Wenn´s eng wird - Die Gefäßchirurgie an der Asklepios Klinik in Schwalmstadt ist wichtige Anlaufstelle in der Region

In der Gefäßchirurgie geht es meistens nur um einen Millimeter, der darüber entscheidet, ob gewisse Körperbereiche ausreichend durchblutet werden. Fachärzte brauchen daher viel Gefühl und vor allem Expertise, um Gefäßleiden an Arterien, der Aorta, Halsschlagadern und an Venen zu beheben. Dr. med. Peter Dahl, Chefarzt der Gefäßchirurgie an der Asklepios Klinik in Schwalmstadt, ist deshalb besonders stolz auf die Mitarbeiter seiner Abteilung, die vor allem im Bereich der endovaskulären Operationstechnik – also die OP innerhalb eines Gefäßes – erfahren sind und auch die Patienten an den Asklepios-Standorten in Melsungen und Bad Wildungen betreuen.

„Die Technik gehört zu den minimalinvasiven Operationsmethoden. Das bedeutet, dass wir keine große Wunde durch Einschnitte verursachen. Der Patient erhält lediglich zwei kleine Einstiche an der Leiste. Von dort aus können wir die einzelnen Gefäßbereiche erreichen“, erklärt der Chefarzt das grobe Verfahren.

Besonders häufig wende er es bei einem Bauchaortenaneurysma an. Dabei handelt es sich um eine Aussackung der Wand der Bauchschlagader, die reißen und zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen führen kann. Zwischen 450 und 500 solcher Eingriffe habe er seit 2009, als er zum Asklepios-Team hinzugestoßen ist, durchgeführt. „Insgesamt waren es 700 bis 800 Operationen. "Durch meine Erfahrung kann ich dieses anspruchsvolle Verfahren anwenden und vor allem verantworten. Auch meine Kollegen sind auf diesem Gebiet spezialisiert“, sagt Dr. Dahl. Gemeinsam mit dem leitenden Oberarzt Torsten Hauke und dem Funktionsoberarzt Sahil Asadulla Kazi stellt er sicher, dass zu jeder Zeit ein Experte vor Ort ist. So können Notfälle schnell behandelt und Patienten auch nach der Operation sicher versorgt werden.

Gerade weil die endovaskuläre Methode nur mit ausreichend Fachwissen ausgeübt werden kann, müssen gewisse Voraussetzungen an der praktizierenden Klinik erfüllt sein. „Alle Assistenten, auch aus anderen chirurgischen Fachabteilungen, müssen beispielsweise eingearbeitet sein. Das gilt auch für das Pflegepersonal im Intensivbereich. Darüber hinaus muss die Klinik über Aufwachräume mit bestimmten Überwachungseinheiten verfügen und einen Bereitschaftsdienst zur Verfügung stellen. In Schwalmstadt sind alle Voraussetzungen erfüllt und vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen geprüft“, versichert Dr. Dahl.

Die Klinik sei allerdings nicht nur wegen der endovaskulären Technik wichtige Anlaufstelle in der Region. „Andere Kliniken von Nord- bis Mittelhessen überweisen ihre Patienten zu uns, wenn ihre Mittel erschöpft sind oder sie nur noch eine Amputation als letzten Ausweg sehen. Durch unser Fachwissen können wir viele Amputationen verhindern oder nur einen Zeh entfernen, was den Patienten in seiner Mobilität kaum einschränkt“, erklärt Dr. Dahl.

Besonders bei der Behandlung von Diabetikern sei darüber hinaus die Madentherapie erfolgreich. Rund 2.000 Mal sei sie in den Asklepios-Kliniken in der Region – unter anderem in Schwalmstadt – bereits durchgeführt worden. „Wer mit Beschwerden zu uns kommt, wird erst einmal intensiv untersucht, um alle noch so seltenen Krankheiten auszuschließen. Danach entscheiden wir, welche Operationsmethode am geeignetsten ist“, so der Chefarzt. Besonders sei das Jetstream-Verfahren, bei dem mit einer Art Fräse Ablagerungen in den Gefäßen komplett entfernt werden. „Um es erfolgreich durchzuführen, ist eine gewisse Expertise nötig. In unserer Region gibt es kaum Ärzte, die es anwenden können“, sagt Dr. Dahl.

Durch das Fachwissen des endovaskulären Chirurgen und Spezialisten profi tieren nicht nur seine Patienten. In Schwalmstadt hat er die volle  Weiterbildungsermächtigung, die nur unter bestimmten Voraussetzungen durch die Landesärztekammer Hessen vergeben wird. So muss die Abteilung Gefäßchirurgie beispielsweise genügend Fachärzte sowie bestimmte OP-Spektren und -Zahlen vorweisen. „Es gibt nur wenige Fachärzte im Bereich Gefäßchirurgie. Da hohes Alter der Hauptfaktor für verengte und arteriosklerotische Gefäße ist, nimmt die Zahl der Erkrankten durch den demografischen Wandel zu.

"Deshalb ist es uns so wichtig, unser Wissen an junge Ärzte weiterzugeben, um auch in Zukunft die beste Behandlung unserer Patienten zu sichern“, sagt Dr. Dahl.

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