Neurologe rät: Vorsicht bei Hitze!

Hohe Temperaturen können das Gehirn schädigen und lebensgefährlich sein / Neurologe Dr. med. Ramanan Ganeshan, Chefarzt der Abteilung für Neurologie des Asklepios Fachklinikums Teupitz gibt Ratschläge zum Verhalten bei Hitze

Teupitz, 01. Juli 2025 - Die erste große Hitzewelle des Jahres läuft. Noch sind Rekordwerte wie im Süden Europas nicht erreicht, aber schon Temperaturen jenseits der 35 Grad, wie sie derzeit in Teilen Deutschlands gemessen werden, sind für das Gehirn gefährlich. „Hitze und die intensive Sonneneinstrahlung wirken nicht nur belastend auf das Herz-Kreislauf-System – sie greifen auch das Gehirn direkt an. Bei Temperaturen über 30 °C kann es zu einem Sonnenstich oder Hitzschlag kommen“, erklärt Dr. med. Ramanan Ganeshan, Chefarzt der Abteilung für Neurologie des Asklepios Fachklinikums Teupitz. „Die Folge können Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle oder sogar dauerhafte neurologische Schäden sein. Manchmal kann die Situation auch in wenigen Stunden lebensbedrohlich werden. Schützen Sie Ihr Nervensystem deshalb vor starker Sonneneinstrahlung und Hitze!“

Sonnenstich und Hitzschlag können tödlich sein

Besonders häufig: Eine Überwärmung des Gehirns durch direkte Sonneneinstrahlung, auch Sonnenstich genannt. Die Wärmestrahlung reizt die Hirnhäute und kann in schweren Fällen zu einer Hirnschwellung (Hirnödem) führen. „Es ist unbedingt wichtig, den Kopf zum Beispiel mit einer passenden Kopfbedeckung vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen und bei Anzeichen eines Sonnenstichs einen Arzt aufzusuchen“ rät Dr. Ganeshan. Symptome eines Sonnenstichs sind vor allem starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Schwindel, Nackensteife und Kreislaufprobleme. Nicht zu verwechseln ist der Sonnenstich mit einem Hitzschlag. Dabei bricht das Temperaturregulationssystem des Körpers zusammen. Die Körpertemperatur steigt im Gegensatz zum Sonnenstich auf über 40°C und das Schwitzen ist oft eingestellt. So entsteht eine lebensbedrohliche Situation, bei der sofort ärztliche Hilfe notwendig ist. „Starke Unruhe, Verwirrtheit oder Bewusstseinsstörungen deuten auf Sonnenstich oder Hitzschlag hin“, mahnt der Chefarzt. „Bitte bringen Sie die betroffene Person sofort an einen kühlen Ort und wählen Sie den Notruf.“

Richtiges Verhalten schützt

Vorbeugend ist es besonders wichtig, den Wasserhaushalt des Körpers im Gleichgewicht zu halten. Denn der Flüssigkeitsbedarf ist bei Hitze deutlich größer, allein schon durch das Schwitzen. Wenn nicht ausreichend getrunken wird, kann es zum Blutdruckabfall bis hin zur Ohnmacht kommen. Blutdrucksenkende oder wassertreibende Medikamente verstärken diesen Effekt noch. „Starkes Schwitzen führt darüber hinaus zu einem Salzverlust, was neurologische Symptome wie epileptische Anfälle auslösen kann“, erklärt Dr. Ganeshan. Um das Nervensystem bei starker Sonneneinstrahlung zu schützen, hilft es, regelmäßig zu trinken, um die Elektrolytbalance aufrechtzuerhalten. Aber: Alkoholhaltige oder eiskalte Getränke sind ungeeignet. Denn Alkohol entzieht dem Organismus zusätzlich Flüssigkeit und kalte Getränke signalisieren dem Körper zum Ausgleich extra Wärme zu produzieren. Besser geeignet sind darum Leitungswasser auf Zimmertemperatur, Kräuter- und Früchtetees sowie Saftschorlen und Mineralwasser, möglichst auch elektrolythaltige Getränke, um die Nährstoffversorgung des Körpers sicherzustellen. Zwei bis drei Liter pro Tag sollten es sein, sofern keine medizinischen Gründe dagegensprechen.

Vorerkrankungen verschärfen die Situation

Besondere Vorsicht sollten Menschen mit neurologischen Vorerkrankungen walten lassen. Hier droht bei Hitze das so genannte „Uhthoff-Phänomen“. Es ist eine Reaktion des Nervensystems auf eine erhöhte Körpertemperatur, die insbesondere bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) oder Nervenschädigungen auftreten kann. Dabei verschlechtern sich vorübergehend neurologische Symptome. Bei Menschen mit Multipler Sklerose wird das Phänomen auch als "Pseudoschub" bezeichnet, da die Symptome denen eines Schubes ähneln können, aber nicht durch eine neue Entzündung im Gehirn oder Rückenmark verursacht werden. Das Befinden bessert sich in der Regel, sobald die Körpertemperatur wieder sinkt. „Vorsicht ist auch für Menschen mit Epilepsie und Migräne geboten”, so Dr. Ganeshan. „Hitze ist ein häufiger Auslöser für Anfälle oder Attacken.”

Tipps zur Hitzeschutz-Prophylaxe

Insgesamt rät der Arzt dazu, planbare Aktivitäten in kühleren Tageszeiten zu verlegen, verschriebene Medikamente unbedingt einzunehmen und achtsam zu sein bei ersten Warnsymptomen. „Ansonsten sollte man die direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Anstrengungen vermeiden, eine Kopfbedeckung und luftige, lange Baumwollkleidung tragen. Und nicht vergessen, verwenden Sie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, um die eigene Haut vor der UV-Strahlung und Verbrennungen zu schützen” empfiehlt Dr. Ganeshan.

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