Tag der offenen Tür im Klinikum Schwalmstadt - Rund 2.000 Besucher erlebten Krankenhausbetrieb hautnah
Volle Flure, neugierige Blicke und viele staunende Gesichter – am vergangenen Sonntag öffnete das Asklepios Klinikum Schwalmstadt die Türen für die Öffentlichkeit und wurde von einem wahren Besucheransturm überrascht. Rund 2.000 Gäste erlebten ein vielfältiges Programm für Jung und Alt und nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Klinikbetriebs zu werfen.

„Unser Klinikum in Schwalmstadt ist seit knapp 20 Jahren gut für die Region und den Landkreis“, sagte Klinikkoordinator Christoph Lang bei der Begrüßung der Ehrengäste, der anwesenden Mitarbeitenden und der Besucher, „wir sind uns unserer Verantwortung als leistungsstarkes Krankenhaus der Grund-, Regel- und Notfallversorgung bewusst“, erläuterte er weiter. „Das Klinikum verfügt über etwa 230 Betten, dazu sorgen mehr als 500 Mitarbeitende tagtäglich für einen reibungslosen Ablauf“, ergänzte seine Kollegin und Klinikkoordinatorin Nadin Nagel. „Es bietet zahlreiche Fachabteilungen und ist darüber hinaus in der akademischen Ausbildung aktiv“, zählte sie auf. Andrej Usbeck, Leiter der Wirtschaftsabteilung, ging auf den erst kürzlich abgeschlossenen Umbau des Eingangsbereiches ein, in dem die Eröffnung des Besuchertages stattfand. „Bei der Gestaltung haben wir großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, das erhöht das stimmige Gesamtbild der Klinik“, sagte er. „Der Betrieb zeigt jetzt ein modernes Bild“, betonte Klaus Bölling, Betriebsratsvorsitzender der Asklepios Kliniken Schwalm-Eder, „das ist nicht nur für Patienten attraktiv, sondern auch für die Mitarbeitenden.“ Bürgermeister Tobias Kreuter stellte die Bedeutung der Einrichtung für die Stadt und die Region heraus, „sie bietet eine optimale Gesundheitsversorgung für die Menschen hier in unserem Mittelzentrum“, machte er deutlich und nannte beispielhaft persönliche Erlebnisse. Die Investitionen, die Asklepios tätigt, seien ein klares Bekenntnis zum Standort Schwalmstadt, fügte er hinzu. „Gesundheitsversorgung ist kein Luxus, da steht die Politik vor großen Herausforderungen“, erklärte Landtagsabgeordnete Christin Ziegler, die betonte, dass Krankenhäuser im ländlichen Raum gebraucht werden. „Man sieht schon am Eingang – hier bin ich gut aufgehoben“, lobte Landrat Winfried Becker die gelungene Neugestaltung. Zudem sei die Optimierung der Notaufnahme ein wichtiger Aspekt für alle Beteiligten des Krankentransports, sagte er in seiner Funktion als DRK-Kreisvorsitzender. „Die ganze gute Hardware nützt aber nichts, ohne das gute und kompetente Personal“, so Becker, „danke für Ihr Engagement und Ihre Empathie“, rief er den Anwesenden zu – spontan entbrannte tosender Applaus.
Einblicke in den Klinikalltag

Nach den Eröffnungsreden verteilten sich die Besucherströme in alle Richtungen. In den Fluren aller drei Stockwerke waren zahlreiche Informations- und Aktionsstände der verschiedenen Fachbereiche, MVZ-Praxen und externer Kooperationspartner aufgebaut, die mit kreativen Angeboten ihr Leistungsspektrum präsentierten. Ein zentrales Highlight waren die möglichen Besichtigungen der Bereiche, die normalerweise verschlossen sind: So konnten der Kreißsaal, die hochmoderne Angio Suite, die Intensivstation sowie die geriatrische Tagesklinik erkundet werden. Zudem konnte man einen Blick in einen Operationssaal werfen, in dem eine Gelenkersatz-OP und chirurgischer Eingriff mit 3-D-Turm an einer Puppe simuliert wurden. Auf dem Weg dorthin präsentierte die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP), wie wiederverwendbare Medizinprodukte gereinigt, desinfiziert und sterilisiert werden. Weiterhin wurden komplementäre Pflegeverfahren vorgestellt, die ergänzend zur modernen konventionellen Pflege im Klinikum Schwalmstadt angeboten werden. Am „Experten-Point“ standen die Mediziner der Klinik für persönliche Gespräche zur Verfügung. Ein besonderes Erlebnis bot das begehbare Organmodell „Gebärmutter“, das den Anfang des Lebens dokumentierte und in dem auf verschiedene Erkrankungen hingewiesen wurde. Die Krankenhaushygiene sensibilisierte für die richtige Handhygiene – eine UV-Lampe zeigte allen Interessierten die Stellen, die noch nicht richtig desinfiziert waren. Das Thema „Prävention im Alter“ stand in geriatrischen Abteilung im Fokus: Mit einem Alterssimulationsanzug konnten Besucher die Einschränkungen älterer Menschen nachempfinden und beim Rollatorführerschein wurde das sichere Gehen mit Gehhilfe geübt. Mitarbeitende der Krankenhausapotheke erklärten an ihrem Stand, wie Medikamente hergestellt, geprüft und für die Stationen bereitgestellt werden. Das Asklepios Bildungszentrum informierte über Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch im Außenbereich wurde viel geboten, so gab etwa das Deutsche Rote Kreuz einen Einblick in ein Rettungsfahrzeug und Sanitäter der Fritzlarer Heeresflieger zeigten mit dem „beweglichen Arzttrupp“ das militärische Gegenstück dazu. Die Radiologie Nordhessen informierte mit einem aufblasbaren MRT über die verschiedenen Diagnostikmöglichkeiten und wollte den Besuchern damit die Angst vor „der Röhre“ nehmen. Die Feuerwehr demonstrierte mit einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und einer Drehleiter ihre Fähigkeiten zur Brandbekämpfung und beim Förderverein „Christoph 7“ konnte man im Hubschraubersimulator Rettungsflüge absolvieren. Für das leibliche Wohl sorgte die Klinik-Cafeteria mit allerlei Leckereien.
Buntes Kinderprogramm

Für die kleinen Besucher war ebenfalls bestens gesorgt: Die Teddyambulanz lud zum Kuscheltier-Check ein und in der Röntgen-Abteilung wurde ein Teddy auf Verletzungen untersucht. Beim Ponyreiten durch den Schützenwald hatten die Kinder besonders viel Spaß. Danach konnten sie sich auf einer Hüpfburg austoben. In der Frauenklinik entstanden beim Kinderschminken kreative Kunstwerke. Außerdem konnten die kleinen Gäste lernen, wie sie ein Baby richtig halten und wie es gewickelt wird. Anschließend bekamen sie ein „Wickeldiplom“ verliehen. Abgerundet wurde das bunte Familienprogramm durch einen liebevoll gestalteten Kinderbuch-Flohmarkt, von dem der gesamte Erlös an die „Elterninitiative Marburg e.V für leukämie- und tumorkranke Kinder gespendet wird. Für Erinnerungsfotos sorgte eine Fotobox mit originellen Klinikrequisiten.
Positive Bilanz

Am Ende des Tages zog die Klinikleitung eine durchweg positive Bilanz, „wir waren von der großen Besucherresonanz überwältigt, alle Abteilungen haben sich toll präsentiert“, bedankte sich Geschäftsführerin Dr. Dagmar Federwisch für das Engagement aller Beteiligten. „Das war eine gute Darstellung der professionellen Arbeit, die hier jeden Tag geleistet wird“, ergänzte der Ärztlicher Direktor Dr. Andreas Hettel.