beantworten wir Ihnen diese gerne.

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