Praktisches Jahr mit Mehrwert

Das Praktische Jahr (PJ) ist der abschließende Abschnitt der medizinischen Ausbildung und bereitet auf die eigenverantwortliche Tätigkeit als Ärztin oder Arzt vor. In dieser prägenden Phase werden wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt und persönliche berufliche Vorstellungen weiterentwickelt, die der späteren Laufbahn eine klare Richtung geben. Das Asklepios Klinikum Schwalmstadt bietet pro Jahr 14 PJ-Plätze sowie optimale Voraussetzungen – mit professionellen Strukturen, hoher fachlicher Qualität und einer kompetenten Betreuung. Zudem besteht die Möglichkeit, kostenfrei an der Zusatzweiterbildung Notfallmedizin teilzunehmen, sofern diese in den PJ-Zeitraum fällt.

Motivierende Praxisausbildung: Dr. med. Andreas Hettel (re.) und die PJler beim Intensivkurs „Notfallmedizin“ in Gudensberg.

Das Praktische Jahr kann in verschiedenen Abteilungen des Ziegenhainer Krankenhauses absolviert werden, dazu zählen die Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, die Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, die Innere Medizin, die Unfallchirurgie und Orthopädie sowie die Gynäkologie und Geburtshilfe. „Bei unserem Ausbildungskonzept liegt der Fokus auf der Praxis“, betont Dr. med. Andreas Hettel, Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, „durch eine rasche Integration in ein ärztliches Team mit flachen Hierarchien erhalten die Studierenden einen umfangreichen Einblick in den realen Klinikbetrieb“. Darüber hinaus zählen die Anleitung zum selbständigen Arbeiten unter Supervision, die Zuordnung eines festen fachärztlichen Mentors sowie ein interdisziplinärer PJ-Unterricht mit einem umfangreichen Angebot dazu. „Dieses umfasst beispielsweise einen EKG-Kurs, einen Sonographie-Kurs, das Airway-Management, einen Naht-Kurs, einen CTG-Kurs und vieles mehr“, so der Ärztliche Direktor weiter. Regelmäßige Rotation in die verschiedenen Funktionsbereiche sowie die Möglichkeit, die Arbeit der Zentralen Notaufnahme kennenzulernen, gehören ebenfalls zum Lehrplan. „Zusätzlich bieten wir unseren PJlern an, kostenlos an dem 80-Stunden Kurs Notfallmedizin teilzunehmen und bei Einsätzen im Notarzteinsatzfahrzeug mitzufahren“, hebt Dr. Hettel die Besonderheiten im Klinikum Schwalmstadt hervor und ergänzt: „Auch Wertschätzung wird bei uns großgeschrieben, deswegen vergüten wir das PJ monatlich mit 500 Euro.“ Des Weiteren steht eine freie Unterkunft in drei möblierten PJ WGs zur Verfügung, die fußläufig zur Klinik liegen, kostenfreies Essen, Dienstkleidung, ein kostenfreier Zugang zur Asklepios Onlinebibliothek und zu Fachzeitschriften sowie eine kostenfreie Teilnahme an IBF-Veranstaltungen des Asklepios Bildungszentrums. „Zahlreiche ehemalige PJ-Studierende gehören heute zu unserem Ärzteteam“, resümiert Dr. Hettel das erfolgreiche Ausbildungskonzept.

Von Anfang an ins Team integriert

Julian Koppenhöfer, Nadja Schuchardt, Nora Vedder und Benedikt Stegemann absolvieren aktuell ihr Praktisches Jahr am Klinikum Schwalmstadt. „Wir sind hier im Team sehr freundlich aufgenommen und auch schnell integriert worden“, erzählt Studentin Nora. „Die praktische Ausbildung ist fordernd und macht zugleich Spaß“, ergänzt ihre Kommilitonin Nadja. „Bestimmte Abteilungen, wie etwa die Innere, sind verpflichtend“, sagt Julian, „aber wir können auf Wunsch auch Funktionsbereiche wie das Herzkatheterlabor und die Gastroenterologie kennenlernen – das ist nicht in jedem PJ so“, lobt er die flexiblen Möglichkeiten, die Asklepios bietet. „Für mich sind auch die interdisziplinären Einblicke spannend, zum Beispiel in die Anästhesie oder als Begleitung des Notarztes“, ergänzt sein Mitstudent Benedikt.

Einblicke in die Notfallmedizin

Ganz besonders haben sich die vier Studierenden darüber gefreut, dass sie im Rahmen ihres Pjs an einem Intensivkurs für Notfallmedizin teilnehmen konnten, zu dem auch 21 Ärzte und Sanitäter aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren. Seit über 20 Jahren führt das Team „Rettungsmedizin Nordhessen“ den Lehrgang durch. Kursleiter Dr. Andreas Hettel und weitere erfahrende Ausbilder vermittelten sowohl theoretisches Wissen als auch viele praktische Übungen. So konnten die Teilnehmenden lebensrettende Maßnahmen wie das Legen einer Brustdrainage oder das Öffnen des Brustkorbs in Notfallsituationen trainieren. Auch das Vorgehen bei einem Atemwegsverschluss und der Einsatz spezieller Techniken zur Stabilisierung von inneren Blutungen wurden an einem Schweinemodell geübt. Weitere Inhalte waren eine Einführung in die Notfallsonografie, das Vorgehen bei der Wiederbelebung mit Unterstützung spezieller Geräte (E-CPR) sowie Einblicke in die taktische Notfallmedizin bei Terror- und Amoklagen. „Die Begeisterung der Dozenten für die Notfallmedizin war ansteckend“, schwärmten die Nachwuchsmediziner, „zudem gab es zahlreiche Fallbeispiele, die einem immer wieder ins Gedächtnis riefen, wie man sich verhält, wenn man beispielsweise zu einer größeren Gruppe gerufen wird und wie wichtig Eigenschutz ist“, bilanzierten sie den Trainingserfolg. „Unser Wissensstand wurde immer berücksichtigt, aber wir wurden trotzdem regulär eingebunden und durften alles mitmachen“, zeigten sich die Vier dankbar, „das war eine große Chance, die uns viele wertvolle Einblicke in die Notfallmedizin ermöglicht hat, und das bevor wir unsere erste Stelle antreten“. Insgesamt überzeugte die angehenden Mediziner das fokussierte und praktische Lernen – diese Sicht auf spätere Möglichkeiten sei eine große Bereicherung gewesen, waren sich am Ende alle einig.

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